Aus den Kommunenzurück

(GZ-11-2018) 
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► 200 Jahre Verfassungsstaat / 100 Jahre Freistaat Bayern:

 

Bürgerfest der Demokratie 

GZ 11 2018 Gaibach
Staatsminister Joachim Herrmann (Mitte) mit einem Teil der Tagungsteilnehmer. RED

Auf Schloss Gaibach hieß es: „Wir feiern Bayern“

2018 feiert Bayern 200 Jahre Verfassungsstaat und 100 Jahre Freistaat. Dieses doppelte Jubiläum begingen Landtag, Staatsregierung und die Bayerische Einigung e.V. mit einem Bürgerfest unter dem Motto „Wir feiern Bayern“ im unterfränkischen Gaibach/ Volkach. Dort erinnert die Konstitutionssäule im Schlosspark an die Geburtsstunde des modernen Bayern. 

Nach einem offiziellen Akt im Konstitutionssaal, bei dem sich Ministerpräsident Dr. Markus Söder ins Goldene Buch der Stadt Volkach eingetragen hatte, erinnerte er in seiner Festansprache an die Historie des Ortes und das Jubiläum. Als sichtbares Zeichen wurde an der Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit eine Verfassungslinde als lebendiges Monument der Demokratie gepflanzt.

Leben und leben lassen

In seiner Festrede betonte der Ministerpräsident, dass das Mott o „Leben und leben lassen“ bereits vor 200 Jahren Grundlage für eine neue Verfassung gewesen sei. „Um das Land zu führen und der Eigenständigkeit gegenüber der Gleichheit den Vorzug zu geben, wurde der Weg der Gewaltenteilung beschritten. Bayern kann damit modern und kosmopolitisch aktiv werden und trotzdem auf dem Boden der Geschichte verankert bleiben. Damit fördern wir Wissenschaft , Gemeinschaft , Ehrenamt und das weltweit geschätzte Lebensgefühl“, so Söder. Seine Ausführungen beendete der Ministerpräsident mit der Feststellung: „Bayern hat eine gute Verfassung und die Bayern sind in guter Verfassung.“

„Die Bayerische Verfassung war und ist der Garant für Frieden, Freiheit und Stabilität. Aber wahr ist auch: Es liegt an den Bürgerinnen und Bürgern, an Ihnen und an uns allen, die Sätze in unserer Verfassung mit Inhalt und Leben zu füllen. Wir müssen uns immer wieder bewusstmachen, an welchen Leitgedanken sich unsere Demokratie orientiert und welchen Wert sie für die Bürgerinnen und Bürger eigentlich hat“, betonte Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

Demokratische Ordnungen garantierten Grundrechte und Grundfreiheiten

Demokratie ist nach ihren Worten an die Werte Freiheit und Gleichheit gebunden. Zu ihr gehörten Gerechtigkeit und rechtstaatliche Sicherheit. Die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger werde durch freie, gleiche und geheime Wahlen sowie den freien Gedankenstreit gewährleistet. Einem möglichen Machtmissbrauch wirke eine klare Gewaltenteilung entgegen. Demokratische Ordnungen garantierten die Grundrechte und Grundfreiheiten ihrer Bürgerschaft.

Aus Stamms Sicht ist es ganz entscheidend, dass sich möglichst viele in den demokratischen Prozess einbringen, dass sie in politischen oder anderen Gremien mitarbeiten, sich an großen Streitfragen beteiligen, Aufgaben im Gemeinwesen übernehmen oder Zivilcourage zeigen. „Was bei uns insbesondere im Ehrenamt geleistet wird, ist einfach großartig. All den Menschen, die sich über das Notwendige hinaus für andere und für die Gemeinschaft einsetzen, gebührt unsere tiefe Dankbarkeit. Diese Kultur des Miteinanders müssen wir fördern und unterstützen, wo immer dies möglich ist. Und wir müssen sie an die kommende Generation weitertragen.“

Jugendlichen Werte vermitteln 

Kitzingens Landrätin Tamara Bischof wies in ihrem Grußwort darauf hin, wie wichtig es sei, den Jugendlichen die Werte und Grundregeln unserer Verfassung zu vermitteln. Sie dankte auch den Mitgliedern des Initiativkreises rund um die beiden Jubiläen für die zahlreichen Veranstaltungen, die sie im Kitzinger Land – der Wiege der Demokratie in Bayern – auf die Beine gestellt hätten.

Im Festzelt führte das Franken-Duo Heißmann und Rassau in bekannt humoriger Art durch das Abendprogramm. Begrüßt wurden die Gäste im Festzelt von Graf von Schönborn-Wiesentheid, dessen Vorfahr Franz Erwein Graf von Schönborn-Wiesentheid die Konstitutionssäule 1821 gestiftet hatte. Weitere Höhepunkte waren der Auftritt Hans Jürgen Stockerls in der Rolle König Ludwigs I. mit einer historischen Rückschau auf sein Bayern sowie das Konzert der unterfränkischen Band Häsd‘n‘däisd vomm mee.

Zuvor bereits hatten unterfränkische Bürgerwehren, Mitglieder des Trachtenverbands und viele mehr beim Festzug hoch zur Konstitutionssäule stolz in Tracht und Uniform ihre Verbundenheit mit der bayerischen Heimat gezeigt. Die vier Stämme Bayerns – der Altbayern, der Schwaben, der Franken und der Sudetendeutschen – grüßten den Festzug am Wegesrand mit Musik. Ein prächtiges Abschlussfeuerwerk, eingeleitet von einem Standkonzert aller Musiker, beschloss das Bürgerfest in Gaibach in den Abendstunden.  

DK

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