Aus den Kommunenzurück

(GZ-12-2020)
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► Wunsiedel:

 

30 Jahre Landschaftspflegeverband

 

Vor 30 Jahren wurde der Landschaftspflegeverband im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge aus der Taufe gehoben. Seit 1990 trägt eine starke Allianz aus Kommunen, Landwirten und Naturschützern dazu bei, Ökologie und Ökonomie unter einen Hut zu bringen, aber auch die Landwirte und das Handwerk zu unterstützen.

Wunsiedel war einer der frühen Landschaftspflegeverbände in Bayern, die sich um den Erhalt der Lebensräume gefährdeter Tiere und Pflanzen durch gezielte Maßnahmen kümmerten. Die Pflege der Vogelschutzflächen in Oberweissenbach, das Heckengebiet Schönbrunn, die Torfstiche bei Niederlamitz und die Hohlwege um Schirnding waren erste Arbeitsfelder des Pflegeverbandes.

Zudem suchte die Leiterin und Landschaftsplanerin Gudrun Frohmader-Heubeck früh den Kontakt zu interessierten Landwirten und ihrer Betriebshilfeorganisation, dem Maschinenring Wunsiedel. Sie erarbeitete Pflegepläne für Schutzgebiete, begleitete die Flächenankäufe der Naturschutzverbände, hielt Kontakt zu den beteiligten Kommunen und Fachbehörden und reichte Förderanträge für die jährlichen Naturschutzmaßnahmen über die Untere Naturschutzbehörde bei der Regierung von Oberfranken zur Bewilligung ein.

Waren 1990 erst zehn Landschaftspflegemaßnahmen mit einem Volumen von ca. 40.000 DM zu verzeichnen, kann heute bereits auf 99 Maßnahmen mit Einzelprojekten und Gesamtkosten von rund 350.000 Euro verwiesen werden. Wesentlich sind dabei nicht nur die Fördergelder, sondern auch die Eigenanteile des Landkreises Wunsiedel mit seinen Kommunen. Auch Naturschutzverbände geben Teile ihrer Biotoppflege ab und finanzieren die Pflegearbeiten mit.

Dichtes Netzwerk

Das dichte Netzwerk der 17 Kommunen, der 100 aktiven Landwirte und Biotoppfleger und aller örtlichen Naturschutzverbände schafft eine breite Basis. Die Bedarfspflege in den ca. 100 Schutzgebieten und den gesetzlich geschützten Biotopen wird ergänzt durch notwendige Maßnahmen für besonders geschützte Tiere und Pflanzen der Roten Listen sowie die Umsetzung der FFH-Richtlinie in den Natura 2000-Gebieten. Auch Pflegemaßnahmen in Sekundärstandorten wie aufgelassene Steinbrüche stehen auf der Agenda.

„Wiesenbereiche weiter mähen, biotopprägende Nutzung fortführen“ war der Auftrag an alle, die sich den Biotopen aktiv widmen konnten. Der Bund Naturschutz, der Fichtelgebirgsverein, der Landesbund für Vogelschutz, die Naturfreunde und der Naturpark als Landschaftspflegeverband sind seit mehr als 30 Jahren die örtlichen Hauptakteure, immer in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden in Wunsiedel und Bayreuth.

Auch tierische Landschaftspfleger sind im Übrigen am Erhalt der Kulturlandschaft beteiligt: Rund 100 Schafe treibt ein Schafhalter aus Mühlbühl von Weide zu Weide und verhindert damit ein Zuwachsen der wertvollen Nagler Bergwiesen.

 DK

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