Aus den Kommunenzurück

(GZ-23-2018)
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► Integrationspreis der Regierung von Oberfranken:

 

Leuchtende Vorbilder

 

Initiativen aus Coburg, Hof, Kulmbach und Lichtenfels wurden mit dem diesjährigen Integrationspreis der Regierung von Oberfranken ausgezeichnet. Die Ehrung nahmen Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz und Innenstaatssekretär Gerhard Eck vor. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurde vom Bayerischen Innenministerium bereitgestellt und auf die Gewinner aufgeteilt.

 
Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin von Oberfranken, (Zweite von links), Innen- und Integrationsstaatssekretär Gerhard Eck, MdL, (Zweiter von rechts), Oberbürgermeister Norbert Tessmer, Stadt Coburg, (rechts) und die Mitglieder des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Coburg e.V. Bild: W. Traßl, Regierung von Oberfranken
Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin von Oberfranken, (Zweite von links), Innen- und Integrationsstaatssekretär Gerhard Eck, MdL, (Zweiter von rechts), Oberbürgermeister Norbert Tessmer, Stadt Coburg, (rechts) und die Mitglieder des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Coburg e.V. Bild: W. Traßl, Regierung von Oberfranken

Zu den Siegern zählt der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Coburg e.V. mit ihrem Projekt „treffpunkt Bertelsdorfer Höhe – 20 Jahre – 30 Nationen“. Der treffpunkt wurde 1998 als gemeinwesenorientiertes Projekt zur Integration von Spätaussiedlern im Coburger Stadtteil Bertelsdorfer Höhe gegründet. Im Laufe der Jahre hat er sich zu einer Anlaufstelle für Einheimische und Migranten aus insgesamt 30 Ländern entwickelt. Dessen Mitarbeiter sind Ansprechpartner bei Konfliktsituationen mit der Nachbarschaft, unterstützen Eltern und alleinstehende Mütter bei Erziehungsproblemen sowie deren Kinder bei schulischen Schwierigkeiten und beim beruflichen Einstieg.

Gefördert wird außerdem die Stärkung des Ehrenamtes durch die Vermittlung der Jugendlichen in Vereine. Ziel des Projektes ist es, die einzelnen Bewohnergruppen im Stadtteil Bertelsdorfer Höhe zusammenzubringen und den treffpunkt als eine Stadtteileinrichtung für alle weiter zu etablieren.
In dem ebenfalls ausgezeichneten Projekt „Flüchtlinge für Flüchtlinge“ der Arbeitsgemeinschaften der Volkshochschulen im Landkreis Hof e.V. werden Flüchtlinge für Flüchtlinge aktiv: Indem bereits erfolgreich integrierte Geflüchtete gezielt mit Neuankömmlingen zusammengebracht werden, werden diese zu Helfern, Vorbildern, Kulturvermittlern und Multiplikatoren.

Als „Integrationsvorbilder“ begleiten sie neu angekommene Flüchtlinge, geben ihre Erfahrungen weiter und bieten Unterstützung. Hemmschwellen werden abgebaut und der Kontakt zur einheimischen Bevölkerung, zu Behörden und Vereinen erleichtert. Koordiniert wird das Projekt von einem anerkannten Asylbewerber aus Syrien, der von einem Team ehrenamtlich Tätiger unterstützt wird.

Brücke zwischen den Kulturen

Als preiswürdig erachtet wurde auch die Geschwister-Gummi-Stiftung, Kulmbach mit ihrem Projekt „ Frauen für Frauen – Brücke zwischen den Kulturen – Ankommen im deutschen Alltag“. Es beruht auf der Idee, Migranten, die bereits in Deutschland auf eine gelungene Integrationsbiografie zurückblicken können und sowohl gesellschaftliche als auch wertorientierte Maßstäbe Deutschlands (Schulwesen, Haltung zur Bildung, Zusammenleben) repräsentieren und vermitteln können, in den Integrationsprozess für andere Migranten mit einzubinden. Der Familientreff der Geschwister-Gummi-Stiftung ist Mittelpunkt eines Netzwerkes von Unterstützern, Helferkreisen, Integrationsprojekten und Anlaufstelle für Neuzugewanderte.

Ein weiterer Gewinner des Integrationspreises ist die Bürgerstiftung für Jugend und Familie im Landkreis Lichtenfels mit ihrem Projekt „Länderübergreifende Begegnungen – Menschen, Kultur, Kulinarisches & Alltagshilfen“, das sich aus mehreren Bausteinen zusammensetzt. So trafen sich im Café der Begegnungen zwischen 2015 und 2017 Einheimische und Migranten zum Austausch. Ziel war es, bestehende Vorurteile abzubauen und ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen.

Das Nachfolgeformat „Kultur erleben“ ist seit September 2017 am Start. Neben den nach wie vor lebendigen persönlichen Begegnungen werden vielfältige Aktivitäten angeboten, wie gemeinsame Tanz- und Musikveranstaltungen sowie Kochkurse. Praktische Alltagshilfen wie der Erwerb des Mietführerscheins, eine Veranstaltung zum Thema Verkehrssicherheit in Deutschland oder Beratungsangebote im Büro der „Aktiven Bürger“ sind ebenfalls Bestandteil des Projektes.

Maßnahmenpaket

Als „leuchtende Vorbilder“ bezeichnete Innenstaatssekretär Gerhard Eck die Finalistinnen und Finalisten. Die Gewinner des Integrationspreises mit ihren herausragenden Initiativen zeigten eindrucksvoll, wie Integration vor Ort gelingen kann. Hierfür habe der Freistaat ein bundesweit beispielloses Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht: „Mit rund 1,9 Milliarden Euro fördern wir im Doppelhaushalt 2017/2018 etwa die Vermittlung von Alltagskompetenzen, unserer Werte und vor allem das Erlernen unserer Sprache – denn Deutsch ist der Schlüssel für Verständigung und gelingende Integration.“

Bei all diesen wichtigen Integrationsaufgaben habe Bayern sehr gute Erfahrungen mit der Vernetzung von Haupt- und Ehrenamtlichen gemacht. Deshalb würden Letzteren mit den Integrationslotsen kompetente und verlässliche Ansprechpartner zur Seite gestellt.

DK

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