Aus den Kommunenzurück

(GZ-22-2020)
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► Nach Versetzung an das LGL:

 

Solidaritätsbekundung mit Dr. Pürner

 

Hohe Wellen schlägt die Versetzung des bisherigen Leiters des Gesundheitsamts Aichach-Friedberg, Dr. Friedrich Pürner, an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Der schwäbische Amtsarzt hatte sich kritisch mit der seiner Auffassung nach sinnlosen Maskenpflicht in Schulen und Kindergärten, der Schließung von Klassen oder ganzen Schulen wegen positiver Testergebnisse sowie der bayerischen Corona-Teststrategie auseinandergesetzt.

Über 300 Kollegen aus dem Bundesgebiet haben sich in der Folge mit Pürner solidarisiert. In einem Offenen Brief an die Bayerische Staatsregierung fordern die Mediziner die Rücknahme der „Strafversetzung“. Dr. Pürner habe als Wissenschaftler und Arzt vom unverbrüchlichen Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch gemacht, ohne dass seine Dienstpflichten als Leiter des Gesundheitsamtes Aichach-Friedberg hierunter gelitten hätten, heißt es in dem Schreiben.

Die von ihm als Arzt und Epidemiologe geäußerten Positionen zu unter Fachleuten ohnehin umstrittenen Maßnahmen und Verordnungen der bayerischen Regierung seien zu jedem Zeitpunkt wissenschaftlich fundiert und ohne jedes parteipolitische Konnotat gewesen.

„Seine Abordnung an das LGL stellt einen in unseren Augen inakzeptablen autoritären Versuch dar, legitime und in der aktuellen Situation besonders notwendige ärztlich-wissenschaftliche Diskussionen zu unterdrücken“, betonen die Unterzeichner.

Dass Pürner binnen einer Woche seinen Arbeitsplatz wechseln müsse, lege zudem den Verdacht nahe, „dass hier ein Exempel statuiert werden soll, mit gewollt abschreckender Wirkung“.

Dank des Landrats für außergewöhnlichen Einsatz

Ausdrücklich bedankte sich CSU-Landrat Klaus Metzger bei dem Mediziner „für den außergewöhnlichen Einsatz“, mit dem dieser und sein Team die Anti-Corona-Maßnahmen in der Region umgesetzt hätten. Laut Landratsamt sind im Landkreis Aichach-Friedberg alle Anti-Corona-Vorgaben des Bundes und des Freistaats stets „eins zu eins“ umgesetzt worden.

Pürner selbst hat stets erklärt, weder ein Corona-Leugner, noch ein Impfgegner, noch rechtsextrem zu sein. Auch wolle er sich für keine Partei instrumentalisieren lassen.

Allerdings nehme er für sich in Anspruch, seine fachliche Meinung kundzutun. Dies wolle er sich auch künftig nicht nehmen lassen.

DK

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