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(GZ-8-2021)
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► Studie des Instituts trend:research:

 

Bürgerenergie spielt weiter Schlüsselrolle

 

Die Bürgerenergie ist immer noch das zentrale Standbein der Energiewende. Deren Anteil an der gesamten installierten Leistung Erneuerbarer Energien wird aber kleiner. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Instituts trend:research.

Vor zehn Jahren, als die Eigentümerstruktur der Erneuerbaren Energien erstmals untersucht wurde, war mehr als die Hälfte der installierten Leistung in der Hand von Privatleuten und Landwirten. Bis zum Jahr 2016 sank der Anteil der Bürgerenergie auf 42 Prozent, 2019 ging er nochmal leicht zurück auf 40,4 Prozent. Der Anteil Gewerbetreibender, großer Unternehmen, von Energieversorgungsunternehmen sowie von Fonds und Banken hat sich dagegen erhöht.

„Zu Beginn der Energiewende waren es vor allem die Bürger in Deutschland, die die wirtschaftlichen Chancen der Erneuerbaren Energien erkannt haben. Dass sich nun auch finanzkräftige Investoren mehr für eine klimaschonende Energieerzeugung engagieren, ist durchaus erfreulich. Doch die Bürgerenergie muss unbedingt weiter ihren Platz im Fortgang der Energiewende finden. Denn Beteiligungsmöglichkeiten fördern die Akzeptanz“, betont der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Dr. Robert Brandt.

Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil der Bürgerenergie bei der Windenergie an Land, Photovoltaik und bei Biogas. Privatleute und Landwirte bringen es bei der Windenergie an Land auf einen Anteil von 40,6 Prozent. Beim Solarstrom vereinen sie sogar 48 Prozent der installierten Leistung auf sich. Diese Form der Stromerzeugung ist aber auch für Gewerbetreibende besonders attraktiv. Diese sind hier mit rund 25 Prozent ebenfalls stark vertreten. Drei Viertel der Biogasanlagen entfallen auf landwirtschaftliche Betriebe. Anders als die Windenergie an Land wird die Offshore-Windenergie von den Energieversorgern sowie von Fonds und Banken dominiert. Auf erstere entfallen fast zwei Drittel der Offshore-Kapazitäten, auf letztere das restliche Drittel.

Ein Blick auf die Anteile am Zubau offenbart, wie sehr sich die Eigentümerstruktur von der Bürgerenergie zugunsten größerer Investoren verschiebt. Erstmals bildeten die Privatpersonen 2019 mit 18 Prozent nicht mehr die größte Gruppe beim Bau neuer Anlagen. Den Spitzenplatz übernahmen mit 21 Prozent Fonds und Banken. Rechnet man die Landwirte hinzu, kommt die Bürgerenergie bei den Neuanlagen nur noch auf etwa ein Viertel. Das sind etwa 15 Prozentpunkte weniger als im Bestand.

Deutlich stärker engagieren sich insbesondere die großen und internationalen Energieversorger. Zusammen waren sie im Jahr 2019 für knapp ein Drittel des Zubaus verantwortlich. 2016 waren es erst 22 Prozent. Gewerbe konnten ihren Anteil von ca. 12 auf 16 Prozent steigern. Am stärksten verloren die Projektierer. Ihr Anteil sank von ca. 16 auf sieben Prozent, was auf den schwachen Ausbau der Windenergie an Land zurückzuführen ist.

 

 

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