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(GZ-21-2017) 
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Auf dem Weg in das Gigabitzeitalter

 

GZ 21 2017 Arbeitssitzung

Intensive Arbeitssitzung „Breitband und Mobilfunk im Landkreis Regensburg“ mit Landrätin Tanja Schweiger. RED

Erfolgreiches Treffen der Breitbandpaten

Regensburg (RL). Zu einer viel versprechenden Arbeitssitzung „Breitband und Mobilfunk im Landkreis Regensburg“ lud Landrätin Tanja Schweiger kürzlich sämtliche Breitbandpaten in das Landratsamt.

In ihrem Grußwort erläuterte Landrätin Tanja Schweiger die Bedeutung des Breitbandausbaus für den gesamten Landkreis und machte vor allem auch auf die Problematik einer lückenhaften Mobilfunkversorgung aufmerksam. Immer wieder beklagten sich Landkreisbürger über plötzlich zusammenbrechende Gespräche oder Datenverbindungen am Handy oder Tablet. Hier müsse unbedingt eine lückenlose Grundversorgung angestrebt werden.

Erfolgreiche Landkreiskoordination

Die Gemeinden haben durch die Landkreiskoordination beim Breitbandausbau in der Vergangenheit nicht nur eine fachliche und konzeptionelle, sondern auch eine zusätzliche finanzielle Unterstützung vom Landkreis zu den Landes- und Bundesförderprogrammen erhalten. Durch das vom Landkreis koordinierte Vorgehen wurden viele Gemeinden, für die vorher nicht einmal ein Angebot abgegeben wurde, plötzlich doch erschlossen, einige davon eigenwirtschaftlich, also ohne Kostenbeteiligung der Kommunen und viele mit massiven Kostenreduzierungen gegenüber früheren Schätzungen.

Wissenstransfer fördern

Darüber hinaus sieht Landrätin Tanja Schweiger die Förderung des Wissenstransfers und des Erfahrungsaustausches ebenso als wichtigen Faktor für das optimale Gelingen des bisherigen und künftigen Ausbaus. Für die Zukunft müsse man nun einen Schritt weiter gehen. Passend dazu flankierten fachliche Beiträge durch das IB Ledermann, die GIS-Service-GmbH, das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, die Laber-Naab-Infrastruktur GmbH, die Deutsche Telekom AG und die R-Kom unter Leitung des Breitbandbeauftragten des Landkreises Regensburg, Harald Hillebrand den Tag.

Weitere Schritte

Josef Ledermann bestätigte die Investitionssumme in den Breitbandausbau im Landkreis in Höhe von mittlerweile über 35 Mio. Euro. Davon wurde investiert in: 270 km Tiefbau, 47 km oberirdische Leitungen, 600 VDSL DSLAM´s und 2.000 Glasfaser FTTH Anschlüsse.

Im Auftrag des Landkreises wurden nun alle bekannten Ausbauprojekte analysiert und aufbereitet. Jede Gemeinde erhielt mittlerweile eine aktuelle Versorgungskarte. Darauf aufbauend können nun weitere Schritte in die Wege geleitet werden. Dazu zählen erneute Ausschreibungsrunden im Rahmen der bayerischen Breitbandförderung, stichprobenweise Messungen der zur Verfügung stehenden Bandbreiten vor Ort, Messung der Abdeckung und Versorgung mit Mobilfunkdiensten oder die Anbindung von Schulen und öffentlichen Gebäuden mit Gigabit-Geschwindigkeiten.

Thema Höfebonus in Angriff nehmen

Die GIS-Service-GmbH habe mittlerweile 335 km Leerrohre/Mikrorohre, 103 km erdverlegte Kabel und dazugehörige Muffen, Verteiler und Schächte kartiert. Dies hilft, Schäden bei Tiefbauarbeiten zu vermeiden, Planungen besser zu koordinieren und teure Suchschlitze auf ein Minimum zu begrenzen. Alfons Steimer vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Regensburg erläuterte die aktuellen Förderkulissen und rief die Gemeinden dazu auf, das Thema Höfebonus schnellstmöglich in Angriff zu nehmen.

Ausbaustandards der Deutschen Telekom AG Udo Harbers schilderte die Versorgungssituation des Landkreises aus Sicht der Deutschen Telekom AG die sich bundesweit engagiere und Milliarden investiere. Erst mit dem Neuen Standard 5G würde alles, was digitalisiert ist, auch vernetzt, sei es Smart-Grid, Smart mobility, eHealth oder Entertainment. Die Telekom setze dabei auf verschiedene Ausbaustandards wie LTE, Glasfaser, FTTH, FTTB, Vectoring, Super-Vectoring, HyBridAccess, je nach Nachfrage und Sinnhaftigkeit.

Konzertiertes Vorgehen

Franz Herrler, Geschäftsführer der Laber-Naab-Infrastruktur GmbH (LNI) vermittelte einen eindrucksvollen Einblick in die Geschäftstätigkeit der LNI. Eine kommunale Struktur sei seiner Meinung nach die wirksamste Möglichkeit, der digitalen Spaltung der Regionen entgegen zu wirken, denn seiner Einschätzung nach stünde man erst am Beginn des Breitbandausbaus. Deshalb sei eine konzertierte Vorgehensweise für die Zukunft von Vorteil. Auch Sabine Spangler machte sich in ihrem Vortrag stark für ein Betreibermodell. Bei einem synergetischen Glasfaserausbau könnten 30 bis 70 Prozent der Kosten gespart werden.

In einer breiten Diskussion bemerkten die ehrenamtlich tätigen Breitbandpaten, dass sie Daueransprechpartner seien, wenn es Ausfälle gäbe, oder Probleme beim Ausbau – eigentlich sei das aber Aufgabe der Netzbetreiber. Die anwesenden Bürgermeister berichteten von ihren Erfahrungen aus der Praxis und davon, dass es Sinn mache, künftig breiter aufgestellt zu sein. Als Arbeitsergebnis wurde die Empfehlung formuliert, dass sich die Kommunen künftig noch besser zusammenschließen sollten. Damit soll der weitere Ausbau des Breitbandnetzes und die dringend notwendige Verbesserung des Mobilfunknetzes vorangetrieben werden.

RED

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