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(GZ-13-2023 - 6. Juli)
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► Bundesweite Challenge:

 

„Tag der Biotonne“

 

Ende Mai wurde zum ersten Mal der „Tag der Biotonne“ in Deutschland ausgerufen. Gleichzeitig startete die Aktion Biotonne Deutschland eine Challenge mit dem Ziel, gemeinsam die Biotonne besser zu machen. Ziel ist es, die Menge der getrennt gesammelten Bioabfälle in den Kommunen und Landkreisen zu steigern und die Fehlwürfe zu reduzieren. Bundesumweltministerium, Umweltbundesamt sowie zahlreiche Naturschutz- und Wirtschaftsverbände, Städte, Landkreise und kommunale Unternehmen unterstützten die bundesweite Challenge.

Zu Beginn der Challenge wurden die Fremdstoffanteile in den Biotonnen eines ausgewählten Sammelgebietes mithilfe der Chargenanalyse der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (BGK) ermittelt. Anschließend starteten verschiedene Aktivitäten, durch die die Teilnehmer viele Informationen rund um die getrennte Sammlung von Bioabfällen und deren Verwertung erhielten. Etwa ein Jahr nach der ersten Bestimmung erfolgt eine erneute Bestimmung des Fremdstoffanteils. Aufgrund der beiden Bestimmungen wird die Veränderung des Fremdstoffanteils im Bioabfall in Prozent ermittelt. Am Tag der Biotonne im kommenden Jahr werden die Teilnehmer der Challenge in geeigneter Form für ihr Engagement gewürdigt.

Erstmals wurden Aufklärungsaktivitäten für weniger Plastik, Glas oder Metall in der Biotonne mit der konkreten Messung des Fremdstoffanteils im Bioabfall kombiniert. Dadurch werden die teilnehmenden Landkreise und Städte der Challenge frühzeitig aktiv bei der Einhaltung des ab 1. Mai 2025 geltenden Kontrollwertes der Bioabfallverordnung unterstützt.

Laut einer Mitteilung des Landratsamts Haßberge kann man aus der Jahresmenge in Bayern von rund 820.000 Tonnen Bioabfall mehr als 350.000 Tonnen Kompost für den Garten- und Ackerbau herstellen und somit den Einsatz von teurem Kunstdünger minimieren. Verschiedene Studien belegten, dass die Acker- und Gartenflächen Bayerns durch die organische Düngung mit Kompost mehr als 10 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich speichern können.

Über die Vergärung in einer Biogasanlage könnten aus einer Tonne Bioabfall alternativ auch mehr als 100 Kubikmeter Biogas entstehen. Über ein Blockheizkraftwerk sei es auf diese Weise möglich, mehr als 800 kW/h regenerativen Strom zu erzeugen. Mit dieser elektrischen Energie aus einer Tonne Bioabfall könnten zum Beispiel etwa vier bis fünf Haushalte den Standartstromverbrauch pro Jahr ihrer Waschmaschine decken.

Potenziale im Landkreis Haßberge

Untersuchungen der Restmüllmengen in Bayern belegten jedoch, dass trotz der guten Verwertungsmöglichkeiten rund ein Drittel des Biomülls noch immer in der schwarzen Tonne und somit in der Müllverbrennung landet. Für den Landkreis Haßberge bedeute dies, dass trotz der im bayernweiten Vergleich sehr hohen Erfassungsquote des Biomülls noch weiteres Potenzial schlummert. Denn der Entsorgungsweg über die Restmülltonne sei für kompostierbares Material unnötig.

Leider landeten nicht nur Bioabfälle in der Restmülltonne, sondern auch in den Biotonnen selbst oft noch unerlaubte Bestandteile. Enthält der Bioabfall mehr Störstoffe als die gesetzlich erlaubten 1 Prozent, kann der Biomüll nicht mehr verwertet werden, sondern muss teuer über andere Entsorgungswege entsorgt werden. Ein weiterer unnötiger Preistreiber für die fälligen Müllgebühren, die jeder Grundstücksbesitzer im Landkreis zahlen muss.

DK

 

 

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