Aus den Kommunenzurück

(GZ-15/16-2023 - 3. August)
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► Landkreis Rosenheim:

 

10. Jugendbeteiligungskonferenz #myvision23

 

Knapp 70 Jugendliche aus dem Landkreis Rosenheim nahmen an der diesjährigen Jugendbeteiligungskonferenz „#myvision23“ in Breitbrunn teil. Mit dem Ziel, Politik selbst gestalten und mitwirken zu können, bearbeiteten die Mädchen und Jungen im Alter von 13 bis 17 Jahren eine große Bandbreite an Themen und gestalteten ihre Probleme und Lösungsvorschläge auf Plakaten. Gemeindebürgermeister, Jugendbeauftragte sowie Landrat Otto Lederer kamen an verschiedenen Stationen mit ihnen ins Gespräch, nahmen Anregungen auf, besprachen die Hintergründe und gaben einen ersten Ausblick, ob bzw. wie Lösungen in der Praxis aussehen könnten.

Landrat Otto Lederer beim Feedback-Gespräch mit Moderator Erik Flügge. Bild: Moritz Beck
Landrat Otto Lederer beim Feedback-Gespräch mit Moderator Erik Flügge. Bild: Moritz Beck

Die Themenpalette gestaltete sich äußerst vielfältig: In mehreren Gemeinden wurden weitere Freizeitmöglichkeiten, wie der Bau von Skaterparks oder öffentlich zugängliche Basketballplätze und Beachvolleyballfelder gewünscht. Am Herzen liegt den Jugendlichen auch eine Verbesserung der Radwege im Inntal, da verschiedene Baustellen eine nahtlose Verbindung derzeit unmöglich machen. Besseres W-LAN, vor allem im öffentlichen Raum und in Schulgebäuden, wurde ebenso gefordert wie eine Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs mit mehr Busplätzen sowie überdachte Haltestellen. Auch die Natur beschäftigt die jungen Leute. Während etwa über weitere Bienenwiesen diskutiert wurde, machte ein Schüler aus Breitbrunn auf den sinkenden Wasserstand des Chiemsees aufmerksam. Seine Lösung sind Pyramidensteine, speziell geformte und angefertigte Steine, die den Wasserpegel regulieren sollen.

Engagement, Ideenreichtum und Diskussionsfähigkeit

Überdies wurde der Wunsch nach einem Büchercafé oder einem Safe Place geäußert – einem Raum, an den man sich zurückziehen, sich austauschen und auch das Handy beiseitelegen kann. An anderer Stelle gab es Vorschläge, wie das bestehende Jugendzentrum, das derzeit kaum genutzt wird, mit Leben gefüllt und so für junge Leute attraktiver werden kann. Beim Blick auf die Ausstattung an Schulen kam vor allem das Thema Hitze und Ventilatoren zur Sprache. Auf der Wunschliste stand zudem eine Jobbörse für Jugendliche, ebenso die Bitte um organisierte Jugendreisen ins Ausland.

Die Beteiligten zeigten sich insgesamt sehr beeindruckt vom Engagement, Ideenreichtum und von der Diskussionsfähigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Man sieht heute einmal mehr, dass junge Menschen an ihrer Umgebung und an Politik interessiert sind, dass sie Wünsche haben, aber diese eben nicht nur fordern, sondern bereit sind, mitzuhelfen und sich zu engagieren. Das ist großartig“, betonte Landrat Lederer.

2014 wurde die Jugendkonferenz „#myvision“ erstmals organisiert. In dieser Zeit konnten zahlreiche Projekte realisiert werden, die auch heute noch Bestand haben – so zum Beispiel das Jugendmedienprojekt „aROund“. Seit vier Jahren schreiben junge Leute von 14 bis 27 Jahren unter Anleitung erfahrener Journalisten über landkreisweite Themen, die sie aktuell bewegen.

Vorbild aus dem Landkreis Rosenheim

Über viele Jahre war diese Form der Jugendbeteiligung deutschlandweit einmalig. Inzwischen haben weitere kreisfreie Städte und Landkreise damit begonnen, die von der Kommunalen Jugendarbeit im Landkreis Rosenheim entwickelte Idee ganz oder teilweise zu kopieren. Angesichts der erzielten Ergebnisse ist dies wenig überraschend.

DK

 

 

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