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(GZ-5-2022)
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► VKU Landesgruppe Bayern - 10H abschaffen:

 

Pluspunkte für die Windenergie

Klimaschutz, ein verändertes Energiesystem und neue Energienachfrage erfordern auch in Bayern mit der Windenergie unsere Zukunft zu gestalten. „Eine sichere und günstige Energieversorgung in Bayern, fällt mit der Windenergie leichter“, erklärt Josef Hasler, Vorsitzender der VKU Landesgruppe Bayern. Diese hatte die Parteien schon zur Landtagswahl 2018 aufgefordert, die Abstandsregelung 10H abzuschaffen.

Wind ist heute eine der günstigsten Ressourcen zur Energiegewinnung. Selbst in vergleichsweise windschwachen Gebieten wie Bayern, lassen sich an vielen Standorten gute Erträge erzielen, die dann nicht weit zu transportieren sind. Sie sind wichtig, um zu unterschiedlichen Zeiten die Kapazitäten der Stromverteilnetze auszunutzen. So steht Wind oft auch an bedeckten Tagen und in der Nacht zur Verfügung, im Gegensatz zur Photovoltaik. Selbst wenn Wasserkraft bei Dürre oder Frost Einschränkungen hat, weht oft der Wind.

„Wir alle wissen, dass die Stromnetze – insbesondere die Verteilnetze – Ausbau erfordern, um weitere große Mengen erneuerbare Erzeugung aufzunehmen. Eine Vielfalt an Erneuerbaren ist dabei besser unterzubekommen, als eine Erzeugungsart alleine. Da die Photovoltaik schon ein starkes Profil in Bayern hat, fehlt uns die Windenergie ergänzend“, erläutert Hasler. Ein Energiesystem, das auf erneuerbaren Ressourcen basiert ist, lebt von der Vielfalt. So machen zusätzliche Mengen Windstrom perspektivisch auch den Ausbau von Wasserstoffgewinnung in Bayern möglich, lange bevor Wasserstoffimporte die Versorgungssicherheit und die bayerische Wirtschaft unterstützen können. Die kommunalen Unternehmen in Haßfurt und Wunsiedel zeigen gemeinsam mit Siemens, wie das heute schon gelingt.

Damit auch die Wertschöpfung in Bayern stark bleibt, wollen kommunale Unternehmen hier in die Windkraft investieren. „Rahmenbedingungen ohne die strikte Abstandsregelung 10H in anderen Bundesländern zeigen, dass die Energiewende vor Ort mit den Stadtwerken auch bei der Windenergie gelingt“, weiß Ulrich Geis, Geschäftsführer der Energieallianz Bayern. In ihr haben sich zahlreiche bayerische kommunale Unternehmen zusammengeschlossen, die gemeinsam den Ausbau erneuerbarer Energien verfolgen. „Könnten wir Projekte umsetzen, würden wir vor Ort investieren. Seit 10H müssen wir uns leider außerhalb Bayerns umschauen“, bedauert Geis.

Diskussion um 10H-Regel

Die Energieallianz hat die Erfahrung gemacht, dass sich Wind und Sonne als erneuerbare Energiequellen mit ihrer Einspeisung ins Netz sehr gut ergänzen: Zu einem bestehenden Windpark konnte die Hälfte dessen Leistung an Photovoltaik verlustfrei zugebaut werden, ohne den Netzanschluss zu erhöhen. Bayern braucht also viel mehr Windenergie, um die vorhandenen Netze bestmöglich zu nutzen.

Auch die Vereinigung Bayerischer Wirtschaft hatte kürzlich gefordert, 10H abzuschaffen, um den bayerischen Wirtschaftsstandort zu stärken. Zudem würden die Kommunen in der Fläche gewinnen, die nicht zuletzt über die „kommunale Beteiligung“ direkte Zahlungen durch die Anlagenbetreiber erhalten können. „Kommunale Unternehmen wollen eine günstige und sichere Energieversorgung für Bayern gestalten. Das muss nun über alle politischen Ebenen hinweg gemeinschaftlich verfolgt werden“, betont Hasler abschließend.

 

 

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