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(GZ-18-2023 - 28. September)
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► dena-Analysen:

 

Bioenergie im Blickpunkt

 

Einen umfassenden Einblick in die Entwicklung und Geschäftslage des Bioenergiemarktes bieten die von der Deutschen Energie-Agentur (dena) jüngst veröffentlichten Analysen „Marktmonitoring Bioenergie Teil 2“ und „Branchenbarometer Biomethan“. Die Ergebnisse zeigen: Künftig steht die Bioenergiebranche vor neuen Herausforderungen und Möglichkeiten. Die Marktteilnehmer sehen vor allem Prozesswärme, flexible Stromerzeugung und Biokraftstoffe als prioritäre Einsatzfelder der Bioenergie. Doch wechselnde regulatorische Rahmenbedingungen sorgen für Zurückhaltung bei Investitionen.

Konkret hat die Bioenergie als zentraler Baustein der deutschen Energiewende dena zufolge im Jahr 2022 74 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente im Vergleich zu fossilen Energieträgern eingespart.

Rückgang kurzfristiger Nutzung

Zwei Drittel der insgesamt erzeugten Energie aus Biomasse, also etwa 169 von insgesamt 253 Terrawattstunden (TWh), wurden zu Wärmezwecken eingesetzt, ca. 50 TWh für Strom und ca. 34 TWh als Kraftstoff im Verkehrssektor. Obwohl einige Regelungen zur Bioenergienutzung während der Energiekrise vorübergehend gelockert wurden, ging die kurzfristige Nutzung im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht um 3 TWh zurück.

Hersteller stark unter Druck

Die jeweiligen Anwendungsbereiche sahen sich dabei diversen Schwierigkeiten ausgesetzt. Negativ beeinflusst wurde die Biokraftstoffbranche laut Analyse vor allem durch den Import von vermeintlich fortschrittlichen und günstigen Biokraftstoffen aus China, die das Geschäftsmodell deutscher Hersteller nach wie vor stark unter Druck setzt. Auch die weitergehende Debatte um den Ausschluss von nachwachsenden Rohstoffen trübe die Zukunftsaussichten zusätzlich, stellt die Deutsche Energie-Agentur fest.

Positive Entwicklung

Eine Steigerung erfuhr die Nachfrage nach gasförmiger Bioenergie. Bei Biomethan führte dies nach dena-Angaben dazu, dass vereinbarte Mengen teilweise nicht mehr geliefert werden können, da nur noch geringe ungebundene Mengen im Markt verfügbar sind und Neuverträge daher nur schwer zu bedienen sind. Ausschlaggebend für das Allzeithoch sind die stetige positive Entwicklung im Kraftstoff- und Wärmemarkt sowie die steigenden internationalen Handelsaktivitäten. Aufgrund des perspektivischen Anstiegs der CO2-Bepreisung im Zuge des Brennstoffemissionshandelsgesetzes nimmt die Wettbewerbsfähigkeit von Biomethan gegenüber Erdgas perspektivisch weiter zu.

DK

 

 

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