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(GZ-9-2018) 
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► Die 11 schwäbischen Sparkassen ziehen Bilanz:

 

Solide gewirtschaftet

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des SparkassenBezirksverbandes Schwaben präsentierte der Vorsitzende Leo Schrell (Landrat Dillingen) zusammen mit Bezirksobmann Walter Pache (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Günzburg-Krumbach) die vorläufigen Bilanzzahlen für das Geschäftsjahr 2017. „Die 11 schwäbischen Sparkassen haben mit ihrem nachhaltigen, auf die Region ausgerichteten Geschäftsmodell ihre Marktposition gestärkt und gefestigt“, resümierte der Bezirksvorsitzende Leo Schrell. 

Die Sparkassen haben sich trotz wirtschaftlich schwierigen Bedingungen wie Niedrigst- und Negativzinspolitik, nach wie vor hohem Regulierungsdruck und der beschleunigten Digitalisierung gut geschlagen.

Sie haben ein überzeugendes Ergebnis erwirtschaftet und schlossen das Geschäftsjahr 2017 erfolgreicher ab als erwartet. Sie bewiesen Anpassungsfähigkeit und sind erneut schlanker und effizienter geworden. „Wir sind im Hinblick auf die weiterhin bestehenden Herausforderungen zuversichtlich“, erläuterte der Bezirksobmann Walter Pache. Dabei profitierten die Sparkassen auch von einer positiven Grundstimmung in der lokalen Wirtschaft und dem guten Konjunkturverlauf in der Region.

Markterfolg gibt Geschäftsmodell Recht 

Die Geschäftsvolumina bei Einlagen und Kredite sind weiter gewachsen. „Dieser Markterfolg gibt unserem Geschäftsmodell Recht“, so Pache. Das ist das Ergebnis umsichtiger und professioneller Arbeit von 5.163 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die Sparkassen sind in ihrer Geschäftspolitik auf Geschäftsfelder ausgerichtet, die einen örtlichen Bezug haben, insbesondere auf den Mittelstand, das Handwerk, die Landwirtschaft, die Kommunen und das breite Privatkundengeschäft. Mit ihren Leistungen unterstützen und sichern sie die aus­ gezeichnete Wirtschaftslage in der Region ab.

Die 11 Sparkassen im Regierungsbezirk Schwaben konnten ihre Bilanzsumme erneut steigern. Mit nunmehr 27,5 Mrd. Euro liegt die Bilanzsumme um 422 Mio. Euro (+1,6 %) über dem Vorjahreswert.

Kreditgeschäft

 Das Kreditgeschäft erreichte im abgelaufenen Jahr mit 318 Mio. Euro ein Plus von 1,8 % und damit ein Kreditvolumen von 18,2 Mrd. Euro. Dabei konnte allein das Kreditvolumen von Unternehmen und Selbständigen um 2,8 % (259 Mio. Euro) auf 9,5 Mrd. Euro gesteigert werden. Die Entwicklung geht auf die insgesamt gute Konjunkturlage zurück, die das anhaltend niedrige Zinsniveau begünstigte und auch 2017 die Investitionstätigkeit der Unternehmen in der Region unterstützte. Dies ist sehr erfreulich und zeigt die tiefe und weiter zunehmende Verwurzelung der schwäbischen Sparkassen im mittelständischen Firmen­ kundengeschäft.

Die Darlehenszusagen 2017 betrugen insgesamt 3,4 Mrd. Euro. Davon wurden an Unternehmen und Selbständige knapp 2 Mrd. Euro (Vorjahr 1,9 Mrd. Euro) zugesagt. Das entspricht einer Steigerung von 1,7 %. Damit zeigten die schwäbischen Sparkassen in besonderer Weise Verantwortung für die Kreditversorgung der mittelständischen Wirtschaft und der Menschen in der Region.

Das Kreditvolumen im Privatkundenbereich erhöhte sich um 1,2 % (87 Mio. Euro) auf 7,3 Mrd. Euro. Die Darlehenszusagen im Privatkundenbereich lagen bei 1,38 Mrd. Euro (Vorjahr 1,43 Mrd. Euro). Hier wirken sich erste Bremsspuren bei den privaten Wohnungsbaukrediten aus. Dennoch wird Wohneigentum nach wie vor als wertstabile und inflationssichere Investition angesehen und zählt zu den bevorzugten Möglichkeiten der Altersvorsorge.

Einlagen 

2017 haben die Kunden erneut mehr Wertpapiergeschäft bei den schwäbischen Sparkassen abgewickelt. Die Wertpapierumsätze lagen bei 3,2 Mrd. Euro (Vorjahr 2,4 Mrd. Euro). Das ist eine sehr erfreuliche Steigerung von 29,7 %. Es konnte ein Wertpapier-Nettoabsatz von 238 Mio. Euro (Vorjahr 169 Mio. Euro) erreicht werden.

Die Sparkassen raten nach wie vor zum regelmäßigen Wertpapiersparen. Schon die kleinsten monatlichen Anlagebeträge tragen dazu bei, Renditen zu erzielen, die die Kunden dringend für ihre Altersvorsorge benötigen.

Versicherungen  

Im Verbund der Sparkassen-Finanzgruppe Bayern deckt die Versicherungskammer Bayern den gesamten Bedarf der Kunden an Versicherungen ab. Insgesamt wurde im Bereich Lebensversicherung eine Beitragssumme von 234 Mio. Euro vermittelt. Das entspricht einem Rückgang im Neugeschäft von 9,7 %. Die Lebensversicherungen sind allerdings nach wie vor gefragt. Sie stellen eine optimale Lösung im Spannungsfeld zwischen Risikoabsicherung und Kapitalbildung für das Alter dar. Der Bestand der Sachversicherungsverträge erhöhte sich dagegen um 12,5 %.

Bausparen 

Mit der Bayerischen Landes- bausparkasse LBS verfügen die Sparkassen in Schwaben über ei- nen erfahrenen und kompeten- ten Partner bei der Immobilien- finanzierung. „Bausparen macht gerade jetzt Sinn“, so Walter Pa- che. Bei den regelmäßigen Sparleistungen gilt es als feste Größe und ist bei der Inanspruchnahme des Bauspardarlehens eine Zinsgarantie über die gesamte Laufzeit – in der jetzigen Phase gute Argumente auf dem Weg zu privatem Wohneigentum. Die Summe der neu vermittelten Bausparverträge in Schwaben beträgt 888 Mio. Euro (Vorjahr 837 Mio. Euro). Dahinter stehen 16.823 neue Verträge.

Rentabilität 

Die Geschäftsentwicklung zeigt, dass die schwäbischen Sparkassen weiter wachsen. Allerdings bleibt der Zinsüberschuss in Folge der Niedrigst- und Nullzinsen weiter rückläufig und hat sich 2017 um 25 Mio. Euro auf 485 Mio. Euro reduziert. Die Zinsspanne ging von 1,91 % auf 1,80 % der Durchschnittsbilanzsumme (DBS) zurück.

Als Hauptertragsquelle der Sparkasse ist der Zinsüberschuss die zentrale Größe, die über den Erfolg des Geschäftsjahres bestimmt. Während das operative Geschäft weiter wächst, belastet in diesen Jahren der Rückgang des Zinsüberschusses den wirtschaftlichen Erfolg empfindlich.

Diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden Jahren noch verschärfen, so dass es auf Dauer schwierig sein wird, das über andere Ertragsquellen und Kostensenkungen vollständig aufzufangen.

2017 erzielten die schwäbischen Sparkassen ein Betriebser- gebnis vor Bewertung mit 244 Mio. Euro (Vorjahr 248 Mio. Euro) oder 0,90 % der DBS. Damit liegen sie leicht unter dem Wert des Vorjahres (0,93 %). Schwaben ist aber noch über dem Durchschnitt der bayerischen Sparkassen (0,88 %). Das Betriebsergebnis nach Bewertung (ohne Vorsorgereserven) verbesserte sich von 0,96 % auf 1,00 % der DBS (Vergleichswert bayernweit: 0,95 %).

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft bleibt auf dem Vorjahreswert von +0,06 % der DBS. Die Risikovorsorge bei Beteiligungen verbesserte sich auf +0,06 % der DBS (Vorjahr -0,03 %). Der Vergleichswert bayernweit liegt bei + 0,07 %.

2018 wird ein Jahr sein, in dem die Sparkassen wesentliche Innovationen einführen werden. „Derzeit und auch künftig ist die Digitalisierung der alles bestimmende Treiber. Das betrifft nicht nur Apps und andere Möglichkeiten des Modern Banking. Die Digitalisierung bedeutet für uns alle einen tiefgreifenden Kulturwandel, bei dem es nicht nur darum geht, Prozesse zu optimieren. Die Innovationskraft ist hier entscheidend. Trotzdem müssen wir nicht alles machen, was technisch möglich ist“, so Pache.

Ausblick  

„Mit einem insgesamt soliden Ergebnis 2017 blicken die schwäbischen Sparkassen zuversichtlich in die Zukunft. Sie sind gut gewappnet und nehmen die weiteren Herausforderungen an“, so Leo Schrell. Dennoch ist es weiterhin notwendig, den Fokus auf Kostendisziplin und die Weiterentwicklung der digitalen Services zu richten. Die Tendenz zu erhöhten aufsichtlichen Kapitalanforderungen wird sich fortsetzen. „Wichtig ist, dass Eigenmittel aufgebaut werden. Damit sichern wir uns unsere künftige Leistungsfähigkeit für den Mittelstand“, so Walter Pache. 

Obwohl die Regularien von Basel III den Wettbewerb nicht einfacher machen, können sich die Kunden weiterhin auf das umfassende und hochwertige Leistungsangebot der Sparkas- sen verlassen. „Die Kunden vertrauen uns heute und sie können sich darauf verlassen, dass wir als ihre Sparkasse auch in Zukunft der richtige Finanzdienstleister für sie sind“, betonte Pache. Zusammen mit unseren Kunden sind wir „Gemeinsam allem gewachsen“!

RED

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