Aus den Kommunenzurück

(GZ-18-2019)
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► Gymnasium Grafing:

 

Europäische Energie- und Klimapolitik spielerisch umgesetzt

„Es war interessant in Rollen zu schlüpfen, unter denen man sich zuvor wenig vorstellen konnte“, teilte eine Schülerin mit, die während der Simulation ein Mitglied der europäischen Kommission verkörperte. Insgesamt 125 Schülerinnen und Schüler durften in zwei parallel stattfindenden Planspielen spielerisch die Arbeitsweise der Europäischen Union kennenlernen. Die Teilnehmer wurden dabei zu Mitgliedern der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Ministerrats und zu Interessen- und Pressevertretern. Bereits am Anfang der Simulation wurde vielen Schülern bewusst, welchen Herausforderungen die europäische Gesetzgebung ausgesetzt ist.

In Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Standpunkte der verschiedenen Fraktionen im europäischen Parlament. Bild: Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München/Julia Strauß (Valentum Kommunikation GmbH)
In Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Standpunkte der verschiedenen Fraktionen im europäischen Parlament. Bild: Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München/Julia Strauß (Valentum Kommunikation GmbH)

Während sich im Ministerrat und im Europäischen Parlament die einzelnen Länder und Fraktionen mit ihren Positionen vorstellten, war die Europäische Kommission mit der Ausarbeitung des Richtlinienentwurfes beschäftigt. In dem eigens erarbeiteten Gesetzesentwurf wurden zunächst die umzusetzenden energiepolitischen Ziele genannt. Um die Einhaltung der EU-Klimaziele zu gewährleisten, wurden sowohl der Ausbau eines europäischen Stromnetzes, die Förderung CO-armer Energieträger als auch die Schaffung eines europäischen Energiebinnenmarkts berücksichtigt. Eine weitere Forderung war EU-weite energieeffiziente Bauvorschriften gesetzlich zu verankern und für Verbraucher die Wahl energieeffizienter Alternativen finanziell attraktiver zu machen.

Ringen um den Kompromiss

Die Berücksichtigung der Meinungsverschiedenheiten in einer verbindlichen Richtlinie war für die Schüler nochmal besonders herausfordernd. Trotz des guten Richtlinienentwurfs der Europäischen Kommission kamen zahlreiche Änderungsvorschläge seitens des Europäischen Parlaments und des Ministerrats.

Dabei erleben die Schüler am eigenen Leib, dass man auch die Meinung anderer Akteure respektieren und aufgreifen muss, um einen Kompromiss finden zu können. So sahen sich die Schüler in ihren Rollen als Fraktionsabgeordnete, Minister eines Landes oder auch Interessenvertreter teilweise mit der von der eigenen persönlichen Meinung stark abweichenden Positionen konfrontiert. Neben ihrer Kommunikationsfähigkeit konnten die Schüler dadurch aber auch lernen, konstruktive Kritik in Diskussionen zu äußern.

Komplexe Prozesse praxisnah aufzeigen

Ein weiteres Ziel der Simulation ist es, die oft sehr komplexen Prozesse innerhalb der Institutionen der EU und der Politik im Generellen möglichst realitäts- und praxisnah aufzuzeigen. „Durch das Planspiel habe ich gesehen, wie häufig aneinander vorbeigeredet und wie wenig teilweise von eigenen Interessen abgerückt wird“, sagte ein Schüler, der im Planspiel die Rolle eines Parlamentariers einnahm.

Werte-Workshop

Umrahmt wurden die beiden Simulationen durch einen Werte-Workshop. Dabei wurden verschiedene Werte wie Freiheit, Sicherheit, Partizipation oder Gerechtigkeit thematisiert und deren Wirkung in demokratischen Systemen beleuchtet. Im Anschluss an das Planspiel betonten die Schüler den Wert Toleranz, da ihnen bewusst wurde, wie wichtig es sei, miteinander im Gespräch zu bleiben und andere Meinungen zu respektieren.

Möglich gemacht wurde das Planspiel von der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München.

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