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(GZ-19-2023 - 12. Oktober)
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► Deutscher Landschaftspflegetag in Potsdam:

 

Biodiversität und Klimaschutz

 

Beim Deutschen Landschaftspflegetag 2023 in Potsdam unterstrich der DVL das enorme Potenzial der Landschaftspflege im Biodiversitäts- und Klimaschutz vor Ort. Unter dem Motto „30 Jahre DVL – Wir haben Vergangenheit und leben Zukunft!“ diskutierten über 200 Teilnehmer, welche Folgen Klima- und Biodiversitätskrise für Landwirtschaft und Umwelt haben. Im Mittelpunkt stand zudem die Frage nach Möglichkeiten der Wertschöpfung in benachteiligten Gebieten. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Weiterentwicklung der Landschaftspflegeorganisationen, insbesondere mit Blick auf die Gewinnung von Nachwuchskräften vor Ort.

Wie die wiedergewählte DVL- Vorsitzende Maria Noichl, MdEP, erläuterte, „ist der DVL das Rückgrat der Landschaftspflege in Deutschland. Heute arbeiten in 197 Landschaftspflegeorganisationen Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunalpolitik auf Augenhöhe und freiwilliger Basis zusammen. Die letzten 30 Jahre beweisen es: Die Drittelparität ist ein Erfolgsmodell und die Landschaftspflegeorganisationen sind bewährte Heimatbewahrer und erfolgreiche Regionalentwickler. Ob klassische Landschaftspflegemaßnahmen wie Pflanzungen, Entbuschungen, Heckenpflege, Pflegemahd, oder die Umsetzung von Beweidungs- und Streuobstprojekten, von komplexen Artenschutzprojekten oder Moorbodenschutz – alle Tätigkeiten werden fachlich professionell und engagiert angegangen. Von diesem einzigartigen Wissensschatz und der jahrzehntelangen Praxiserfahrung profitieren Menschen und Natur.“

Zentrale Partner und bundesweit Vorbild

„Damit unsere Landschaften in ihrer Vielfältigkeit erhalten bleiben, müssen wir Schützen und Nutzen in Einklang bringen“, hob Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, hervor. Dabei seien die kooperativ organisierten Landschaftspflegeverbände zentrale Partner und bundesweit Vorbild.

Umwelt- und Tierwohlleistungen

Auf die Veränderungen in der Landwirtschaft verwies Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Der „Zukunftsbauer“ stehe mitten in der Gesellschaft und erzeuge neben hochwertigen Lebensmitteln auch Umwelt- und Tierwohlleistungen und vieles mehr. „Was Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft und deren Honorierung anbelangt, sind wir in einem guten Austausch mit dem DVL“, betonte Rukwied.

Gemeinwohlprämie

Da der Transformationsprozess der Landwirtschaft neue Konzepte der Agrarpolitik erfordert, hat der DVL mit landwirtschaftlichen Betrieben die Gemeinwohlprämie entwickelt. Als innovatives Geschäftsmodell für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft entspricht sie den Beschlüssen der Zukunftskommission Landwirtschaft, dem Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichem Verbraucherschutz sowie den Empfehlungen der Europäischen Kommission zum deutschen Strategieplan, die traditionelle Einkommensstützung angesichts der ökologischen Herausforderungen so zu gestalten, dass Umweltleistungen belohnt werden.

„Mit der Gemeinwohlprämie haben wir das passende Modell parat, den Zukunftsbauern lebendig werden zu lassen. Aus der täglichen Praxis landwirtschaftlicher Betriebe entwickelt, zeigen wir, wie Landwirtinnen und Landwirte durch Umwelt-, Biodiversitäts-, Klima- und Gewässerschutz Einkommen erzielen können“, unterstrich DVL-Chefin Noichl.

Auszeichnung für engagierte Personen

Aufgrund herausragender Leistungen zum Erhalt und zur Entwicklung der Kulturlandschaften wurden Richard Ittner und Hans Seitz aus dem Landkreis Neustadt a.d.Aisch–Bad Windsheim mit dem Zweiten Preis des Deutschen Landschaftspflegepreises in der Kategorie „Engagierte Personen“ ausgezeichnet. Seit über 30 Jahren setzen sich die ausgebildeten Landwirte für die Kulturlandschaft in ihrer Region ein. Sie sind gefragte Experten, die durch ihr ehrenamtliches Engagement die Anliegen der Landschaftspflege in die Öffentlichkeit tragen.

Richard Ittner, Vorsitzender der Bauernschaft Weigenheim, kümmert sich vor allem um die Entbuschung von Hutungsflächen und die Pflege von Kopfweiden und alten Obstbäumen. Hans Seitz, seit über 20 Jahren Mitglied des LPV-Vorstands, leitet ehrenamtlich Bestimmungskurse, Exkursionen und Wanderungen. Mit Hilfe eines Spezialgerätes entbuscht er zudem Hangflächen eines Trockenbiotop-Verbundes.

DK

 

 

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