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(GZ-12-2020)
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► Glauber: Gewässer vor Folgen des Klimawandels schützen

 

Alarmplan Bayerische Donau tritt in Kraft

 

Das Bayerische Umweltministerium hat einen Alarmplan für die Bayerische Donau entwickelt. Mit definierten Warnstufen und daran anknüpfenden Maßnahmen sollen Gewässernutzer und die Öffentlichkeit ab sofort für die Ökologie des Gewässers sensibilisiert werden.

Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu in München:

„Der Klimawandel fordert uns heraus. Wir müssen uns anpassen und zugleich die Folgen anpacken. An unseren Gewässern wird der Klimawandel besonders deutlich. Heiße und zunehmend trockene Wetterlagen treffen auch große Gewässer wie die Donau. Die Donau ist die blaue Lebensader Bayerns. Sie zählt zum wertvollsten Naturerbe Europas. Mit dem neuen Alarmplan für die Donau sorgen wir vor, um Bayerns bedeutendsten Fluss in seiner Artenvielfalt und Gewässerqualität zu erhalten.“

Zunehmende Trockenheit und Hitze führen in den Gewässern zu höheren Temperaturen, niedrigeren Pegelständen und damit verbunden einem verringerten Sauerstoffgehalt. Das hat Auswirkungen auf die Gewässerqualität sowie Fische und andere Lebewesen. Entlang der etwa 380 Kilometer Fließstrecke der bayerischen Donau liegen rund 130 Schutzgebiete für Tiere und Pflanzen, davon etwa 40 Naturschutz- oder Natura 2000-Gebiete.

Kritische Situationen frühzeitig erfassen

Mit dem Alarmplan Bayerische Donau sollen gewässerökologisch kritische Situationen nach dem Vorsorgeprinzip frühzeitig und repräsentativ erfasst und angegangen werden. Zur Datenerhebung werden die vier Messstationen Ingolstadt-Luitpoldstrasse, Regensburg-Pfaffenstein, Pfelling und Jochenstein genutzt. Sie zeichnen automatisch Temperatur und Sauerstoffgehalt des Wassers auf und werten die Daten aus. Die Messdaten werden zusätzlich wöchentlich durch eine händische Messung überprüft.

Auf der Basis von drei Warnstufen im Ampel-System – Vorwarnung, Warnung und Alarm – und einer begleitenden Experteneinschätzung werden entsprechend der Ergebnisse gegebenenfalls ausgewählte Maßnahmen eingeleitet: Dazu gehören beispielsweise die verstärkte Beobachtung oder ein zusätzlicher Sauerstoffeintrag durch Turbinenbelüftung und an den Wehren der Kraftwerke. Außerdem erfolgt eine Information der Öffentlichkeit.

Im Alarmfall kommen Regelungen zu Nutzungsbeschränkungen zum Beispiel für die Entnahme von Brauchwasser zum Tragen, wenn eine deutliche Beeinträchtigung des Flusses zu erwarten ist.

Der Plan bezieht sich auf die gesamte bayerische Donau bis zur österreichischen Grenze. Der Alarmplan Donau Gewässerökologie ist Teil der Gewässerwarndienste in Bayern und korrespondiert mit dem bereits 2012 in Kraft getretenen Alarmplan für den Main, der im Trockenjahr 2018 erfolgreich zum Einsatz kam. Für die Umsetzung des Alarmplans ist die Wasserwirtschaftsverwaltung unter Federführung der Regierung der Oberpfalz zuständig.

An dem Alarmplan sind unter anderem die Bezirksregierungen, die Wasserwirtschaftsämter, Kreisverwaltungsbehörden, Fischereifachberatungen sowie zahlreiche Gewässernutzer beteiligt. Zu der Expertengruppe gehören Vertreter des Umweltministeriums, des Landesamts für Umwelt, der zuständigen Wasserwirtschaftsämter und der Regierungen.

Die ökologische Bedeutung der Donau ist groß. Allein in der bayerischen Donau konnten rund 60 Fischarten nachgewiesen werden. Insgesamt elf Fischarten leben weltweit ausschließlich im Donaugebiet, darunter der Huchen oder der Donau-Kaulbarsch. Mit ihren Auen bietet die Donau über 135 Brutvogelarten einen wertvollen Lebensraum.

Der Alarmplan Bayerische Donau ist ab sofort im Internet unter www.nid.bayern.de abrufbar.

 

 

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