Aus den Kommunenzurück

(GZ-9-2021)
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► Region Landshut:

 

Frauenbeirat gegründet

 

Die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Landshut haben einen Beirat junger Frauen ins Leben gerufen. Damit soll das Interesse vor allem jüngerer Frauen an einem möglichen politischen Engagement auf kommunaler Ebene geweckt werden. Groß war die Resonanz beim digitalen Auftakttreffen: 13 Teilnehmerinnen aus der Region zwischen 15 und 27 Jahren sind dem Aufruf des Landkreises gefolgt. Neumitglieder sind weiter jederzeit willkommen.

Wissenschaftlich begleitet wird der Beirat vom Forschungsprojekt FRIDA an der HAW Landshut. Prof. Barbara Thiessen, Professorin für Soziale Arbeit und Gender Studies, und die Soziologin Mina Mittertrainer haben es sich u.a. zum Ziel gesetzt, vor allem junge Frauen an politisches Engagement heranzuführen.

Durch die Gründung eines „Beirats junger Frauen“ wird eine Plattform zur Vernetzung und zum Austausch geschaffen. Besonderes Augenmerk wollen die Beirätinnen auf die Themen Mobilität, Bildung, Sexismus im Alltag, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie individuelle Zukunftsplanung und Freizeitgestaltung legen.

Dass nun junge Frauen im Mittelpunkt stehen, ist für die Verantwortlichen auch ein Aspekt für eine nachhaltige Regionalentwicklung. „Wenn junge Frauen eine Gegend verlassen, dann stirbt sie aus. Denn sie sind die Zukunft, bestimmen Attraktivität und Vitalität ländlicher Räume. Doch um sie vor Ort halten zu können, braucht es Gestaltungs- und auch Entfaltungsmöglichkeiten“, waren sich die Teilnehmerinnen einig.

Laut Mina Mittertrainer gilt prinzipiell die Grundregel: Je ländlicher, desto weniger Frauen sind in den Parlamenten zu finden. Auch in der Kommunalpolitik existiere keine Geschlechtergleichstellung. Gerade in eher ländlichen Gebieten gebe es Gemeinderäte, in denen keine einzige Frau sitzt.

Gesprächsregeln

Um nach den nächsten Wahlen mehr Frauen in den Gemeinderäten zu sehen, müsste sich nach Mittertrainers Auffassung das meist sehr dominante und konfliktgeladene Klima in den kommunalen Parlamenten verändern. Viele Frauen, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin, hätten keine Lust auf die vorherrschende Diskussionskultur. Übrigens würden auch zahlreiche Männer von den nicht vorhandenen Gesprächsregeln abgeschreckt.

Vor diesem Hintergrund „würden wir das Konzept ‚Parlament mit Gesprächsregeln‘ zusammen mit einer Gemeinde testen“, betont Mittertrainer. „Wer möchte, kann sich gerne bei uns bewerben.“

DK

 

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