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(GZ-1/2-2021)
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► Wasserkraftwerke im Notfallmodus:

 

Belastungsprobe für Europas Stromnetz

 

Das europäische Stromnetz ist am 8. Januar auf eine harte Probe gestellt worden – vielleicht sogar nur knapp an einem flächendeckenden Stromausfall vorbeigeschrammt. Nachdem vermutlich mehrere Kraftwerke in Südosteuropa plötzlich ausgefallen waren, mussten laut einem Bericht des ORF Landesstudios Oberösterreich Kraftwerke in der gesamten Alpenrepublik schlagartig hochgefahren werden, um ein Blackout zu verhindern.

Kurz nach 14 Uhr schrillen beim Betreiber der österreichischen Hochspannungsleitungen, der APG, die Alarmglocken. Mehrere Kraftwerke, darunter vermutlich ein Donaukraftwerk in Südosteuropa, sind offenbar plötzlich vom Netz gegangen. Schlagartig fehlen riesige Mengen Energie. Die Stromfrequenz fällt ab. Das europäische Stromnetz gerät ins Wanken.

Wasserkraftwerke im Notfallmodus

Um einen flächendeckenden Zusammenbruch des Stromnetzes zu verhindern, werden in ganz Europa Kraftwerke hochgefahren. Die Wasserkraftwerke der Energie AG entlang der Traun schalten in einen Notfallmodus, um mehr Strom zu erzeugen und das Stromnetz stabilisieren zu können.

„Es war eine durchaus ernste Situation auf der einen Seite, auf der anderen Seite hat die Situation auch gezeigt, dass das europäische Verbundnetz sehr robust ist“, so der Sprecher von APG, Fritz Wöber.

Die Sicherheitsmaßnahmen greifen. Um 15.30 Uhr gelingt es, das Netz wieder zu stabilisieren. Wesentlichen Anteil daran haben Gaskraftwerke, die schnell große Energie bereitstellen konnten. Man habe in diesem Fall davon profitiert, dass es eben noch Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen gibt, erklärt der Professor für Elektrotechnik an der Fachhochschule Oberösterreich, Peter Zeller.

Ursache noch unklar

„Jetzt würde es natürlich ganz bitter aussehen, wenn wir sehr viele erneuerbare im Netz hätten. Weil wenn man jetzt nicht gerade zufällig Windkraftwerke dazuschalten könnte, oder wenn man nicht genug Solarenergie hätte, dann wäre das Netz sicher kollabiert“, so Zeller.

Wie es zu dem Vorfall kommen konnte und welche Kraftwerke betroffen waren, ist noch unklar. Die Ursachenforschung läuft, ist laut den Stromnetzbetreibern aber kompliziert und könnte Tage dauern.

 

 

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