Aus den Kommunenzurück

(GZ-19-2021)
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► Kundl, Tirol:

 

„Doch, doch, das geht schon!“

Lindner Traktoren präsentiert eine umfangreiche und überarbeitete Produktpalette

 

Das Traktorenwerk Lindner in Kundl, Tirol, mit 89 Mio. Euro Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr und 243 Mitarbeitern, ist ein Familienbetrieb und produziert ca. 1.200 Traktoren und Transporter pro Jahr. Geschäftsführer sind die Brüder Ing. Stefan Lindner, Rudolf Lindner und KR Mag. Hermann Lindner sowie dessen Sohn Mag. David Lindner. Inzwischen ist auch dessen Cousin Manuel Lindner, Sohn von Stefan Lindner, mit an Bord. Nach anfänglich verhaltenem Start ist das Unternehmen sehr gut durch die Coronakrise gekommen und konnte seine Auftragseingänge um 50 Prozent steigern. Hermann Lindner ist sich bewusst, dass darunter viele Vorziehkäufe sind und auch die Corona-Investitionshilfen, die Österreich den Landwirten ermöglicht hat, dazu beigetragen haben, dass höherwertige Fahrzeuge mit der neusten Abgasstufe 5 gekauft wurden. Auf einem Pressegespräch wurden nun die neuesten Entwicklungen präsentiert.

v.l. David Lindner, Hermann Lindner, Stefan Lindner und Manuel Lindner beim Pressegespräch in Kufstein. Foto CH
v.l. David Lindner, Hermann Lindner, Stefan Lindner und Manuel Lindner beim Pressegespräch in Kufstein. Foto CH

Die Schwierigkeiten mit den unterbrochenen Lieferketten machen sich auch in der Entwicklungsabteilung bemerkbar. Inzwischen müssen Kunden mit über 6 Monaten Lieferzeit rechnen. Alle neuen Modelle werden inzwischen serienmäßig mit Abgasstufe 5 ausgestattet. Die Traktoren verfügen über eine Stillstandsregelung, d. h. wenn der Fuß vom Gas geht, steht das Fahrzeug. Kunden können nun aus über 20 Kabinenvarianten wählen, limitierende Faktoren sind hierbei oft Durchfahrtshöhen.

Traktoren

Den Pressevertretern wurden auf dem Lindhof in Thiersee ein Lintrac 90 mit Frontlader, ein Lintrac 130 mit Frontlader und Zange für den Heuballentransport, ein Lintrac 100, ein Lintrac 80 mit Zwillingsbereifung im Mäheinsatz und ein Unitrac 122 LDrive präsentiert. Mit den Lintrac LDrive-Modellen hat Lindner die ersten stufenlosen Standardtraktoren mit 4-Rad-Lenkung im Programm.

Auf Wunsch lenkt die hintere Achse bis zu 20 Grad ein und macht die ohnehin sehr kompakten Fahrzeuge noch wendiger. Zum Tragen kommt die 4-Rad-Lenkung z.B. bei Wendemanövern im Steilhang oder beim Mähen. Der stärkste Lindner-Traktor, der Lintrac 130, hat einen Wendekreisdurchmesser von 8,5 Meter. Bei diesem Fahrzeug kommt die Hinterachslenkung mit verstärkten Lenkgehäusen für größere Reifendimensionen zum Einsatz. Das Lenkgestänge ist unter der Kabine geführt. Der Vorteil: Im Heckbereich können große Getriebeseilwinden nahe an der Achse fixiert werden.

2021 startete Lindner die Serienproduktion von zwei neuen stufenlosen Lintracs: dem besonders hangtauglichen Lintrac 80 und dem stärkeren Lintrac 100. Die beiden Traktoren lösen den Lintrac 90 ab. Für einen sauberen und drehmomentstarken Antrieb sorgen die Perkins-Syncro-Motoren der Stufe 5. Wendigkeit garantiert die 4- Rad- Lenkung. Der Motor des Lintrac 80 bringt 74,4 kW (101 PS) bei einem Drehmoment von 450 Nm ins Gelände.

Der Schwerpunkt liegt unter 850 Millimeter und ist damit sehr niedrig. Damit schafft der extrem hangtaugliche Lintrac 80 bis zu 60 Prozent Steigung. Wie beim Lintrac 100 arbeitet die 4fach-Zapfwelle mit Anlaufsteuerung wahlweise mit 430 / 540 / 750 oder 1000 U/min. Die Unitrac-Transporter von Lindner sind vielseitige Geräteträger für alle Jahreszeiten – mit Schaltung und stufenlos. Die Bandbreite reicht vom Unitrac 72 P5, dem Einsteigermodell für die alpine Landwirtschaft, bis zum stufenlosen Profimodell Unitrac 122 LDrive.

Der Lindner-Oldtimer gehört Hotelier Stephan Mauracher (l.) – hier auf dem Bild mit Marketingchef David Lindner. Mauracher hat nicht nur das Gelände rund um seinen Lindhof in Thiersee, sondern auch seinen eigenen Lintrac 130 für die Produktpräsentation zur Verfügung gestellt. Foto: CH
Der Lindner-Oldtimer gehört Hotelier Stephan Mauracher (l.) – hier auf dem Bild mit Marketingchef David Lindner. Mauracher hat nicht nur das Gelände rund um seinen Lindhof in Thiersee, sondern auch seinen eigenen Lintrac 130 für die Produktpräsentation zur Verfügung gestellt. Foto: CH

Mietsystem auf Blockchain-Basis

Das Messebudget steckte die das Traktorenwerk in Pandemiezeiten in die eigene Digitalisierung. Lindner entwickelte bspw. mit dem deutschen Startup CashOnLedger ein Mietsystem auf Blockchain-Basis. Der Marketingverantwortliche David Lindner sieht hier eine Möglichkeit einen neuen Kundenkreis anzusprechen: „Bisher galt das Vermieten von Fahrzeugen als mühsame Angelegenheit, sodass man lieber die Finger davongelassen hat. Mit den jetzt in der Blockchain hinterlegten Parametern ist es einfach und transparent geworden.

Unsere Kunden haben eine komplette Übersicht über die Kostenstruktur.“ Die technologische Basis für die Vermietung mittels Blockchain ist das TracLink-System, mit dem Lindner seine Traktoren und Transporter mit einer automatischen Geräteerkennung, einem digitalen Fahrtenbuch – dies ist besonders für kommunale Kunden interessant – und automatisierten Fahrfunktionen ausstattet.

Weitere Digitalisierungsmaßnahmen während der Lockdown- Phasen waren Online-Schulungen für Vertreter und Kunden sowie der Aufbau einer digitalen Besucherführung in der Werksausstellung. David Lindner berichtet, dass es auch zum ersten Mal gelungen sei, einen Traktor komplett ohne physischen Kundenkontakt, also rein telefonisch und digital, zu verkaufen. Auf die Frage, was sein Fazit nach der Coronazeit wäre, erwidert David Lindner: „Es ist alles anstrengender. Aber wir finden immer einen Weg.“

Lintrac 100 im Gelände.	Foto CH
Lintrac 100 im Gelände.Foto CH

CH

 

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