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(GZ-5-2021)
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► Dena Energiewende-Kongress digital:

 

„Jetzt ist Zukunft“

 

Hochkarätig besetzte Plenen, spannende Diskussionen und viel Produktions-Technik im Hintergrund: Der jüngste dena Energiewende-Kongress fand als Online-Veranstaltung statt und war nach Angaben des Veranstalters ein voller Erfolg.

VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing zufolge muss bei der Planung der Netze die Sektorenkopplung bei Strom, Wärme und Mobilität stärker abgebildet werden. Verteilnetze dürfen dabei nicht aus dem Blick geraten.

„Die Klimakrise duldet keinen Aufschub“, betonte Bundesumweltministerin Svenja Schulze in ihrer Rede zum Thema „Aufbruch in die Klimaneutralität“.

Mehr als 40 Milliarden Euro würden in die ökologische Modernisierung des Landes investiert, etwa in Klimaschutz-Technologien.

Schätzungen zeigten, dass mit dem Klimaschutzprogramm bis 2030 eine Minderung der Treibhausgasemissionen um 51 bis 52 Prozent gegenüber 1990 zu erreichen ist. Dies hätte vor wenigen Jahren niemand für möglich gehalten.

Das Bundes-Klimaschutzgesetz vom vergangenen Herbst sorge für Planungssicherheit und Verlässlichkeit in der deutschen Klimapolitik, so Schulze weiter:

„Es verpflichtet uns auf mindestens 55 Prozent CO2-Minderung bis 2030 und auf Treibhausgasneutralität bis 2050. Es legt feste CO2-Budgets für die Sektoren Energie, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft fest und es verankert einen Mechanismus zum Nachsteuern, wenn wir vom Kurs abkommen sollten.“

Rekordinvestition in den Klimaschutz

Die Bundesregierung wird laut Ministerin 2021 so viel wie nie zuvor in den Klimaschutz investieren. Der Etat des Energie- und Klimafonds sei auf insgesamt knapp 27 Milliarden Euro im Jahr 2021 verdreifacht worden. Dadurch werde es möglich, wichtige Förderprogramme besser auszustatten, die den Umstieg auf klimafreundliche Lösungen voranbringen, zum Beispiel den Hochlauf von grünem Wasserstoff, die Dekarbonisierung der Industrie oder die energetische Gebäudesanierung.

Ein Blick in die Zukunft zeigt laut Schulze, dass eine Anschlussregelung benötigt wird, die den Weiterbetrieb ermöglicht für alte Windkraftanlagen, die noch gut funktionieren, wenn der Ersatz durch Neuanlagen am Standort ausscheidet. Zudem sollten bei Neubauten künftig Solaranlagen von Anfang an mitgebaut werden.

Im Rahmen des Energiewende-Kongresses verlieh die dena in vier Kategorien den Energy Efficiency Award für innovative Energieeffizienzprojekte privater und öffentlicher Unternehmen. Dabei gewann in der Kategorie „Von clever bis digital! Die Bandbreite der Energieeffizienz“ der bayerische Werkzeughersteller Hofmann & Vratny für die fossilfreie Beheizung und Kühlung von Gebäuden und Produktion. Die durch die Maßnahmen erreichte Energieeinsparung am Standort Aßling liegt bei sechs Prozent.

Im Rahmen einer Energieberatung wurde ein Konzept entwickelt, das energieeffiziente und umweltfreundliche Methoden zum Beheizen und Kühlen kombiniert, so dass das Unternehmen ohne Heizungskessel und fossile Brennstoffe auskommt. Um das zu ermöglichen, wurde eine durchgängige Gebäudedämmung installiert und die vier Werke des Unternehmens über Wärmeleitungen verbunden, damit Wärme und Kälte übertragen werden können. Gleichzeitig stellte das Unternehmen die Beheizung auf Niedertemperatur um. Dies ermöglichte zusätzlich die Nutzung von Abwärme.

Für eine präzise Herstellung der Werkzeuge ist eine gleichbleibende Umgebungstemperatur von 25 °C notwendig. Die dafür erforderliche Belüftung wurde mittels Kreuzstrom-Wärmetauscher energieeffizient umgesetzt.

An sehr warmen Tagen im Sommer wird die Kälteerzeugung durch einen Flächen-Erdkollektor unterstützt. Alle Aufenthalts-, Büro- und Sanitärräume werden in der Heizperiode durch die Abwärme des Druckluftkompressors und die zur Kühlung eingesetzte Absorptionskältemaschine beheizt.

Überschüssige Wärme wird in einem Pufferspeicher gelagert und in der Nacht und bei höherem Bedarf genutzt. Bei kalten Außentemperaturen wird durch die Nutzung des Prinzips der freien Kühlung die Kälte für alle Werke besonders energieeffizient bereitgestellt. Überschüssig gewonnene Kälteenergie wird in einem Kältespeicher gelagert.

Zur optimalen Energieausnutzung wurde eine Steuerung eingebaut, die die Betriebsweise alle Energiespeicher und -verbraucher aufeinander abstimmt.

DK

 

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