Mitte September lud die Geschäftsstelle des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement BBE alle „Engagierten Städte“ Deutschlands zum Netzwerktreffen nach Würzburg ein. Thema war die Aufnahme Bayerns als Länderpartner in das Netzwerk „Engagierte Stadt“. Oberbürgermeister Christian Schuchardt und die parlamentarische Staatssekretärin Ekin Deligöz begrüßten die Teilnehmer.
Dr. Lilian Schwalb (BBE), Michael Holzwarth (ASB Regionalverband Würzburg-Schweinfurt e.V.), Dr. Hülya Düber (Sozialreferentin Stadt Würzburg), Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Kristin Funk (Aktivbüro), Sebastian Kießig (Programmbüro BBE), Daniela van Wyk (BMFSFJ). Bild: Benjamin Brückner
Die bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, zeigte sich per Videobotschaft beeindruckt: „Bayern ist Ehrenamtsland. Im Freistaat engagieren sich 41 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger über 14 Jahre ehrenamtlich. Diese Zahl ist ein starkes Zeichen des Miteinanders und keine Selbstverständlichkeit. Mit der Unterzeichnung stärken wir die Anerkennungskultur des Ehrenamts, fördern Zusammenarbeit, Vernetzung und Austausch. Neue Ideen und Ansätze können so entwickelt werden. Ich freue mich, dass elf Kommunen in Bayern sich im Programm engagieren. Es ist ein wertvoller Schatz, wenn sich Bürgerinnen und Bürger aus unseren Städten und Gemeinden für ihre Mitmenschen einsetzen.“
In Bayern sind Holzkirchen, Kronach, Neustadt an der Aisch seit 2015, Neumarkt in der Oberpfalz, Puchheim, Würzburg seit 2020, Eichstätt seit 2021, Ingolstadt, Rosenheim seit 2022 dabei, und im Februar 2024 neu hinzugekommen ist Gröbenzell. Claudia Leitzmann vom Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V. freut sich über die Vernetzung: „Engagement, Zusammenarbeit, Netzwerke und Querverbindungen werden immer wichtiger, um gesellschaftliche Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Ob die Ankunft einer großen Zahl geflüchteter Menschen, Corona-Krise oder Flutkatastrophen: Die Erfahrungen der letzten 20 Jahre haben gezeigt, dass solche Ereignisse nur in Kooperation der unterschiedlichen Partner in Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zu meistern sind. Deshalb freuen wir uns, dass Bayern nicht nur unsere Engagement-Netzwerke fördert, sondern mit einer Länderpartnerschaft auch die Ziele der ‚Engagierten Stadt‘ unterstützt.“
Das Netzwerk „Engagierte Stadt“ bietet Austausch und viele Best-Practice-Lösungen für aktuelle Herausforderungen wie zum Beispiel die Digitalisierung, neue Engagementformen oder den Umgang mit der Klimakrise. Dr. Frank Strathmann, Koordinator des Regionalnetzwerkes Engagierte Städte Bayern, hat viel vor: „Durch Tandem-Partnerschaften, gegenseitige Delegationsbesuche, virtuelle Austauschformate und Fachtagungen an verschiedenen Netzwerkknoten praktizieren wir bereits einen lebendigen Wissenstransfer in Bayern. Diesen planen wir noch mit weiteren Partnern auszubauen.“
Freiwilliges Engagement der Bürgerinnen und Bürger ist eine Bereicherung sowohl für das Gemeinwesen vor Ort als auch für das gesamte Land. In engagierten Städten gestalten Akteure aus der Verwaltung, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft gemeinsam mit und für die Bürgerschaft Beteiligung, Ehrenamt und Engagement. Das stärkt die Gemeinschaft und ist ein wichtiger Beitrag für eine lebendige Demokratie. Die Länderpartnerschaft im Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ ist ein weiterer Baustein des Landes zur nachhaltigen Förderung guter Bedingungen für Engagement vor Ort.
Zusammenarbeit stärken
Im Sinne der Vernetzung und kooperativen Zusammenarbeit wurde die Landespartnerschaft gemeinsam erarbeitet mit Vertreterinnen und Vertretern der Engagierten Städte in Bayern, des Landesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V. (LBE), der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen lagfa bayern e.V. sowie des Landes Bayern. Gemeinsames Ziel ist es, zivilgesellschaftliche Akteure im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements und die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zu stärken.
Engagierte Städte entstehen dort, wo sich überzeugte Menschen aus gemeinnützigen Organisationen, der öffentlichen Verwaltung und Unternehmen gemeinsam für das Engagement und Ehrenamt vor Ort stark machen. Sie eint das Ziel, gemeinsam Lösungen für lokale und regionale Zukunftsfragen zu entwickeln und damit (positive) Veränderungen für eine lebenswertere Stadt und Region für alle anzustoßen. Dafür tauschen sie Expertise und Wissen aus, bündeln ihre Ressourcen und schaffen somit wirkungsvolle Kooperationen und gemeinschaftliche Aktionen. Würzburg ist stolz darauf, auch einer dieser Kooperationspartner sein zu können.
2015 ist das Programm „Engagierte Stadt“ an den Start gegangen. Würzburg ist seit 2020 dem Netzwerk Engagierte Stadt beigetreten und seit dem Mitglied. Inzwischen profitieren über 100 Engagierte Städte mit einer Einwohnerzahl von 10.000 bis 250.000 vom Austausch erprobter Praxislösungen und der Vielfalt lokaler Konzepte. Sie sind Teil eines Netzwerks, das gelungene Praxis vor Ort sichtbar macht und mit starken Partnern bürgerschaftliches Engagement auf allen Ebenen stärkt. Das Programm wird durch ein Konsortium auf der Bundesebene getragen, dem das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bertelsmann Stiftung, das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt und die Körber-Stiftung angehören.
|