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(GZ-23-2018)
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► VBS-Jahrestagung 2018:

 

Plädoyer für fairen Wettbewerb  

 

Die Jahrestagung des Verbandes der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) in Bad Griesbach stand ganz im Zeichen der Landtagswahl. Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten über die richtigen Rahmenbedingungen für einen weiteren Ausbau der Kreislaufwirtschaft. Erfreulich war die hohe Beteiligung: Otto Heinz, einstimmig erneut zum VBS-Präsidenten gewählt, konnte über 320 Gäste und Mitglieder begrüßen.

Der diesjährige Festredner, Staatsminister a. D. Erwin Huber, betonte, dass die mittelständisch geprägte Entsorgungswirtschaft in Bayern einen maßgeblichen Beitrag zum Gemeinwohl leiste und forderte ein klares Bekenntnis der Politik zum Mittelstand und zum fairen Wettbewerb. VBS-Präsident Otto Heinz dankte Huber dafür, dass er sich in den vergangenen Jahren sehr engagiert für faire Wettbewerbsbedingungen in der Branche stark gemacht und stets ein offenes Ohr für die Themen der Branche gezeigt hatte.

In Grundsatzfragen die richtigen Weichen stellen

Neben stabilen Verhältnissen erhofft sich die bayerische Entsorgungswirtschaft wichtige Impulse von der neuen Legislaturperiode des Landtags. „Wir wollen die Kreislaufwirtschaft weiter voran bringen“, erklärte VBS-Präsident Heinz. Im Vorfeld der Landtagswahl hatte der Verband die flächendecke Einführung der Biotonne in Bayern und Markttests für bürgernahe Entsorgungsleistungen gefordert. Hierzu führte der VBS-Präsident aus: „Kein Mensch fährt seinen Biomüll zum Wertstoffhof! Daher landet er viel zu häufig in den kommunalen Verbrennungsanlagen. Wir appellieren deshalb an die Verantwortlichen, das Kreislaufwirtschaftsgesetz im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes endlich ernst zu nehmen und jedem Bürger in Bayern direkten Zugang zu einer Biotonne zu ermöglichen. Ebenso grundsätzlich muss die Politik überprüfen, ob kommunale Wirtschaftstätigkeit auf das notwendige Maß begrenzt bleibt – der aktuelle Rekommunalisierungstrend in bayerischen Kommunen ist eine große Bedrohung für die mittelständischen Betriebe der Entsorgungswirtschaft.“

Podiumsveranstaltung zur Kreislaufwirtschaft 4.0

In der Podiumsdiskussion diskutierte Otto Heinz mit Volker Fennemann (Fraunhofer IML), Dr. Hartmut Hoffmann (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und Heino Jahn (Vorsitzender VKS Landesgruppe Bayern). Es herrschte Einigkeit darüber, dass der Megatrend Digitalisierung die Entsorgungswirtschaft verändern wird: So muss sich die Branche u.a. auf neue Wettbewerber mit neuen Geschäftsmodellen einstellen. Zuletzt hatte der Einstieg des größten europäischen Handelskonzerns in das Systemgeschäft und die vorherige Übernahme der Tönsmeier-Gruppe für großes Aufsehen in der Branche gesorgt.

Erstmals wurde die Veranstaltung klimaneutral abgehalten, d.h. die zuvor berechnete emittierte Menge von 29 Tonnen CO2 wurde in einem hochwertigen myclimate-Klimaschutzprojekt „Aus Abfall wird Biodünger“ in Nepal kompensiert.

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