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(GZ-15/16-2023 - 3. August)
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► Bayerisches Städtebauförderungsprogramm:

 

Landesmittel auf hohem Niveau

 

Mit rund 93 Mio. Euro bleibt das Landesprogramm der Städtebauförderung ein verlässlicher Partner der bayerischen Städte, Märkte und Gemeinden. Insgesamt unterstützt der Freistaat Bayern heuer 323 Kommunen. Laut Bauminister Christian Bernreiter fließen 81 Prozent der Mittel in den ländlichen Raum. „Wir unterstützen die Gemeinden, ihre Stadt- und Ortskerne zu erhalten und zu stärken, Gebäudeleerstände zu beseitigen und neuen Nutzungen zuzuführen.“

Mit rund 12 Mio. Euro werden in diesem Jahr 23 Städte, Märkte und Gemeinden in Unterfranken aus dem Bayerischen Städtebauförderungsprogramm gefördert. So wird etwa die Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld bei der energetischen Sanierung ihres historischen Rathauses ebenso unterstützt wie die Gemeinde Laufach bei der Sanierung des ältesten Anwesens im Ort zum „Vereinten Haus“ als neuem gesellschaftlichen Mittelpunkt. Im Rahmen der Bayerischen Initiative „Leerstand nutzen – Lebensraum schaffen“ erhalten die Stadt Iphofen beim „Umbau Alte Schule“ im Ortsteil Helmitzheim, die Stadt Hofheim i. Ufr. bei der „Sanierung des ehemaligen Sozialhauses“ im Ortsteil Lendershausen und die Gemeinde Stockheim bei der Sanierung des „Alten Pfarrhauses“ Finanzmittel. In den leerstehenden Gebäuden soll Wohnraum für anerkannte Asylbewerber und Menschen, die vor dem russischen Krieg in der Ukraine geflohen sind, geschaffen werden.

Schwaben

In Schwaben (rd. 10 Mio. Euro für 49 Kommunen) beginnt der Markt Erkheim auf Grundlage eines Wettbewerbs mit der Neugestaltung der Marktstraße. Mit Hilfe der Städtebauförderung wird das Zentrum gestalterisch aufgewertet und die Aufenthaltsqualität des Ortskerns für die Bürger erheblich verbessert. Die Stadt Günzburg saniert und erweitert das ortsbildprägende Baudenkmal „Jahnhalle“ aus dem Jahr 1929. Im Rahmen der Sanierung wird auch die Barrierefreiheit hergestellt und so die Teilhabe aller ermöglicht.

Mittelfranken

In Mittelfranken (rd. 14 Mio. Euro für 43 Kommunen) profitiert beispielsweise die Gemeinde Aurachtal bei der Neugestaltung eines zentralen Ortsplatzes sowie der Sanierung des „Gugel-Hauses“ an der Königstraße und dessen Umbau zu einem ortsbildprägenden Baudenkmal. Die Stadt Greding setzt mit Hilfe der Städtebauförderung im zentralen Bereich am historischen Marktplatz das Konzept zur Barrierefreiheit im Stadtkern weiter um. Zudem beabsichtigt die Stadt, Flächenpotenziale an der zentral gelegenen Georg-Jobst-Gasse für eine Innenentwicklungsmaßnahme zu nutzen. Dafür sollen vorbereitende Planungen erarbeitet werden.

35 Kommunen werden in Oberfranken mit über 17 Mio. Euro unterstützt. In Hollfeld ist das denkmalgeschützte, jahrelang leerstehende Spitalgebäude ein Schlüsselprojekt für die Stadt. Mit der Umsetzung des Wettbewerbsergebnisses aus dem Jahr 2019 wird ein zentraler Ort für die Bürger mit kulturellen Veranstaltungen, Informationen, Weiterbildung und sozialen Kontakten entstehen. Der leerstehende Gutshof Kutzenberg in Ebensfeld wurde vom Bezirk Oberfranken dem „Fränkischen Theatersommer“ als Standort für Verwaltung, Depot und Spielstätte überlassen. Die Anlage soll zu einem Theaterzentrum werden und die umfangreiche Wanderbühnentätigkeit in Oberfranken für den Fränkischen Theatersommer langfristig sichern. Zudem soll der Standort zu einer kulturellen Bildungs- und Begegnungsstätte mit Seminarangeboten ausgebaut werden. Durch die Gemeinde Gesees wird das denkmalgeschützte Gebäude Weinbergstraße 3 saniert und als Gemeindehaus umgenutzt. Hier soll neben Flächen für Vereine und Veranstaltungen auch ein Ort für ein generationenübergreifendes und soziales Miteinander entstehen. Zusätzlich dazu werden Außenanlagen mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Altersgruppen gebaut.

Oberpfalz

Mit rund 16 Mio. Euro werden in der Oberpfalz 65 Städte, Märkte und Gemeinden gefördert. Die Gemeinde Kulmain kann die Neugestaltung einer innerörtlichen Brachfläche zu einem zentralen Dorfplatz umsetzen. Für die Freimachung eines leerstehenden Anwesens im Ortskern erhält der Markt Falkenstein heuer Fördermittel. Auf der Fläche sollen öffentliche Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Rathauses hergestellt werden. In der Stadt Waldershof soll das leerstehende Backsteingebäude einer ehemaligen Textilfabrik saniert und umgebaut werden. Künftig wird das Gebäude im Stadtzentrum einen attraktiven Bürgertreffpunkt beherbergen. Die Volkshochschule sowie örtliche Vereine und Gruppen sollen dort Räume erhalten.

Niederbayern

In Niederbayern (27 Kommunen, rd. zehn Mio. Euro) kann in der Gemeinde Gotteszell in diesem Jahr nach mehreren Jahren Leerstand ein denkmalgeschütztes, ehemaliges Klostergebäude reaktiviert werden. Das sogenannte Torhaus soll zu einem Bürgerhaus umgebaut werden. Die neu gestalteten Räume werden künftig den Bürgern und lokalen Vereinen als sozialer Treffpunkt, für Ausstellungen und vielfältige Veranstaltungen zur Verfügung stehen. In der Gemeinde Neuschönau kann die Neugestaltung der Ortsmitte unterstützt werden. Die Planung sieht eine deutliche Verbesserung der Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität vor. Im Zusammenspiel mit den bisherigen Maßnahmen im Ortszentrum soll ein Ort entstehen, der zum Verweilen, aber auch für Veranstaltungen dient.

Oberbayern

In Oberbayern (81 Kommunen, rd. 14 Mio. Euro) beabsichtigt die Gemeinde Eitensheim, die Sanierung und Umnutzung des historischen und ortsbildprägenden ehemaligen Rossstalls im Carlshof durchzuführen. Hier ist ein Ort der Begegnung für die Gemeindebürger geplant. Der von zahlreichen Höhenunterschieden geprägte Markt Altmannstein untersucht die Sanierung und Aufwertung von Mauern und Wegen im Bereich des Unteren Walischbergs. Diese Machbarkeitsstudie ist Grundlage für die bauliche Umsetzung, mit der sich die Marktgemeinde auch den in der Hanglage bedingten Herausforderungen durch klimatische Veränderungen stellt. In der großen Kreisstadt Erding läuft die Vorbereitungsphase der Militärkonversion des Fliegerhorstareals auf Hochtouren. Die vorhandenen Entwicklungskonzepte werden mit dem Fokus auf Klimaanpassung und zukunftsweisende Mobilität aktualisiert und erweitert. Geplant ist außerdem ein studentischer Wettbewerb für Freiflächen, der den städtebaulichen Rahmenplan ergänzt.

DK

 

 

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