(GZ-4-2022) |
► Jahrespressekonferenz des Landkreises Erding: |
Ausgewählte Meilensteine
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„2021 war nicht nur Corona“, konstatierte der Erdinger Landrat Martin Bayerstorfer im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Landkreises. Auch über die Pandemie hinaus sei einiges bewegt worden. Zu den Meilensteinen zählten unter anderem die Etablierung des Pflegekrisendienstes, die schulische Ausstattung, das Klinikum Landkreis Erding sowie die Integrierte Leitstelle. Laut Bayerstorfer wurde im Januar vergangenen Jahres der Vertrag mit dem BRK-Kreisverband Erding über den Pflegekrisendienst abgeschlossen. Der Pflegekrisendienst nahm seine Arbeit am 1. Februar auf, er steht den Bürgern in vielen Landkreisgemeinden unentgeltlich zur Verfügung. Der Pflegekrisendienst, „eine echte, wertvolle Hilfe“, kümmere sich vor allem um Patienten, wenn kein anderer Pflegedienst oder ehrenamtlicher Helfer die Tätigkeit übernehmen kann, so der Landkreischef. Mittlerweile nähmen 18 Landkreisgemeinden an dem Projekt teil. Der Kreisausschuss beschloss kürzlich die Verlängerung um ein weiteres Jahr. Ausstattung der Schulen Auch die Ausstattung der landkreiseigenen Schulen sei ein großes Thema gewesen, betonte Bayerstorfer: Mit insgesamt 400 CO2-Ampeln für alle Klassenzimmer und 460 Luftreinigungsgeräten seien auf seine Initiative hin die bestmöglichen Voraussetzungen für Präsenzunterricht geschaffen worden. Alle Schulen in der Sachaufwandsträgerschaft des Landkreises wurden mit leistungsfähigem WLAN ausgestattet und es wurden zusätzliche Geräte im Bereich der Digitalausstattung beschafft. Die FOS/BOS wurde zwischenzeitlich mit modernsten Touch-Displays ausgerüstet, die nun auch für die weiteren Schulen verwendet werden sollen. Hierzu beantragt der Landkreis Erding, 2021 mit dem Qualitätssiegel „Digitale Bildungsregion in Bayern“ ausgezeichnet, Fördermittel in Höhe von 1,6 Mio. Euro aus dem Projekt „Digitalpakt Schule“. Eine höchst erfreuliche Nachricht habe den Landkreis im Juni vergangenen Jahres erreicht, so der Landrat. Ab dem Schuljahr 2022/23 werde eine Kinderpflegeschule im Landkreis Erding etabliert. Kultus- und das Sozialministerium hätten Grünes Licht für das Vorhaben gegeben, das an der Dr. Herbert-Weinberger-Berufsschule umgesetzt werden soll. In den kommenden Jahren strategisch und räumlich zukunftsgerichtet aufgestellt werde nach einem Beschluss des Krankenhausausschusses das Klinikum Landkreis Erding, teilte Bayerstorfer weiter mit. Dabei sollen am Standort Erding insgesamt rund 55 Mio. Euro investiert werden. Dazu gehören ein Neubau, in dem eine neue Notaufnahme ihren Platz finden soll, sowie ein weiterer Neubau, in dem eine psychiatrische Tagesklinik sowie die Schmerztherapie des Klinikums ziehen soll. Für die Räumlichkeiten im Klinikum, die durch diese Maßnahmen frei werden, gibt es ebenfalls bereits Planungen. So soll im Klinikum ein neues, ambulantes OP-Zentrum entstehen, das den modernsten Anforderungen entspricht und durch das der Haupt-OP entlastet werden wird. Darüber hinaus sind u.a. Neubauten für eine Strahlentherapie und ein Dialysezentrum geplant, die beide durch externe Kooperationspartner betrieben werden sollen. Einen Neubau erhält auch die Klinik Dorfen: Hier sollen 14 Mio. Euro investiert werden. Geplant ist, in den Gebäuden eine psychiatrische sowie eine geriatrische Ambulanz zu etablieren, bei denen Kooperationen mit der Klinik Wartenberg sowie dem kbo-Klinikum Taufkirchen denkbar sind. Weiterhin soll die Rettungswache dort Platz finden und es sollen Personalwohnungen und eine Tiefgarage mit rund 100 Stellplätzen entstehen. MVV-Tarifintegration „Einen großen Erfolg konnten wir mit der MVV-Tarifintegration der Bahnstrecke Markt Schwaben-Dorfen erzielen“, fuhr der Landrat fort. Damit kommen künftig rund ein Drittel der Landkreisbürger in den Genuss, neben ÖPNV, Buslinien und S-Bahnen die Bahn im MVV-Tarif ab Dorfen Bahnhof nach München nutzen zu können. Deutlich beengt sind nach Bayerstorfers Ausführungen die Räumlichkeiten der Integrierten Leitstelle (ILS) Erding. Jedoch fehlten dem Landkreis für einen dringend benötigten Ausbau die Grundstücksflächen. Da sich die Polizeidienststelle in direkter Nachbarschaft der ILS auf einem Grundstück des Freistaats befindet, habe Innenminister Joachim Herrmann bei einem Besuch im vergangenen Sommer angeboten, den Landkreis zu unterstützen und ihm bei Bedarf eine Teilfläche des staatlichen Grundstücks für eine Bebauung zur Verfügung zu stellen. Auf diesem Weg könnte der Ausbau der Integrierten Leitstelle am jetzigen Standort realisiert werden. Bekanntlich hat aber auch der Landkreis Freising sein Interesse an der Errichtung der ILS in seinem Landkreis bekundet. Bayerstorfer zufolge muss sich dieser hierzu noch mit einem konkreten Konzept bewerben. Im Landkreis Erding wären zudem auch noch andere Orte vorstellbar. Die endgültige Entscheidung werde die Zweckverbandsversammlung treffen. Ausblick Wie Bayerstorfer abschließend betonte, seien auch für das kommende Jahr zukunftsweisende Projekte geplant. Das Gesamtvolumen des Haushaltsentwurfs betrage rund 250 Mio. Euro, 196,9 Mio. Euro im Verwaltungs- und 53,0 Mio. Euro im Vermögenshaushalt. Schwerpunkte würden gesetzt bei den Themen Familie/Soziales, Bildung und medizinische Versorgung. 20 Mio. Euro davon werden für eine Kreditaufnahme genutzt, die der Landkreis Erding aufgrund der besseren Konditionen für die Wohnungsbaugesellschaft tätigt, um das zukunftsweisende Mietkaufmodell im kommenden Jahr auf den Weg bringen zu können. Schließlich müsse es auch für Durchschnittsverdiener möglich sein, Wohneigentum zu erwerben. |
DK
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