(GZ-22-2021) |
► CO2-freies Abensberg: |
Wir pflanzen an! |
Die Stadt Abensberg, vertreten durch ihren 1. Bürgermeister Dr. Uwe Brandl, hat Mitte Oktober mit der gemeinnützigen Gesellschaft „Planted“ die künftige Zusammenarbeit besiegelt. Mit ihr will die Stadt Abensberg für ihre Gebäude, Fahrzeuge und dienstlich verursachte Emissionen künftig CO2-Neutralität erreichen. Dafür werden für den ermittelten CO2-Ausstoß im Jahre 2020 in Höhe von knapp 780 Tonnen CO2 auf einem Areal bei Köln 780 Bäume angepflanzt – jeder Baum kompensiert eine Tonne CO2.
V.l.: Wilhelm Hammes, Dr. Uwe Brandl und Dr. Rainer Reschmeier. Foto Ingo Knott, Stadt Abensberg
„Planted“ sitzt in Köln, eines ihrer Hauptziele ist die Förderung des Umweltschutzes. Wilhelm Hammes, Geschäftsführer und Mitbegründer, kam selbst nach Abensberg, um den Vertrag zu unterzeichnen und das Zertifikat zu übergeben. Er war überrascht, welche Projekte in Abensberg bisher schon in Sachen Umweltschutz und CO2-Vermeidung umgesetzt werden: „Ich bin in ganz Deutschland unterwegs und staune, wie viel in Abensberg für die Vermeidung getan wird.“
Für Hammes ist „die Stadt Abensberg ein herausragendes Beispiel für die heutzutage nötige CO2-Sensibilität.“ Aber auch er weiß: „Auf null kommt man nicht.“ Der gleiche Gedanke war Anlass für die Stadt, über weitere Schritte zur CO2-Neutralität nachzudenken. Dr. Brandl: „Wald als Speicher und neuer, zusätzlicher Wald ist eine echte, nachhaltige Kompensationslösung“.
Weil „Planted“ auch in Deutschland pflanzt, sich international intensiv um Klimaverbesserung kümmert und eine Sensibilisierung der Bevölkerung erreichen möchte, hat sich Abensberg für die Zusammenarbeit mit dieser Gesellschaft entschieden.
Die langfristige CO2-Neutralität von Abensberg soll über zwei Wege erreicht werden. Der erste Weg ist die konsequente Einsparung von Energie. Ein Prozess, der bereits seit 20 Jahren vorangetrieben wird. Auch aktuell werden zahlreiche Projekte umgesetzt, z.B. der Anschluss von Gebäuden wie dem Haus in der Mauer an die überwiegend regenerative Fernwärmeversorgung und in nächster Zeit der Tausch von Beckenwasserpumpen im Freibad oder die Energiedeckung in Kläranlage und Wasserwerk mit eigenem Photovoltaik-Strom. Diese Projekte sind in den meisten Fällen nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Der Einsatz von Ökostrom und der Ausbau der Marke NATURSTROM Abensberg ist neben den vorgenannten Maßnahmen selbstverständlich.
Auch bei intensiver Verfolgung des ersten Wegs ist eine CO2-Neutralität nicht zu erreichen, so dass als zweiter Weg eine CO2-Kompensation über Ausgleichsmaßnahmen notwendig ist. „Bei der Stadt Abensberg fallen pro Jahr trotz Einsparmaßnahmen immer noch knapp 780 Tonnen CO2 an“, so Dr. Rainer Reschmeier, Leiter der Stadtwerke Abensberg.
In dieser Summe sind neben den direkten Verbräuchen der Liegenschaften (Strom, Heizung, Wasser, Papier, Abfall) und Dienstfahrzeuge sowie Dienstreisen auch die Anfahrtswege der Mitarbeiter berücksichtigt. Nicht berücksichtigt werden CO2-Emissionen der Leistungen der Stadtwerke, die an Dritte weiterverkauft werden; dazu zählen der Eigenverbrauch von Kläranlage und Wasserwerk sowie Fernwärme.
Überzeugen konnte die Art des Projekts, nämlich die Anpflanzung von 780 klimastabilen Bäumen auf einer Fläche in der Nähe von Köln im November 2021. Hinter jeden Baum wird eine Tonne CO2 eines Verified Carbon Standard-Zertifikats hinterlegt, so dass dadurch die Stadt Abensberg vollständig klimaneutral wird. Gemäß einer Studie der Technischen Hochschule Zürich von 2019 ist die Wiederherstellung von Wäldern die derzeit beste Lösung für den Klimawandel. Durch die Investition in ein deutsches Kopplungs-Projekt werden die CO2-Emissionen der Stadt Abensberg kompensiert.
Die CO2-Kompensation ist zukünftig jedes Jahr geplant, um auf Dauer Klimaneutral zu bleiben. Mehr Infos zur Gesellschaft auf www.planted.green.
Bürgermeister Brandl abschließend: „Ich würde mir wünschen, dass unser Vorstoß viele andere zum Mitmachen motiviert. Gemeinsam bewegen wir viel und es ist Zeit zu handeln, statt zu lamentieren.“ Denn bei „Planted“ kann jeder mitmachen, egal ob Einzelperson, Firma oder sonstige Einrichtung. Es ist auch ganz einfach, weil „Planted“ die Werte, die auszugleichen sind, ermittelt und sich um die Umsetzung der Kompensationsmaßnahme kümmert.
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