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(GZ-10-2021)
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► Startschuss für Biodiversitätsprojekt im Nationalpark Bayerischer Wald:

 

Lebensraum für seltene Arten

 

Flechten, Moose, Pilze und Insekten sind zwar unauffällig und in der Forschung noch vergleichsweise wenig beachtet, jedoch spielen sie für den Erhalt der Artenvielfalt unserer Ökosysteme eine bedeutende Rolle. Um Kenntnisse über diese Artengruppen zu erhalten, hat der Nationalpark Bayerischer Wald nun das grenzüberschreitende Interreg-Projekt „Förderung der Biodiversität und Entwicklung von Waldnaturschutzkonzepten im Böhmerwald“ ins Leben gerufen. Kooperationspartner sind der Nationalpark Šumava sowie die Goethe Universität in Frankfurt am Main.

Das Projekt werde hauptsächlich auf Nationalpark-Flächen in der Gemeinde Bayerisch Eisenstein (Landkreis Regen) umgesetzt, erläuterten Bürgermeister Michael Herzog, sein Stellvertreter Manfred Schröder und Nationalleiter Dr. Franz Leibl. „Ich bin sehr gespannt, welche Ergebnisse bei dem neuen Projekt erzielt werden können“, betonte Herzog. „Die Forschungsabteilung des Nationalparks erfährt international hohe Anerkennung. Umso mehr freut es mich, dass in Bayerisch Eisenstein nun ein weiteres Kapitel geschrieben wird.“

Artenvielfalt

Auch Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks, begrüßt das Projekt. „Zum einen gibt es bei dem Thema Totholz und die dadurch entstehende Artenvielfalt noch einiges zu verbessern und zu erforschen. Zum anderen freuen mich Kooperationen, die grenzüberschreitend stattfinden, ganz besonders. Damit kommen sich die beiden Nationalparks wieder ein Stück näher.“

Hauptziel des Projekts ist eine Biotop-Verbesserung in der Randzone. Zusammen mit der Revierförsterin Silvia Pflug werden am Rande des Nationalparks auf insgesamt 100 Hektar Waldflächen ökologisch aufgewertet, an definierten Stellen optimiert und ideale Lebensräume für Flechten, Moose, Pilze und Insekten geschaffen.

„Dort soll zum einen die Menge und Qualität an Totholz verbessert werden“, erklärte Projektkoordinator Peter Karasch. Dadurch würden gefährdete Arten, die bestimmtes Totholz als Lebensraum benötigen, unterstützt. Zum anderen gehe es darum, seltene Baumarten wie Linde, Bergulme und Eibe sowie alte Bäume zu fördern. Auch werden bei dem Vorhaben seltene Pilze, wie der Duftende Feuerschwamm, der nur auf Tannentotholz wächst, gefördert.

Waldnaturschutzkonzepte

Mit dem Projekt werden zusätzlich Waldnaturschutzkonzepte entwickelt und diese an forstwirtschaftliche Betriebe und Naturschutzbehörden weitergegeben. Es gilt, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie in Wirtschaftswäldern Holz genutzt werden kann und gleichzeitig die Biodiversität bestehen bleibt.

DK

 

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