Aus den Kommunenzurück

(GZ-7-2024 - 28. März)
gz aus den kommunen

► Öko-Modellregionen Bamberger Land und Obermain-Jura:

 

Gemeinsam für die Artenvielfalt

 

Am 3. März fand der Welttag des Artenschutzes statt, der von den Vereinten Nationen als Aktionstag zum Schutz bedrohter Wildtier- und Pflanzenarten ausgerufen wurde. Ein Anlass für die Öko-Modellregionen Bamberger Land und Obermain-Jura, verschiedene Interessierte aus der Region in die Gemeindebücherei Oberhaid einzuladen, um über wirksame Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt zu informieren und Akteure zu vernetzen.

Die Landwirtschaft gestaltet, pflegt und erhält unsere Kulturlandschaften, unterstützt damit die Biodiversität und setzt mit Leidenschaft und in hoher Eigeninitiative Strategien zur Förderung der Artenvielfalt um, die weit über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen.

Sehr erfreulich war die rege Teilnahme von 25 Interessierten aus unterschiedlichen Bereichen. So waren neben biologisch und konventionell wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten und einer Biodiversitätsbeauftragten einer Kommune auch Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden, dem örtlichen Bauhof, der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), des Gemeindeverbundes ILE-Jura-Scheßlitz und der Obst- und Gartenbauvereine anwesend.

Referentin Aline Stieglitz von der Bioland-Naturschutzberatung führte anhand ihrer praktischen Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft ein Bündel an Möglichkeiten vor, wie sowohl im Ackerbau und Grünland als auch an der Hofstelle Rückzugsräume und Wandermöglichkeiten für Insekten und Wildtiere geschaffen werden können, und das zum Teil mit kleinen und schnell umsetzbaren Maßnahmen als Kleinstbiotop. Besonders interessant war für die Teilnehmer die Erkenntnis, dass nur 10 Prozent der Ackerunkräuter Schaden verursachen. Die nicht störenden 90 Prozent könnten erhalten werden und bilden ein wichtiges Angebot an Nahrung für Wildbienen und andere Insekten, die für Bestäubung und als „Vogelfutter“ enorm wichtig sind. Ein großes Problem für bodenbrütende Vögel sind im Frühsommer nicht angeleinte Hunde in der Flur.

Für mehr Teilhabe an Bildungsprojekten

Schon während des Vortragsteils sammelten die Anwesenden Umsetzungsideen. Beispielsweise wie ein etwas späterer Schnitt von Wiesen und Kleegras zum Schutz von Feldlerchen, veränderter Heckenschnitt durch Kommunen und Wegegemeinschaften, einfache Stein- und Sandhaufen und Totholzaufschüttungen. Ebenso wünschen sich die Akteure der Landwirtschaft eine zunehmende Teilhabe an Bildungsprojekten, um auch den Sinn und Wert einer erfolgreichen Maßnahme zu kommunizieren: Manche Vorhaben, wie der Radikalschnitt einer Hecke scheint im ersten Zug falsch, fördert aber die Neubildung einer Hecke und die Lichtausnutzung und wird in der Regel nur auf jährlich wechselnden kleinen Teilstücken umgesetzt. Aus einigen Gesprächen nach dem Vortrag könnten noch konkrete Projektideen entstehen.

 

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