Aus den Kommunenzurück

(GZ-8-2024 - 18. April)
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► Landkreis Dachau:

 

Schafkopfspielen für den guten Zweck

„Was wir brauchen, ist ein Kinderarzt und
die Sicherung der Refinanzierung unseres Neubauprojekts“

 

2.300 Euro wurden Ende März beim 1. Kommunalen Schafkopfturnier im Schlossgut Odelzhausen insgesamt erspielt. Sie gehen komplett an Hilfsprojekte. Den Löwenanteil davon erhält auf Beschluss der drei Schirmherren – Landrat Thomas Karmasin, Präsident des Bayerischen Landkreistags, Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Initiator Stefan Löwl, Landrat im Landkreis Dachau – das heilpädagogische Kinderheim „die wiege“ in Odelzhausen. Gemeinsam mit Bezirksrätin Stephanie Burgmaier und GZ-Chefredakteurin Constanze von Hassel übergab Löwl nunmehr 1.150 Euro an wiege-Heimleiter Thilo Wimmer. „Wir können die Spende, die 1:1 an die Kinder und Jugendlichen geht, gut gebrauchen! Während Corona haben viele Therapiemöglichkeiten gelitten, die wir jetzt wieder aufnehmen. Zwei unserer Kinder besuchen z.B. gerade einen Schwimmkurs, was uns sehr stolz macht. Auch für gemeinsame Ausflüge und andere Aktivitäten kommt uns die Hilfe sehr gelegen“, so Wimmer.

Begeisterte Mitspieler beim 1. Kommunalen Schafkopfturnier v.l.: Oberbürgermeister Dieter Reiter, Landeshauptstadt München, Landrat Stefan Löwl, Landkreis Dachau, Landrätepräsident Thomas Karmasin, Landrat im Landkreis Fürstenfeldbruck sowie Landrat Stefan Frey, Landkreis Starnberg. Bild: LRA Starnberg
Begeisterte Mitspieler beim 1. Kommunalen Schafkopfturnier v.l.: Oberbürgermeister Dieter Reiter, Landeshauptstadt München, Landrat Stefan Löwl, Landkreis Dachau, Landrätepräsident Thomas Karmasin, Landrat im Landkreis Fürstenfeldbruck sowie Landrat Stefan Frey, Landkreis Starnberg. Bild: LRA Starnberg

Zielsetzung der „wiege“ ist die individuelle, bedarfsgerechte und ganzheitliche Förderung, Bildung und Erziehung, Pflege und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen. Landrat Löwl ist sich sicher, dass das Geld hier sinnvoll verwendet wird: „Man kann nur immer wieder dankbar sein, dass es solche Einrichtungen wie „die wiege“ gibt, die sich um die Schwächsten in unserer Gesellschaft kümmern.“

Im Jahr 1966 unter bescheidenen Bedingungen als privates Säuglingsheim von Elisabeth Barth gegründet, bietet das Haus heute in fünf Wohngruppen – verteilt auf fünf Gebäude – Platz für 35 Kinder und Jugendliche mit schweren, oft multiplen Behinderungen. Ein 90-köpfiges engagiertes und hochmotiviertes Team stellt eine liebevolle Rundum-Versorgung nach modernsten medizinischen, therapeutischen und pädagogischen Standards sicher.

Trotz eines spürbaren Fach- und Hilfskräftemangels in der Heilerziehungspflege, Pflege und Pädagogik ist „die wiege“ bald 60 Jahre nach ihrer Gründung für die Zukunft personell gut aufgestellt. Ein Blick in die Historie der Einrichtung auf der Internetseite www.die-wiege.info verrät, dass oft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf eine lange Beschäftigungszeit zurückblicken; viele Jubiläen sind aufgelistet. „Hier arbeitet man gerne, jeder schätzt das familiäre Umfeld. Einen Fachkräftemangel haben wir nicht“, sagt Wimmer. Schwieriger ist die Suche nach einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin, die auch ins Haus kommen: „Wenn hier jemand weiterhelfen kann, möge er oder sie sich bitte melden!“

Geschäftsführer und Enkel der Gründerin des Kinderheims Philipp Barth ergänzt, dass für die mittelfristige Sicherung des Heims dringend barrierefreier Wohnraum für die Kinder und Jugendlichen geschaffen werden muss. Bereits seit 2017 versucht Familie Barth die Refinanzierung des Kinderheim-Neubaus zu sichern. Mit dem Neubau der Einrichtung können auch weitere dringend erforderliche Heimplätze in Bayern geschaffen werden. Ein sehr gut geeignetes Grundstück in Odelzhausen dafür ist vorhanden und die Baupläne sind von der Regierung von Oberbayern und dem Gemeinderat bereits bewilligt. Zur Sicherung der Refinanzierung einer neuen Einrichtung bittet „die wiege“ um Mithilfe von Politik und Wirtschaft.

Mit dem Bezirk Oberbayern besteht eine Leistungs- und Vergütungsvereinbarung, die laufenden Kosten werden aus dem Sozialhilfefonds des Bezirks bestritten. „Die wiege ist die einzige private Einrichtung in Bayern, die Heimplätze im Kinder- und Jugendbereich anbieten kann. Außerdem ist sie eine von nur vier Einrichtungen in Bayern, die auch Kinder unter drei Jahren aufnehmen darf“, Bezirksrätin Stephanie Burgmaier betont die Wichtigkeit dieses Hauses.

Sieger des Schafkopfrennens wurde der Dachauer Kreisrat und 2. Bürgermeister von Röhrmoos, Arthur Stein. Den zweiten Platz machte Günther Meilhaus. Dritter wurde Josef Märkl, Gemeinderat Bergkirchen. Der Rest des Preisgeldes fließt in gemeinnützige Einrichtungen, die von den drei Gewinnern benannt wurden (Dachauer Tafel, Krieger- und Soldatenverein Odelzhausen und die Schützengesellschaft Pachara 1885 Unterbachern e.V.). Als Sponsoren fungierten die Sparkasse Dachau, der Bayerische Bauindustrieverband und die Bayerische GemeindeZeitung. Wichtig: Eine Neuauflage ist geplant!

CH

 

V.l. GZ-Chefredakteurin Constanze von Hassel, Heimleiter Thilo Wimmer, Landrat Stefan Löwl, Landkreis Dachau und Bezirksrätin Stephanie Burgmaier, Bezirk Oberbayern. Bild: LRA Dachau
V.l. GZ-Chefredakteurin Constanze von Hassel, Heimleiter Thilo Wimmer, Landrat Stefan Löwl, Landkreis Dachau und Bezirksrätin Stephanie Burgmaier, Bezirk Oberbayern. Bild: LRA Dachau

 

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