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(GZ-22-2023 - 23. November)
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► Ausbau Erneuerbare Energien - Aktuelle Situation:

 

Die Zukunft des Photovoltaik-Ausbaus liegt bei den Gemeinden

 

Viele Kommunen möchten den Photovoltaik (PV)-Ausbau voranbringen, um die hoch gesteckten Klimaziele zu erreichen. Doch die personellen Ressourcen, das Know-how und das Budget sind oft begrenzt. Flächeneigentümer, Unternehmen sowie Bürger sind wegen der Komplexität, sich ändernder Regulatorik und stark variierender Preise verunsichert. Daher begleitet power2nature Stadt-und Gemeindeverwaltungen sowie Unternehmen und Flächenbesitzer in den Kommunen beim PV-Ausbau und den konkreten Projekten.

Die Kommune ist dabei die zentrale Schnittstelle zum Ausbau erneuerbarer Energien auf den Dach- und Freiflächen. Zudem hat die Kommune bei Freiflächen außerhalb der Privilegierung die Planungshoheit im Genehmigungsprozess. Am Anfang eines gezielten PV-Ausbaus stehen die Abstimmungen zwischen Bürgermeister:in, Stadt-/Gemeinderat und Verwaltung. Im ersten Schritt werden Gemeinde-, Kita-, Schul- oder Sporthallen-Dächer mit PV belegt. Danach gehen die Kommunen meist entweder den Ausbau von Freiflächen-Photovoltaik oder den gleichzeitigen Ausbau von Freiflächen-Photovoltaik und PV auf Dachflächen an.

Ablauf und Nutzen des Freiflächen-PV-Projekts

Zunächst sollte für jede Kommune eine Standortanalyse individuell erstellt werden. Als Folge werden geeignete PV-Freiflächenstandorte unter Berücksichtigung von u.a. Bau- und Naturschutzrecht sowie Landschaftsplanung identifiziert. In der Regel werden diese gemeinsam diskutiert und analysiert, um geeignete Cluster zu bilden und einen Flächen-Flickenteppich zu vermeiden.

Flächeneigentümer sollten Infoveranstaltungen über mögliche Chancen und Risiken von PV auf dem eigenen Feld angeboten werden. Daraufhin wird eine Entscheidung der interessierten Eigentümer getroffen, ob sie selbst in PV investieren oder die Flächen verpachten möchten, beispielsweise an eine Bürgergenossenschaft. Bei Verpachtung gibt es oft Beteiligungsmöglichkeiten für die Flächeneigentümer, aber auch Bürger/innen der Kommune. Im Zuge des Bauleitplanverfahrens werden die benötigten Planer und Gutachter beauftragt. Ein Ingenieurbüro wie power2nature begleitet die Gemeinde und die Flächeneigentümer vom ersten Beschluss bis hin zur baulichen Umsetzung des Projekts.

Der Aufwand lohnt sich aus Nachhaltigkeitssicht: Ein exemplarisches Projekt, das 0,3 Prozent der Gemeindefläche einnimmt und rechnerisch 2.800 Haushalte versorgt, bringt eine Einsparung von 4.000 Tonnen CO2. Zudem wird Biodiversitäts-PV sowie Agri-PV immer lohnender und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Auch finanziell lohnt sich eine PV-Freiflächen-Anlage für die Kommune: Viele Betreiber zahlen die 0,2 Cent je Kilowattstunde – gemäß §6 EEG – an die Kommune. Bei der Gründung einer GmbH & Co.KG wird in der Regel 90 Prozent der Gewerbesteuer am PV-Standort fällig.

PV-Ausbaumaßnahmen für Dachanlagen von Unternehmen

Gemäß einer Analyse des Bundesverbandes Solarwirtschaft vom 27.06.23 lag der Zielerreichungsgrad bei installierter Photovoltaik im Gewerbebereich 2022 erst bei 20 Prozent des Zielwerts für 2026. Daher wird der PV-Ausbau z.B. in Gewerbegebieten in den kommenden Jahren deutlich relevanter. 

Bei Dachflächen steht Informieren ebenso im Zentrum. Insbesondere bei Unternehmensdächern wie Lager- oder Produktionshallen kann es schnell komplex werden, sowohl technisch als auch wirtschaftlich. Hier ist eine neutrale, zielgerichtete Planung für die Unternehmen elementar.

Unternehmensdächer bieten ein großes, ungenutztes Potenzial für die kommunale CO2-Neutralität. Gewerbegebiete mit 50-100 Unternehmensdächern sind in vielen Kommunen noch relativ wenig mit PV belegt, oft nur zu 10-20 Prozent. So ergeben sich teils Potenziale von 20-50MW auf Unternehmensdächern in Kommunen. Durch gemeinsame Investition in die Netzinfrastruktur (z.B. Trafostationen, Kabeltrassen) lassen sich hohe – teilweise sechsstellige Beträge – aufteilen und die Wirtschaftlichkeit für den Einzelnen steigt signifikant. Auch bei Unternehmensdächern wird empfohlen, sich von lokalen oder regionalen Installationsbetrieben Angebote einzuholen, um a) einen Marktüberblick zu erhalten, und b) die heimische Wirtschaft zu stärken.

Die langjährige Kooperation von power2nature mit der Gemeinde Forstinning zeigt, wie engagierte Gemeinden den PV-Ausbau gezielt vorantreiben können. Rupert Ostermair, Bürgermeister von Forstinning, fasst die Zusammenarbeit wie folgt zusammen: „Mit Unterstützung von power2nature konnten wir in unserer Gemeinde die installierte PV-Leistung in weniger als vier Jahren verzehnfachen. Mit power2nature kommt Forstinning dem Ziel klimaneutral zu werden einen guten Schritt näher.“

 

 

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