Aus den Kommunenzurück

(GZ-1/2-2021)
gz aus den kommunen

► WestAllianz München:

 

Stärke durch Gemeinsamkeit

 

Sieben Gemeinden, ein Ziel: Im Oktober 2011 wurde die WestAllianz München, ein Zusammenschluss der Gemeinden Bergkirchen, Karlsfeld, Maisach, Odelzhausen, Pfaffenhofen und Sulzemoos ins Leben gerufen. Einige Jahre später schloss sich Gröbenzell an. Entlang der A8 bilden die Kommunen einen starken Wirtschaftsraum westlich der Landeshauptstadt. Laut Johannes Kneidl, Bürgermeister von Sulzemoos und seit Mitte 2020 Vorsitzender des interkommunalen Zweckverbandes, „repräsentieren wir mit unseren Mitgliedskommunen zusammen ca. 70.000 Einwohner, so viel wie viele Landkreise in Bayern“.

Mitglieder der WestAllianz München informierten sich über das neuartige Transportsystem ottobahn: v.l. Marc Schindler, Geschäftsführer ottobahn; Helmut Zech, Vizelandrat Landkreis Dachau; Stefan Löwl, Landrat Landkreis Dachau; Heiko Büttner, Vorsitzender der Geschäftsleitung S-Bahn München; Johannes Kneidl, Vorsitzender WestAllianz München und Bürgermeister Gemeinde Sulzemoos, Peter Fink, Vorsitzender IHK-Regionalausschuss Dachau; Thorsten Salaske, ottobahn. Nicht auf dem Bild: MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch; MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann; Florian Hart-mann, Oberbürgermeister Stadt Dachau. Bild: Gemeinde Sulzemoos
Mitglieder der WestAllianz München informierten sich über das neuartige Transportsystem ottobahn: v.l. Marc Schindler, Geschäftsführer ottobahn; Helmut Zech, Vizelandrat Landkreis Dachau; Stefan Löwl, Landrat Landkreis Dachau; Heiko Büttner, Vorsitzender der Geschäftsleitung S-Bahn München; Johannes Kneidl, Vorsitzender WestAllianz München und Bürgermeister Gemeinde Sulzemoos, Peter Fink, Vorsitzender IHK-Regionalausschuss Dachau; Thorsten Salaske, ottobahn. Nicht auf dem Bild: MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch; MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann; Florian Hartmann, Oberbürgermeister Stadt Dachau. Bild: Gemeinde Sulzemoos

Dieses Gewicht wolle man bei allen Themen, die den Westen von München berühren, mit einbringen — zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger und der ansässigen Wirtschaft.

Da das Verhältnis von Arbeitsplätzen zu Einwohnern geringer ist als in anderen Teilen des „Münchner Speckgürtels“, hat sich die WestAllianz zum Ziel gesetzt, weitere attraktive Unternehmen anzusiedeln. Unternehmen und Investoren sollen von den deutlichen Vorteilen der Wirtschaftsstandorte entlang der A8 überzeugt werden. Ebenfalls auf der Agenda der Bürgermeister stehen die Ausweisung von Wohngebieten, die sich an den Bedürfnissen sich verändernder Lebensentwürfe orientieren sowie die kontinuierliche Verbesserung der sozialen Infrastruktur.

Interkommunale Zusammenarbeit

Um gemeinsame Projekte effizient voranzubringen, arbeitet die 2015 mit dem Bayerischen Qualitätspreis ausgezeichnete WestAllianz München in mehreren Arbeitsgruppen zu den Themen „Bildung und Wirtschaft“, „Energie, Klima- und Naturschutz“, „Kultur“, „Mobilität“, „Naherholung und Tourismus“ sowie „Wohnformen und Bevölkerungsentwicklung“ interkommunal zusammen. Damit sorgt sie für eine Stärkung der Standortfaktoren.

So wurden beispielsweise in Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen „Ausbildungsrallyes“ veranstaltet, bei denen Schüler mit Firmen im Verbandsbereich in Kontakt gebracht wurden, um Berufsbilder und mögliche Ausbildungsangebote kennen zu lernen.

Bereits zum sechsten Mal erschien darüber hinaus der Ausbildungskompass, eine Broschüre, die ein breitgefächertes Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten in den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck bietet.

Die regionalen Betriebe im Wirtschaftsraum bekommen hiermit die Möglichkeit, sich vorzustellen und für Ihr Ausbildungsangebot zu werben. Zudem unterstützt der Weiterbildungskompass der WestAllianz München die ansässigen Firmen und Betriebe dabei, eine passende Weiterbildung für ihre Mitarbeiter zu finden.

Das Team für „Naherholung und Tourismus“ entwickelte wiederum die Idee zum Räuber-Kneißl-Radweg, der aus Mitteln der LEADER-Förderung finanziert wurde. Der Radweg verbindet Freizeit und Erholung in der Natur mit der Lokalgeschichte des Mathias Kneißl, der hier gelebt hat. Das Projekt erregt deutschlandweit mediales Aufsehen und wird sehr stark von Radfahrenden aller Generationen frequentiert.

Neben gemeinsamen Messeauftritten und Expertengesprächen wird darüber hinaus alljährlich in einer der Mitgliedsgemeinden zu einem Wirtschaftsforum eingeladen und alle zwei Jahre zu einem Energietag.

Wie Vorsitzender Kneidl darlegt, will sich die WestAllianz München künftig noch intensiver mit den Themenbereichen „Energie und Klima- und Naturschutz“ sowie „Mobilität“ befassen und sich auf entsprechende Projekte konzentrieren. Bei letzterem reichen die Ideen von der Förderung der E-Mobilität über weitere Verbesserungen des ÖPNV bis hin zu einem möglichen Radweg entlang der A 8 und einem S-Bahn-Nordring.

ottobahn

Interessant erscheint den Landkreis-Politikern neuerdings auch das Schienen- und Gondelkonzept des Mobilitäts-Startup ottobahn. Johannes Kneidl hatte die Gelegenheit, auf Initiative von Dachaus Landrat Stefan Löwl gemeinsam mit einer Delegation aus Politik und Verwaltung das junge Unternehmen im Münchner Süden zu besuchen und auf der Teststrecke eine Runde zu drehen.

Mit seinem neuartigen Transportsystem will das 2019 gegründete Startup eine revolutionäre Antwort auf die Fragen zur nachhaltigen Mobilität von morgen geben. Mit vollautomatisierten, miteinander koppelbaren Gondeln sollen künftig Personen und Güter kostengünstig, schnell und zuverlässig transportiert werden.

Die ottobahn verkehrt dabei mit hängenden Kabinen, die sich mit einem Elektromotor selbstständig an Schienen in ca. fünf bis zehn Metern Höhe fortbewegen. Kommt es zum Ein-/Aussteigen oder Ein-/Ausladen, wird die Gondel nach unten gelassen. Im Endausbau soll die ottobahn dann app-basiert individuelle Mobilitätswünsche von A nach B erfüllen.

Für Kneidl ist dieses Konzept „eine geniale Idee“. Er könne sich gut vorstellen, dass die erste ottobahn entlang der A8 verläuft: „Von Pasing über Bergkirchen nach Sulzemoos, über Odelzhausen und mit einer in diesem System unkomplizierten möglichen Anbindung von Pfaffenhofen an der Glonn bis nach Dasing oder Gersthofen.“ Die WestAllianz München sei jedenfalls mit dem Vorhaben einverstanden und werde das Thema unter Einbindung politischer Mandatsträger weiterverfolgen.

DK

 

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