Aus den Kommunenzurück

(GZ-23-2017) 
Aus den Kommunen

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Klimagipfel der Klimaschutzmanager des Oberlands

 

GZ 23 Klimagipfel

Von links: Dr. Inga Beck (Öffentlichkeitsarbeit, Umweltforschungsstation Schneefernerhaus), Veronika Halmbacher (Klimaschutzmanagerin, Landkreis Miesbach), Andreas Süß (Klimaschutzbeauftragter, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen), Ellen Esser (Energiewende Oberland, Penzberg), Eva Kiel (Klimaschutzmanagerin, Stadt Wolfratshausen).

Die 23. UN-Weltklimakonferenz in Bonn wurde mit dem deutlichen Signal beendet: Klimaschutz muss von unten beginnen, bei den Bürgerinnen und Bürgern, in den Kommunen. Die Landkreise der Planungsregion 17 haben sich mit dem Beitritt zur Energiewende Oberland ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern bis 2035. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass die Region Oberland im Klimaschutz an einem Strang zieht und zusammenarbeitet.

Aus diesem Grund trafen sich alle Klimaschutzmanager und Klimaschutzbeauftragten der vier Landkreise und deren Kommunen zu einem Klimagipfel auf Umweltforschungsstation Schneefernerhaus, weil hier der Klimawandel am deutlichsten zu sehen und zu messen ist.

Auf der Forschungsstation arbeiten ständig über 10 Wissenschaftsteams im Bereich regionaler und globaler Klimaforschung. Sie gaben den Besuchern exklusive Ein- und Ausblicke ihrer Ergebnisse für das regionale Klima im Oberland. Zum Beispiel dass der Temperaturanstieg in den Bergregionen extremer ausfallen wird als in flacheren Regionen Bayerns. In den Bayerischen Alpen ist mancherorts beispielsweise bereits ein jährlicher Temperaturanstieg um 0,3 °C messbar (Blaueisgletscher Berchtesgaden).

Exklusive Einblicke

Die jährlichen Niederschläge werden in den Wintermonaten zunehmen und in den Sommermonaten ist mit häufigeren Starkregenereignissen zu rechnen.

Wie und wo die Daten für die Forschungsergebnisse erhoben werden, konnten die Besucher bspw. eindrucksvoll im Kammstollen erfahren – ursprünglich ein Verbindungsstollen zwischen der Tiroler Bergstation und dem Schneefernerhaus – wo seit vielen Jahren der Permafrost (dauerhaft gefrorener Boden/Gestein) im Zugspitzmassiv gemessen und untersucht wird).

Bei der Messung der Luft, wo z. B. CO2, Chemikalien und Radioaktivität erfasst werden, kommt es auf höchste Präzision und Reinheit der Luft an, deshalb gilt Rauchverbot im gesamten Haus und es gibt keine Verbrennungsmotoren. Deshalb läuft z. B. die Schneefräse im Akkubetrieb. Vor allem die Entwicklungen und Prognosen der CO2-Konzentration, Methan, Feinstaubwerte und Luftfeuchtigkeit spielen für die Arbeit der Klimabeauftragten eine entscheidende Rolle, denn sie bestimmen maßgeblich wie sich das Klima verändern wird.

In diesem Bereich wollen die Klimaforscher und die Klimaschutzmanager in Zukunft noch näher zusammenarbeiten. Regelmäßig soll ein gegenseitiger Austausch der Forschungsergebnisse sowie der einzelnen Klimaschutzmaßnahmen in der Region stattfinden. Also eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis.

Auch das Schneefernerhaus will in den nächsten Jahren versuchen, CO2-neutral zu werden, derzeit wird dazu eine Machbarkeitsstu- die mit der TUM im Rahmen einer Masterarbeit erstellt.

Ein zentraler Anlass für das Treffen der Klimaschutzmanager war der Austausch und die intensive Abstimmung der anstehenden Klimaschutz-Projekte im Oberland. Hier wird immer deutlicher, dass es auf gemeinsames und landkreisübergreifendes Teamwork ankommt. Der geplante „Klimafrühling Oberland“ (20.02.2018 bis 09.03.2018) ist eines der besten Beispiele dafür. Er ist eine landkreisübergreifende Veranstaltungsplattform, mit der über drei Wochen hinweg das Engagement von Kommunen, Unternehmen, Vereinen sowie Bürgerinnen und Bürgern im Klimaschutz eine Bühne geboten wird.

Auch der Bereich Mobilität muss über die gesamte Region gedacht werden. So werden gemeinsame Aktionen im Bereich E-Mobilität geplant und z.B. wird die Aktion Stadtradeln 2018 zeitgleich in der gesamten Region veranstaltet. Im Oberland startet nun ein starkes Klimaschutznetzwerk mit gemeinsamen Zielen und Projekten ins Jahr 2018.

RED

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