Aus den Kommunenzurück

(GZ-19-2020)
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► Dorferneuerung Münsterhausen:

 

Lohnende Maßnahmen

 

Die Dorferneuerung verbessert die Lebens-, Wohn-, Arbeits- und Umweltverhältnisse auf dem Lande. Damit wird die Standort- und Lebensqualität der Dörfer im ländlichen Raum nachhaltig gestärkt. Nutznießer dieser Möglichkeiten ist auch der Markt Münsterhausen im Landkreis Günzburg. Das Straßendorf wurde attraktiver und verbesserte die innerörtliche Entwicklung.

Eine besondere Attraktion in Münsterhausen ist der Wasserspielplatz. Bild: ALE Schwaben
Eine besondere Attraktion in Münsterhausen ist der Wasserspielplatz. Bild: ALE Schwaben

Das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben (ALE) leitete 2006 für den Markt die Dorferneuerung ein. Seither wurden knapp 1,4 Mio. Euro in Maßnahmen der Dorferneuerung investiert. Rund 840.000 Euro bekam der Ort für diese Projekte an Zuschüssen von Europäischer Union, Bund und Freistaat Bayern. „Münsterhausen wurde dadurch schöner, liebens- und lebenswerter“, betonte Bürgermeister Robert Hartinger zum Abschluss der Dorferneuerung. Die Dorfgemeinschaft sei enger zusammengerückt und die Vereine arbeiteten deutlich enger zusammen, als das früher der Fall gewesen sei.

Laut Behördenleiter Christian Kreye (ALE) schafften die Münsterhauser mit ihren Investitionen einen Mehrwert, der nicht nur in Euro und Cent zu beziffern sei, aber umso deutlicher spürbarer werde. Der Ort habe die Vorteile einer Dorferneuerung erkannt und diese vollumfänglich genutzt. Kreye gab der Hoffnung Ausdruck, dass der „Geist“ der Dorferneuerung, wie Inspiration, Impulse und Anreize, über den Tag des förmlichen Abschlusses hinaus weitergehe.

Mindel als prägendes Element

Prägend für die Dorferneuerung war die Bauphase von 2009 bis 2018. Zahlreiche Ideen aus der Vorbereitungsphase konnten umgesetzt werden. So wurde unter anderem ein Gewässerinformations- und Erlebnispfad (GIEP) verwirklicht. Dabei gelang es, die Mindel als prägendes Element ihrer Heimat erfahrbar zu machen. Das Projekt ist ein duales Informationssystem, das Theorie und Praxis verbindet. Der Pfad erklärt an elf Stationen die biologischen Zusammenhänge am Wasser. Er informiert mittels Schautafeln und macht den Lebensraum Wasser zugänglich. Spannendes wird entdeckt, Interessantes erforscht, und Wissenswertes kann nachgelesen werden.

Die Attraktion des GIEP ist der Wasserspielplatz westlich der Sportanlage. Mit einem feststehenden Floß, Kneippmöglichkeit, einer Archimedischen Spindel zur Wasserentnahme aus dem Kühgraben, Matschtischen, einem Wasserlabor, einem Wasserspielplatz und Barfußpfad werden die menschlichen Sinne durch Planschen, Matschen, Kneipen, Erfühlen und Erspüren angeregt.

Ebenso realisiert wurde neben der Errichtung eines Bewegungsparks mit attraktiven Sportgeräten der Anbau an die Mehrzweckhalle und der Bau eines Dorfplatzes mit Beachvolleyballfeld. Nicht nur der Kirchplatz wurde neugestaltet, auch an zahlreichen innerörtlichen Straßen und Wegen wurden entsprechende Arbeiten durchgeführt. Über die Mindel und den Mühlkanal wurden Fußgängerstege gebaut.

Um den Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu verbessern, pflanzte das Dorf u.a. Linden, Säulenhainbuchen, Wildkirschen, Spitzahorn, Wild- und Ziersträucher, Bodendeckerrosen und bodendeckende Stauden. Innerhalb des Ortes wurden neue Nisthilfen für Gebäudebrüter und Fledermäuse aufgestellt, um so die Vielfalt der heimischen Vogel- und Tierwelt zu fördern.

Spitzenstellung

Die Bürger von Münsterhausen ergriffen die Gelegenheit und nahmen das Angebot der Unterstützung von privaten Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung an. Das Bayerische Dorfentwicklungsprogramm ermöglicht privaten Bauherren, Maßnahmen an ihren Gebäuden, Hofräumen und Vorgärten fördern zu lassen. Dazu gehören die dorfgerechte Erhaltung, Umnutzung und Gestaltung von bestehenden Gebäuden. Für Investitionen in Höhe von 2,7 Mio. Euro zahlte das ALE am Ende Fördergelder von rund 330.000 aus. Damit hat Münsterhausen in der „privaten“ Dorferneuerung Akzente gesetzt und nimmt mit dieser Größenordnung in Schwaben eine Spitzenstellung ein.

DK

 

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