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(GZ-8-2022)
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► Wirtschaftsschule ab Jahrgang 5:

 

CSU für Modellversuch

„Bildung 4.0“ Thema beim CSU-Bezirksvorstand Mittelfranken

Erlangen. Zur Optimierung des Schul- und Bildungssystems in Bayern spricht sich der Bezirksvorstand der CSU-Mittelfranken für einen Schulversuch aus, wonach ein Übertritt zu Wirtschaftsschulen bereits ab der fünften statt wie bisher ab der sechsten Jahrgangsklasse geprüft werden soll. „Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus wird gebeten, entsprechende Pilotprojekte auf den Weg bringen“, so CSU-Bezirksvorsitzender Joachim Herrmann.

Unser Foto zeigt v.l.: FU-Bezirksvorsitzende Cornelia Griesbeck, CSU-Bezirksgeschäftsführer Werner Stieglitz, CSU-Bezirksvorsitzenden Joachim Herrmann, stellv. Bezirksvorsitzenden Herbert Lindörfer und im Hintergrund die Bundestagsabgeordneten Artur Auernhammer und Tobias Winkler. Bild: pmw
Unser Foto zeigt v.l.: FU-Bezirksvorsitzende Cornelia Griesbeck, CSU-Bezirksgeschäftsführer Werner Stieglitz, CSU-Bezirksvorsitzenden Joachim Herrmann, stellv. Bezirksvorsitzenden Herbert Lindörfer und im Hintergrund die Bundestagsabgeordneten Artur Auernhammer und Tobias Winkler. Bild: pmw

Der CSU-Bezirksvorstand hatte sich im Rahmen der Sitzung mit dem Schwerpunktthema „Schule und Bildung von morgen“ ausführlich damit beschäftigt und die Entwicklung der Wirtschaftsschulen herausgegriffen. Oberstudiendirektor Gerald Wölfel, Leiter der Städtischen Wirtschaftsschule Erlangen, war Gast der Tagung und sprach von einer Benachteiligung staatlicher Wirtschaftsschulen, nachdem private Träger inzwischen sogar gerichtlich bestätigt bekommen hätten, dass bereits ab der fünften Jahrgangsstufe der Übertritt zur Wirtschaftsschule zu gestatten sei.

„Die Unternehmen benötigen dringend gut ausgebildete Schulabgänger“ und die 73 staatlichen Wirtschaftsschulen in Bayern könnten dies sicherstellen und wollen auch da anfangen, wo andere anfangen können, so Wölfel. Er berichtete von einer engen Verzahnung mit örtlichen großen wie mittelständischen Unternehmen und Betrieben, die gerne auf Schulabgänger von Wirtschaftsschulen zurückgreifen würden. Dies bestätigte auch Studiendirektor Claus Bauer, Leiter der Städtischen Wirtschaftsschule Schwabach, der ebenfalls als Gast an der Sitzung teilnahm.

„Jede Schule ist gleich viel wert“

Die zugeschaltete Schulreferentin der Stadt Nürnberg, Cornelia Trinkl, berichtete von unterschiedlichen Meinungen hierzu und von möglichen Verteilungskämpfen, teilweise werde sogar das Ausbluten der Mittelschulen befürchtet. Sie plädierte für eine Gesamtschau der jeweiligen örtlichen Bildungslandschaft, um dann gemeinsam mit den Kommunen das weitere Vorgehen zu entscheiden.

Für Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Landkreis ist „jede Schule gleich viel wert“ und im Landkreis Ansbach und in der Stadt Ansbach hätten sich die Wirtschaftsschulen bestens bewährt. Die Rektorin einer Grundschule in Gunzenhausen, Ingrid Pappler, stellte allerdings die Frage, ob es sinnvoll sei, 10-Jährige bereits auf berufsvorbereitende Schulen zu schicken.

Mit dem Abschluss der Mittleren Reife bleibe aber ja bei einer Entscheidung für die Wirtschaftsschule die Durchlässigkeit zu anderen Schularten gewährleistet und Gefährdungen für andere Schulen wurden im Vorstand schon wegen der geringen Schülerzahl bei flexibleren Übertrittsmöglichkeiten und einem früheren Start der Wirtschaftsschule nicht gesehen. Die CSU-Mittelfranken war sich darin einig, dass ein gewisser Schulwettbewerb nicht schade, „Qualität wird sich jeweils durchsetzen“, so der Tenor.

Auch Mittelschulen und die berufliche Bildung müssten ständig an ihrem Profil arbeiten, meinte Cornelia Trinkl. Schule und Bildung seien einem steten Wandel unterworfen und auch die Lehrerbildung müsse sich stets weiterentwickeln. Es gäbe immer wieder neue Herausforderungen, wie nicht nur Corona mit den erforderlichen Maßnahmen und dem Distanzunterricht gezeigt habe. Stichwortartig nannte die sie den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, die Inklusion, die Digitalisierung, die strategische Personalplanung, die Demokratiebildung und die Lehrpläne insgesamt.

„Ministerium soll sich Schulversuch öffnen“

„Wo der Sachaufwandsträger dies wünscht, sollte das zuständige Ministerium die bisherige Blockadehaltung aufgeben und sich einem Schulversuch öffnen“, konstatierte der Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und Integration. Joachim Herrmann will die Diskussion um eine moderne Schul- und Bildungspolitik fortführen und nach weiteren Beratungen entsprechende Anträge zum CSU-Parteitag stellen und sich mit seinem Ministerkollegen austauschen. „Der Bezirksverband der CSU-Mitelfranken wird beim Thema Bildung nicht lockerlassen“, so Herrmann.

pmw

 

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