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(GZ-12-2022)
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► 13. Bayerisches EnergieForum in Garching:

 

Energie und kommunaler Katastrophenschutz

Mit dem 13. Bayerischen EnergieForum „Power für Bayerns Kommunen“ im Bürgerhaus Garching schuf die Bayerische GemeindeZeitung nach zweijähriger Corona-Pause endlich wieder eine „livehaftige“ Plattform, auf der sie mehr als 200 Kommunalvertreter über neue Produkte, aktuelle Dienstleistungen, konkrete Lösungsmöglichkeiten und gut funktionierende Beispiele informierte.

V.l.: Anne-Marie und Theresa von Hassel, Garchings Erster Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann, Constanze von Hassel und Gunnar Braun, Geschäftsführer VKU-Bayern. Bild: Jessica Maiwald-Kassner
V.l.: Anne-Marie und Theresa von Hassel, Garchings Erster Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann, Constanze von Hassel und Gunnar Braun, Geschäftsführer VKU-Bayern. Bild: Jessica Maiwald-Kassner

Zwölf Aussteller, 25 Partner sowie zwei Dutzend Referenten wohnten der bewährten Fachveranstaltung bei. Kooperationspartner waren erneut Bayerischer Gemeindetag, VKU Bayern und die Bayerischen Energieagenturen. Als Medienpartner fungierte einmal mehr TV Bayern live.

Erstmalig wartete die GZ mit einem Themenraum „Kommunaler Katastrophenschutz“ auf. Während Kreisbrandinspektor Heinz Mayr (Kreisfeuerwehrverband Donau-Ries) einen praktischen Erfahrungsbericht zum Stromausfall 2019 in Wemding und den Ablauf des Einsatzes gab, berichtete Michael Stahl vom Landratsamt Cham über „Lokale Katastrophenschutzvorsorge als gemeinsame Verantwortung von Landkreis und Gemeinde“. „Psychologische Aspekte der Kommunikation im Katastrophenschutz“ beleuchtete schließlich Prof. Dr. Harald Schaub, Universität Bamberg.

Tragende Rolle der Kommunen

„Den Kommunen kommt in der Energiepolitik eine tragende und deshalb höchst verantwortungsvolle Rolle zu“, stellte GZ-Chefredakteurin Constanze von Hassel in ihrer Begrüßung fest. Einerseits hätten sie mit ihren Immobilien und Mobilien selbst einen hohen Energiebedarf, den sie nachhaltig, sicher und preiswert decken müssen, andererseits gestalteten sie die Rahmenbedingungen für ihre Mitbürger. Auch hier gälten die Prämissen Nachhaltigkeit, Sicherheit und Kostenkontrolle.

Garchings Erfolgsprojekte

In seinem Grußwort verwies Garchings Bürgermeister Dr. Dieter Gruchmann auf die Tiefengeothermie als städtisches Erfolgsprojekt seit 2011. Damit könne grüne Fernwärme langfristig und konstant bereitgestellt werden. Um die Energiewende „schnell und konkret“ voranzutreiben, will die Universitätsstadt auch den Ausbau der Windkraft forcieren. Westlich des Forschungsgeländes plant die Firma Ostwind aus Regensburg die Errichtung eines Windrads. Für die Anlage, die bis zu 250 Meter hoch werden soll, hat der Stadtrat bereits vergangenes Jahr einen konkreten Bebauungsplan auf den Weg gebracht - als erste Kommune im Landkreis. Nun aber, so der Rathauschef, verzögere sich das Verfahren, da das Landratsamt dem Investor bislang den Bescheid zur luftfahrtrechtlichen Vereinbarkeit des Projekts verwehrt. Der Windrad-Standort liegt unweit des Oberschleißheimer Flughafens, von dem aus unter anderem die Hubschrauberstaffel der Polizei startet.

Laut Gruchmann wird derzeit das bestehende Klimaschutzkonzept von 2008 überarbeitet. Das neue Konzept soll mit möglichst konkreten Projekten auf den Weg gebracht werden. Zudem will die Stadt einen Posten für einen Klimaschutzmanager schaffen. Die Ausschreibung ist für den Herbst geplant.

Ambitionierte Ausbauziele

Mit welchen Herausforderungen sich Landkommunen bei der Energiewende konfrontiert sehen, darüber informierte Direktor Stefan Graf vom Bayerischen Gemeindetag. Ambitioniert sind aus seiner Sicht nicht nur die bayerischen Ausbauziele für PV-Freiflächen- und Windkraftanlagen im ländlichen Raum, sondern auch die Intention, den Gemeinden die Steuerung im Bestand (Sanierung, Nahwärmenetze, Wärmepumpen) durch Wärmeplanung als kommunale Pflichtaufgabe zu übertragen. Gleiches gelte für Pläne, wonach Kommunen dazu verpflichtet werden sollen, eine „Grundversorgung an Ladeinfrastruktur“ bereitzustellen und es gelingen soll, bis zum Jahr 2028 alle Gemeindeverwaltungen klimaneutral zu stellen.

Perspektiven für die Landkommunen stellten angemessene Erzeugungsbeiträge der Verbrauchszentren sowie u.a. eine faire Verteilung der Flächeninanspruchnahme dar. Dazu zählten auch ein monetärer Ausgleich, etwa durch die Ausweitung des Konzessionsmodells, oder die Unterstützung von Bürgerbeteiligungsmodellen. Wesentlich bleibt aus Sicht des Bayerischen Gemeindetags die kommunale Steuerungshoheit. „Diese gilt es zu erhalten“, so Graf abschließend.

Unter www.bayerisches-energieforum.de werden die Präsentationen in einem geschützten Bereich bereitgestellt. Für das Passwort wenden Sie sich bitte an veranstaltungen@gemeindezeitung.de.

DK

 

 

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