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(GZ-11-2020)
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► Bayernwerk:

 

Stromnetzbetreiber koordinieren künftige Zusammenarbeit

 

Regensburg. Die gemeinsame Umsetzung der neuen gesetzlichen Vorgaben zum sogenannten Redispatch 2.0 hat die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) kürzlich bei einem Webinar mit 220 Teilnehmern von Unternehmen, Verbänden und nachgelagerten Netzbetreibern im Bayernwerk-Netzgebiet vorgestellt. Die Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes (NABEG) bringt grundlegend neue Anforderungen für Verteilnetzbetreiber. Das Gesetz fordert in Zukunft eine Intensivierung der Koordination aller Stromnetzbetreiber in Bayern, um Kosten für Netzsicherheitsmaßnahmen zu reduzieren und die Planbarkeit von Prozessen zu erhöhen.

In der Netzleitstelle in Neunburg (Foto Archiv) wird der sichere Netzbetrieb koordiniert. Die NABEG-Novelle fordert künftig eine stärkere Zusammenarbeit der Netzbetreiber. Bild: Uwe Moosburger/Bayernwerk
In der Netzleitstelle in Neunburg (Foto Archiv) wird der sichere Netzbetrieb koordiniert. Die NABEG-Novelle fordert künftig eine stärkere Zusammenarbeit der Netzbetreiber. Bild: Uwe Moosburger/Bayernwerk

Von der Gesetzesänderung Redispatch 2.0 sind alle Netzbetreiber gefordert, an deren Stromnetze Erzeugungsanlagen angeschlossen sind. Ab Oktober 2021 müssen auch EEG- und KWKG-Anlagen und Speicher ab einer Nennleistung von 100 kW sowie steuerbare Anlagen auch kleiner 100 kW eingebunden werden. Doch die vermehrte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen beeinflusst zunehmend die Lastflüsse in den Stromnetzen, denn die Anzahl der dezentral und volatil einspeisenden Anlagen erhöht sich kontinuierlich. Auch in Bayern.

Neue Funktionalitäten

„Die Zukunft der Energieerzeugung findet dezentral bei uns Verteilnetzbetreibern statt und stärkt unsere Verantwortung. Die Schlüsselrolle der Stromnetzbetreiber in Bayern wurde erkannt und in der neuen Gesetzesregelung berücksichtigt. Der optimierte Redispatch trägt dazu bei, durch neue Funktionalitäten das Stromnetz fit zu machen für den weiteren Zubau Erneuerbarer-Energien-Anlagen. Wir freuen uns diese Herausforderung gemeinsam mit den bayerischen Netzbetreibern zu meistern“, erklärte Robert Pflügl, Geschäftsführer Bayernwerk Netz GmbH.

Das Bayernwerk bereitet sich mit der Entwicklung und späteren Einführung notwendiger Prozesse auf die neuen Anforderungen vor. Zum Start der Kooperation hat sich Bayerns größter Verteilnetzbetreiber mit Vertretern von mehr als 100 Unternehmen, Verbänden und Netzbetreibern bei einem Online-Seminar abgestimmt.

Unterstützung vom VBEW

Im ersten Teil des Online-Treffens haben die Vertreter von Unternehmen, Verbänden und Netzbetreibern ein gemeinschaftliches Verständnis für die aus der NABEG-Novelle ableitbaren Verantwortlichkeiten erarbeitet. „Die Initiative, die das Bayernwerk ergreift, um mit weiteren bayerischen Stromnetzbetreibern gemeinsam nach Lösungen zu suchen, Redispatch 2.0 umzusetzen, empfinde ich sehr wichtig.

Der VBEW unterstützt dieses Projekt natürlich sehr gerne. Es ist die logische Konsequenz aus der angestrebten Dezentralisierung unserer Stromversorgung“, sagte Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft, zur Begrüßung. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung haben die Teilnehmer die Änderungen der politischen Rahmenbedingungen und die steigende Verantwortung der Verteilnetzbetreiber mit dem Redispatch 2.0 gemeinsam eingeordnet.

Weiterer Gedankenaustausch

Der zweite Teil des Webinars widmete sich dem Austausch zu den einzelnen für Redispatch 2.0 notwendigen Funktionalitäten und Teilprozessen. Die Teilnehmer tauschten sich über die künftige Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Netzebenen und der verschiedenen Netzbetreiber aus. Die regulativen Anforderungen zum Redispatch 2.0 in Bayern sollen in den kommenden Monaten weiter intensiv besprochen und angegangen werden.

 

 

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