Aus den Kommunenzurück

(GZ-19-2021)
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► Stadt Fürth:

 

„Hauptstadt des Fairen Handels“

 

Die Stadt Fürth ist „Hauptstadt des Fairen Handels“, wie Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller per Videobotschaft bei der Preisverleihung in Neumarkt verkündete. Mit ihrem starken und breit aufgestellten Engagement für fairen Handel und faire Beschaffung setzte sich die mittelfränkische Kleeblattstadt gegen 117 weitere Kommunen und Städte durch. Auch der dritte Platz an den Landkreis Fürth ging in die Region. Darüber hinaus durfte sich Schweinfurt über einen Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro freuen.

Die Kleeblattstadt holt den begehrten Titel und überzeugt die Jury mit ihrem starken und breit aufgestellten Engagement. Den Preis nimmt Dietmar Helm, Dritter Bürgermeister der Stadt (r.), von Dr. Jens Kreuter, Geschäftsführer von Engagement Global, entgegen. Bild: Steffen Oliver Riese
Die Kleeblattstadt holt den begehrten Titel und überzeugt die Jury mit ihrem starken und breit aufgestellten Engagement. Den Preis nimmt Dietmar Helm, Dritter Bürgermeister der Stadt (r.), von Dr. Jens Kreuter, Geschäftsführer von Engagement Global, entgegen. Bild: Steffen Oliver Riese

Die Stadt Fürth (Preisgeld 60.000 Euro) überzeugte die Jury mit ihrem starken und breit aufgestellten fairen Engagement: Allein durch ihr Beschaffungswesen investierte sie im Jahr 2020 1,3 Millionen Euro Steuergelder in nachhaltig produzierte Waren; das ist Rekord in der Metropolregion Nürnberg. Zu den Produkten gehören faire Arbeitskleidung und zum Jubiläum „Fünf Jahre Fairtrade-Stadt Fürth“ wurde eine ansprechende und faire Jubiläumsschokolade designt. Zudem verfasst der Fürther Personalrat regelmäßig Rundschreiben zur „fairen Beschaffung“ und in einem neu geschaffenen „Welthaus“ werden neben Produkten aus fairem Handel zusätzlich Stadtführungen angeboten.

Landkreis Fürth

Der Landkreis Fürth (Preisgeld 40.000 Euro) machte mit einem umfassenden Engagement insbesondere in der strukturellen Verankerung des Themas Fairer Handel beispielsweise durch die Aufnahme von Sozial- und Umweltkriterien in die Auftragsvergabe, Fortbildungen für Mitarbeitende, der Einrichtung einer eigenen Kepol-Stelle und als GNK-Modellkommune auf sich aufmerksam. Des Weiteren wird die Arbeit abgerundet durch vielfache sensibilisierende Aktivitäten im Bildungsbereich sowie in der Vernetzung mit Unternehmen.

Enormes Beschaffungsvolumen

Laut Bundesentwicklungsminister und Schirmherr Dr. Gerd Müller muss nachhaltige Beschaffung in allen Kommunen und staatlichen Betrieben Standard werden. „Das Beschaffungsvolumen von Bund, Ländern und Kommunen ist enorm: 500 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist ein gewaltiger Hebel, den wir nutzen müssen für nachhaltige Lieferketten. Der Bund erfüllt hier seine selbst gesetzten Ziele nicht. Das muss sich ändern. Deswegen müssen Bund, Länder und Kommunen jetzt Ernst machen und bis 2030 eine 100 Prozent nachhaltige Beschaffungsquote erreichen.

Ein jährlicher Fortschrittbericht und ein Nachhaltigkeitsbeauftragter bei Bund, Länder und Kommunen sollte die Umsetzung begleiten.“ Müllers besonderer Dank galt allen Menschen in der Zivilgesellschaft, der Kommunalpolitik, den Kirchen, Schulen und Verwaltungen, die sich tagtäglich für eine gerechte Globalisierung einsetzen.

„Die Bewerbungen überzeugten 2021 nicht nur durch Masse, sondern auch durch Inhalte: Trotz der Corona-Pandemie fanden Kommunen und Zivilgesellschaft Mittel und Wege, um auf fairen Handel hinzuweisen und faire Beschaffung zu fördern. Damit zeigten sie Solidarität mit den vielen Produzentinnen und Produzenten im Globalen Süden“, betonte Richard Klasen von Engagement Global.

Ebenfalls erfreulich sei, dass erstmals Kommunen aus allen 16 Bundesländern teilgenommen haben. „Die erstmalige Zulassung von Landkreisen war die richtige Entscheidung: Vorzeige-Landkreise wie Fürth beweisen, dass auch immer mehr Landkreise für faire Handelsbeziehungen einstehen.“

Thema ist Chefsache

Bei Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung ist die Freude über den Titel groß: „Unter 118 bundesweiten Bewerbern als Siegerkommune hervorzugehen, ist ein überragendes Ergebnis. Fürth hat hier in jüngster Vergangenheit enorm aufgeholt und vor allem auch in der Stadtverwaltung selbst viel auf den Weg gebracht.

Ein Stichwort dabei ist faire Beschaffung – von der Arbeitskleidung bis zum Kaffee – und die Zertifizierung von Einrichtungen – von der Fairen Kita bis zur Fairen Schule. Das Thema bleibt weiterhin Chefsache im Rathaus und ist uns Ansporn für weitere nachhaltige und faire Projekte“, führte Jung aus.

DK

 

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