Aus den Kommunenzurück

(GZ-4-2020)
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► Donau-Ries:

 

Mekka der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit

Kanzlerin Angela Merkel schickte motivierende Grußbotschaft nach Harburg

 

Die Harburger Wörnitzhalle war bis auf den letzten Platz besetzt, als Landrat Stefan Rößle dazu einlud, einen weiteren großen Schritt in eine nachhaltige Landkreis-Zukunft zu machen. Das bisher Erreichte soll vor dem Hintergrund der weltweiten Agenda 2030 weiter ausgebaut werden. In 17 Zielbereichen beschreibt die Agenda 2030 die Handlungsfelder für eine bessere Welt, in der wirtschaftliche, soziale und ökologische Anforderungen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern in Einklang miteinander stehen. Welche Verantwortung dabei der Landkreis und seine Kommunen übernehmen wollen, wurde bei der Auftaktveranstaltung mit 250 Teilnehmern konkret benannt.

Der Vertreter des Bundesentwicklungsministeriums Dirk Schwenzfeier und Annette Turmann von Engagement Global überreichten Landrat Stefan Rößle die Urkunde zur Unterzeichnung der Musterresolution „2030 – Agenda für nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“. Bild: Marco Kleebauer
Der Vertreter des Bundesentwicklungsministeriums Dirk Schwenzfeier und Annette Turmann von Engagement Global überreichten Landrat Stefan Rößle die Urkunde zur Unterzeichnung der Musterresolution „2030 – Agenda für nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“. Bild: Marco Kleebauer

Als „Mekka der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit“ titulierte der Vertreter des Bundesentwicklungsministeriums, Dirk Schwenzfeier, den Landkreis Donau-Ries dabei. Der Bau von Schulen im globalen Süden, für den Landrat Rößle seit knapp zwei Jahren Spenden einsammelt, hat sich zum deutschlandweiten Erfolg entwickelt.

Aus dem Plan, zehn solcher Schulen in Afrika zu bauen, wurden inzwischen 33 allein aus dem Landkreis Donau-Ries finanzierte Projekte – ein Erfolg, den Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Videobotschaft an die Veranstaltung in Harburg, explizit heraushob. Die Aktion hat sich inzwischen zu einer Initiative der deutschen Kommunen unter dem Motto „1000 Schulen für unsere Welt“ ausgeweitet. 100 Schulen sind inzwischen gebaut bzw. in Planung und deren Ausstattung und Betrieb ist langfristig gesichert.

Das Lokale mit dem Globalen verbinden

Dass Nachhaltigkeit das Lokale mit dem Globalen verbindet, ist die Grundidee, die hinter der 17 „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der Agenda 2020 steht. Auf 17 großformatigen Postern belegte der Landkreis in der Harburger Wörnitzhalle, dass er in allen Handlungsfeldern bereits gut aufgestellt ist.

Zusammen mit der Nachhaltigkeitsbeauftragten des Landkreises, Heike Burkhardt, zählte Landrat Stefan Rößle einige der Initiativen auf, die zum Beispiel die Artenvielfalt erhalten oder das Klima schützen wollen. Weitere Vorzeigeprojekte sind zum Beispiel „Unser Landkreis blüht auf“ oder „100.000 Bäume für den Landkreis Donau-Ries“.

Zudem gibt es eine feste Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Politik im 2016 gegründeten Landschaftspflegeverband oder die Energie-Allianz, die seit 2010 über 30 Netzwerkpartner einschließt und erreicht hat, dass heute bereits fast 100 Prozent des Strombedarfs im Landkreis aus erneuerbaren Energiequellen stammen.

Eine überaus erfolgreiche Dorfladen-Bewegung weist heute ein Netzwerk von 10 florierenden Dorfläden im Landkreis auf und mit „Geopark kulinarisch“ ist eine wertschöpfende und dauerhafte Verbindung von Naturschutz, Lebensmittelerzeugung und Gastronomie entstanden.

Weitere Handlungsfelder

Landrat Stefan Rößle beließ es nicht bei der Aufzählung der vielen Erfolge und beteiligten Akteure. Er formulierte weitere ehrgeizige Vorhaben und benannte die Handlungsfelder, auf denen noch viel getan werden könne, um das Ziel der Nachhaltigkeit zu erreichen.

Dazu gehöre der Mobilitätssektor, für den allein 10 Entwicklungsziele aufgestellt wurden, um den motorisierten Individualverkehr zugunsten bedarfsgerechter, flexibler und barrierefreier Angebote zu reduzieren und die Klimabelastung durch den Verkehr deutlich zu verringern. Bei der kommunalen Beschaffung komme dem Landkreis sogar eine Vorbildrolle zu. Nicht das billigste sondern vernünftigste Angebot solle den Zuschlag bekommen.

Am Gymnasium Donauwörth haben Schülerinnen und Schüler kürzlich eine Aktion gestartet, um beim Betrieb der Mensa neben der Wirtschaftlichkeit auch Gesundheit, Regionalität, die Mitwirkung der Nutzer und den CO2-Fußabdruck ins Managementkonzept einzubeziehen.

Landrat Stefan Rößle ist für die Schülergruppe der direkte Ansprechpartner für dieses Konzepts, von dem man sich Vorbildwirkung erhofft. Auch in den Kantinen der Kreiskrankenhäuser und -seniorenheimen sollen künftig mindestens 50% der verarbeiteten Produkte aus regionaler Herkunft stammen oder Bioprodukte sein.

Um diese und viele ähnliche Nachhaltigkeits-Ansätze künftig zu einer Strategie auszubauen und ein breites Netzwerk von Akteuren aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft an der Umsetzung zu beteiligen, wird am Landratsamt die Stelle eines Nachhaltigkeitsbeauftragten geschaffen.

Zahlreiche Mitmach-Karten zeugen von großem Interesse der Teilnehmer und liefern dem Landkreis hilfreiche Anregungen und Idee zur weiteren Ausgestaltung der Landkreis-Agenda.

 

 

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