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(GZ-14-2019)
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► Bayerische Forschungsstiftung:

 

Förderung energetischer Zukunftsprojekte

 

Jährlich berät die Bayerische Forschungsstiftung über Projektanträge mit einem Gesamtvolumen von über 50 Millionen Euro. Seit ihrer Errichtung im Jahr 1990 hat sie für 900 Projekte rund 577 Millionen Euro bewilligt. Gemeinsam mit den Co-Finanzierungsanteilen der bayerischen Wirtschaft wurden damit Gesamtprojektvolumina von rund 1,28 Milliarden Euro angestoßen.

Zusätzlich vergibt die Forschungsstiftung Stipendien für die internationale Zusammenarbeit von Forschern sowie (Post)Doktoranden. Im Anschluss an die Sitzung des Stiftungsrats gab Finanz- und Heimatminister Albert Für-acker die Förderung weiterer Zukunftsprojekte bekannt. Die Bayerische Forschungsstiftung unterstützt die Entwicklung technischer Maßnahmen zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz bei der Aufbereitung von medizinischen Produkten, d. h. von Instrumenten, Apparaten, Stoffen und anderen Gegenständen, die zur Erkennung, Verhütung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen dienen.

Dabei soll auch eine Versuchsanlage aufgebaut werden, um die erzielte Effizienzsteigerung und Gewährleistung der Hygieneanforderungen messtechnisch nachzuweisen.

Aufbereitung medizinischer Produkte

„Die Forschungsstiftung fördert das Projekt der Fakultät Maschinenbau/Umwelttechnik der OTH Amberg-Weiden mit 294.500 Euro“, teilte Für-acker mit. An dem Forschungsprojekt sind auch die MMM Münchener Medizin Mechanik GmbH, München/Stadlern i. d. OPf., und die Speck Pumpen Vakuumtechnik GmbH, Roth, beteiligt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll ein Energiemanagementkonzept erstellt werden, das auf neuen und existierenden Anlagen, wie Reinigungs- und Desinfektionsgeräte sowie Sterilisatoren, angewendet werden kann, den Energiebedarf in der Zentralsterilisation nachhaltig reduziert und die Qualität der Reinigung, Desinfektion und Sterilisation nicht beeinträchtigt.

Im Rahmen von „AdOnFuelControl“ soll außerdem die Feuerungsregelung von Anlagen zur Verbrennung heterogener Festbrennstoffe, wie Müll, Ersatzbrennstoffe oder Biomasse, grundlegend optimiert werden.

„Die Bayerische Forschungsstiftung unterstützt die Entwicklung eines neuen Verfahrens für eine grundlegende Optimierung und Weiterentwicklung von Regelstrategien im Bereich der Feststoffverbrennung. Eine erfolgreiche Realisierung des Projekts ist Ausgangspunkt für eine neue Adaptive Online-Brennstoffcharakterisierung von heterogenen Brennstoffen für eine optimierte Feuerungsregelung. Die neue Prozess- und Produktionstechnik wird in enger Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt.

Mit 340.000 Euro wird das Projekt des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg gefördert. An dem Forschungsprojekt sind auch die SAR Elektronic GmbH, Dingolfing, und die GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH beteiligt.

Ziel des Projekts ist, eine Regelung zu realisieren, die vorausschauend auf variierende Brennstoffzusammensetzungen reagiert und nicht wie derzeit im Nachhinein arbeitet. So kann ein stabilerer, flexiblerer und effizienterer Anlagenbetrieb mit geringeren Betriebskosten und niedrigeren Emissionen erreicht werden.

Dies wird möglich, wenn es gelingt, über den Brennstoffmassenstrom den Heizwert des Brennstoffs bei der Aufgabe online zu erfassen und diese Daten in der Anlagensteuerung zu verarbeiten. Dieser entscheidende Schritt soll im Rahmen des Projekts realisiert und in der Großtechnik gezeigt werden, in dem verfahrenstechnisches Know-how und Kompetenzen im Bereich Digitalisierung, Feuerungstechnik, Brennstoffcharakterisierung und Automatisierung verknüpft werden.

Smarte Batteriesteuerung

Unterstützt wird zudem die Erforschung einer neuartigen Betriebsstrategie von Batteriespeichern für den Einsatz bei produzierenden Unternehmen. Ziel ist, Stromkosten nachhaltig zu senken. Das Projekt „SmartB4P – Smarte Batteriesteuerung für die Produktion“ der Fraunhofer-Einrichtung für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV Augsburg wird mit 800.000 Euro unterstützt. An dem Forschungsprojekt sind verschiedene Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft beteiligt, wie TU München, Smart Power GmbH, Feldkirchen b. München, Metecontrol GmbH, Augsburg, ITQ GmbH, Garching b. München, MAN Energy Solutions SE, Augsburg, Bayernwerk Natur GmbH, Regensburg und Bolta Werke GmbH, Leinburg/Mittelfranken.

Produzierende Unternehmen können die im Zuge der Energiewende steigenden Strompreise durch die Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungsanlagen abfedern. Aufgrund der fluktuierenden Erzeugungsleistung von erneuerbaren Energiequellen ist eine zusätzliche Synchronisation von Energieverfügbarkeit und -verbrauch erforderlich. Das Vorhaben „SmartB4P“ befasst sich daher mit der Erforschung einer neuartigen Betriebsstrategie von Batteriespeichern für den Einsatz bei produzierenden Unternehmen, die das Laden bzw. Entladen situativ und unter Berücksichtigung der Batteriealterung sowie der stochastischen Randbedingungen wie Wetter oder Produktionsauslastung steuert.

DK

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