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(GZ-11-2019)
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► Arten- und Gewässerschutz sowie Sektorkopplung:

 

Zentrale Themen der Umwelt- und Energiepolitik ganzheitlich angehen

 

München/Nürnberg. Josef Hasler, Vorsitzender der bayerischen Landesgruppe des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) und Vorstandvorsitzender der E-EZGIE Aktiengesellschaft, formulierte bei der Vorstandssitzung in Nürnberg Forderungen für zentrale Themen der Umwelt- und Energiepolitik.

„Wir stehen in Bayern vor großen Herausforderungen: Digitalisierung, Energiewende und Sektorkopplung, Wasser- und Artenschutz erfordern ganzheitliche Lösungen. Stadtwerke stellen sich diesen Herausforderungen: Sie gestalten die neue Energiewelt, entwickeln intelligente Mobilitätskonzepte für Städte und Gemeinden und setzen sich für den Gewässerschutz ein. Um Projekte kosteneffizient angehen zu können, benötigen sie verlässliche und ganzheitlich gedachte politische Vorgaben. Dass beim Runden Tisch zum Artenschutz der Gewässerschutz gleich mitgedacht wurde und wir als wesentliche Akteure der Wasserwirtschaft beteiligt wurden, war ein kluger Schritt. Das neue Energieprogramm Bayerns, das gegenwärtig diskutiert wird, eröffnet nun auch Möglichkeiten, den Wandel des Energiesektors in Bayern effizient zu gestalten. Stadtwerke sind kompetente und verantwortungsvolle Akteure für die notwendige zukunftsgerichtete Infrastrukturplanung.“

Hasler weiter: „Unser Energiesystem befindet sich in einem gewaltigen Transformationsprozess. Bundesweit wurden in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 1,7 Millionen Erneuerbare-Energien-Anlagen errichtet. Daran haben Stadtwerke einen entscheidenden Anteil. Nun kommt es darauf an, das System kosteneffizient zu flexibilisieren und zu stabilisieren. Von größter Bedeutung ist dabei der weitere Aus- und Umbau, die Ertüchtigung und Digitalisierung der Verteilnetze vor Ort, über die mehr als 95 Prozent der erneuerbaren Energie eingespeist wird. Eine Schlüsselrolle nehmen zudem Sektorenkopplungs- und Speichertechnologien ein. Sie können die Dekarbonisierung auch im Gebäude- und Verkehrsbereich entscheidend voranbringen. Damit Stadtwerke ihre Potenziale voll ausschöpfen können, muss die Energieversorgung als Ganzes in den Fokus. Dazu zählt auch die Finanzierung: Der Wandel muss sozialverträglich gestaltet werden und darf nicht zulasten der Industrie gehen. Energieversorger, Industriekunden, kleine und mittlere Unternehmen sowie Verbraucher: Sie alle benötigen Verlässlichkeit in diesem Prozess.“

Integration mit klugem Management

der N-ERGIE wird 60 Prozent des Stroms mithilfe von Erneuerbare-Energien-Anlagen erzeugt. Kluges Management hat es ermöglicht, sie in der Region und bei Stadt- und Gemeindewerken in ganz Bayern verlässlich zu integrieren. Die N-ERGIE erweitert fortlaufend ihr Portfolio von Speichern, Wärmeund Prozess- sowie Verkehrslösungen. Die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Klimaschutztechnologie ist seit Jahrzehnten eine Domäne der Stadtwerke und ein hervorragendes Beispiel für funktionierende Sektorkopplung.

Nachholbedarf im Wasserschutz

Ein weiteres Thema der Sitzung war der Arten- und Gewässerschutz. Nachdem 1,74 Millionen Bürgerinnen und Bürger aus Bayern das bislang erfolgreichste bayerische Volksbegehren zum Artenschutz unterzeichnet haben, hatte die Landesregierung einen Runden Tisch eingerichtet und dazu Vertreter von Bayerns kommunaler Wasserwirtschaft eingeladen. Die dort erarbeiteten Ergebnisse werden ergänzend zum Gesetzentwurf des Volksbegehrens derzeit im Landtag beraten. Hasler: „Was gut ist für den Artenschutz, ist auch gut für das Wasser, unser wichtigstes Lebensmittel. In Bayern sind nur rund fünf Prozent der Fläche als Wasserschutzgebiete ausgewiesen, viel weniger als in anderen Bundesländern. Hier gibt es noch Nachholbedarf. Wenn nun im Sinne des Artenschutzes 15 Prozent des Offenlandes als Biotopflächen ausgewiesen werden, sollte gleich der Wasserschutz einbezogen werden. Mit den Gewässerrandstreifen und den Schritten, die den Einsatz von Pestiziden und Düngern beschränken, werden langjährige Forderungen unseres Verbandes realisiert.“ 

 

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