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(GZ-3-2024 - 1. Februar)
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► Roadmap 2030: 

 

Handlungsagenda von DVGW und DWA für die Zukunft der Wasserwirtschaft

 

Sechs Handlungsfelder, über 50 konkrete Maßnahmen: Mit der Roadmap 2030 liefern der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) sowie die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) eine konkrete Handlungsagenda für die Zukunft der Wasserwirtschaft. „Wir stellen damit die Weichen für eine klimafeste und zukunftssichere Infrastruktur“, führte Dr. Wolf Merkel, DVGW-Vorstand Wasser, anlässlich der Vorstellung der Agenda aus.

Der vollständige Wasserkreislauf hat im Fokus zu stehen – von der Vorsorge gegen Trockenheit und Dürre bis zum Überflutungsschutz durch Starkregen. Dieses Denken spiegelt die Roadmap 2030 als strategische Handlungsagenda mit ihren sechs Handlungsfeldern wider.

Sechs Handlungsfelder

Zur Sicherung einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Wasserressourcen werden im Handlungsfeld 1 folgende Aktionsbereiche definiert: Prognose- und Handlungsfähigkeit für ein flexibles und vorausschauendes Management der natürlichen Wasserressourcen verbessern; Konventionen zum Umgang mit den natürlichen Wasserressourcen auch in Knappheitssituationen entwickeln sowie natürliche Wasserressourcen für zukünftige Nutzungen sichern.

Im Handlungsfeld 2 werden zum Erhalt und der Erreichung einer naturnahen Qualität der Gewässer folgende Aktionsbereiche für wichtig erachtet: Bundesweite Datenplattform „Stoffe“; Anpassung vorhandener rechtlicher Regelungen und Schließung von Regelungslücken; Reduzierung von Schadstoffen an der Quelle; Minimierung der Einleitungen von stofflichen Belastungen aus Mischwasser und Regenwasser in die Gewässer sowie Verbesserung der morphologischen Strukturen der Gewässer.

Für eine wasserbewusste Siedlungsentwicklung leitet man im Handlungsfeld 3 folgende Aktionsbereiche ab: Politikberatung; Abbau rechtlicher Hürden und administrativer Hemmnisse; Gesamträumliche Planungen für eine wasserbewusste Transformation sowie Sensibilisierung, Beratung und Kommunikation.

Zur Herstellung resilienter Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen – baulich wie digital – legen DVGW und DWA im Handlungsfeld 4 die Aktionsbereiche Grundsätze wasserwirtschaftlicher Planung anpassen und neu entwickeln; Infrastrukturplanung und -realisierung deutschlandweit anschieben sowie rechtliche, personelle und finanzielle Voraussetzungen für eine zukunftssichere Infrastruktur schaffen, fest.

Für das Handlungsfeld 5 werden für eine ressourceneffiziente und klimaneutrale Wasserwirtschaft folgende Aktionsbereiche genannt: Ressourcen- und energieeffiziente (Um-) Gestaltung der wasserwirtschaftlichen Systeme; Verringerung der Treibhausgasemissionen der wasserwirtschaftlichen Anlagen zur Erreichung der Klimaneutralität sowie Umsetzung und Ausweitung der Ressourcenrückgewinnung aus Abwasser.

Um die Entwicklung einer wasserbewussten Gesellschaft zu fördern, werden im 6. Handlungsfeld die Aktionsbereiche Konzentrierte Öffentlichkeitsarbeit bringt Wasser und Gewässer stärker ins Bewusstsein der Menschen; wirtschaftliche Anreize zum bewussten Umgang mit Wasser schaffen sowie Überflutungsschäden durch Hochwasser und Starkregen vorbeugen für wichtig erachtet.

Ruf nach Wasserbeauftragten in Bund und Land

DVGW, DWA, Wasser- und Abwasserbetriebe, Politik, staatliche Institutionen sowie Wassernutzer in Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft sind jetzt gefordert, die Roadmap 2030 gezielt umzusetzen. Laut DWA-Geschäftsführerin Dr. Lisa Broß „muss ein Umdenken zum Umgang mit Wasser stattfinden – eine Wasserwende. Angesichts des Klimawandels muss sich die Gesellschaft wesentlich stärker und bewusster den Wasserthemen zuwenden, den Vorsorgegedanken leben und den Wert des Wassers für die Wasserversorgung, die Umwelt und für ein nachhaltiges Wirtschaften erkennen.“ Die Politik, so Broß, müsse hier voran gehen. „Sowohl im Bundestag als auch in den Landtagen müssen Wasserbeauftragte ernannt werden, die bei allen Gesetzesvorhaben die Interessen des Wassers vertreten.“

DK

 

 

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