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(GZ-13-2023 - 6. Juli)
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► Niederbayerische Sparkassen:

 

Erfolgreiche Gründerkonzepte

 

In zehn verschiedenen Kategorien wurde im Landshuter Tagungszentrum der Sparkassen-Finanzgruppe Bayern der Niederbayerische Gründerpreis 2023 verliehen. Die Auszeichnung würdigt unternehmerische Leistungen in unterschiedlichen Unternehmensphasen – vom Start-up bis zum Lebenswerk. Ziel der Initiative ist es, erfolgreiche Gründer und ihre Unternehmen sichtbar zu machen.

Christoph Helmschrott, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Passau und Obmann der niederbayerischen Sparkassen, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der Auszeichnung gerade in Zeiten großer Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Ausrichter der Preisverleihung war erstmals die Sparkasse Kelheim.

Kategorie „Start-up“

In der Kategorie „Start-up“ siegte Julias Schneidwerk, Osterhofen (Landkreis Deggendorf). Während der Corona-Pandemie eröffnete Julia Rauch einen modernen Salon in exklusiver Shabby-Optik. Besonders gewürdigt wurden das familienfreundliche Ambiente mit Spielecke, das motivierte Team sowie der herausragende Service.

„Aufsteiger“

Als „Aufsteiger“ behielt die Offgridtec GmbH, Eggenfelden, die Oberhand. Das von Martin Krannich gegründete Unternehmen macht Energieversorgung durch die Sonne für die breite Bevölkerung und für Unternehmer ganz einfach über Plug-in-Systeme nutzbar. 2019 wurde neu gebaut, mittlerweile steht bereits die dritte Betriebserweiterung an.

„Konzept“

Die Kategorie „Konzept“ spricht Unternehmer an, die mit markttauglichen Ideen und einem fundierten Geschäftsplan gründen wollen bzw. bereits gegründet haben. Hier sicherte sich Pflege Askari in Abensberg Platz 1. Askari Qudratullah kam aus Afghanistan nach Deutschland, lernte schnell die Landessprache, machte nach zwei Jahren seinen „Quali“ und absolvierte in der Folge zahlreiche Ausbildungen und Weiterbildungen im Bereich Altenpflege, ehe er sich mit seinem Pflegedienst selbstständig machte.

Platz 2 errang der Berggasthof Dreisessel in Waldkirchen (Landkreis Freyung-Grafenau). Nach namhaften beruflichen Stationen wurde Philipp Schmöller bei einer Skitour auf den Berggasthof aufmerksam, der neu verpachtet werden sollte. Mit einem Team von neun Personen will er regionale altbayerische Küche, aber auch einige Geheimrezepte seiner Großmütter und vegetarische Gerichte anbieten.

Auf Platz 3 rangiert das Team von Pieper Bedachungen um Dachdeckermeister Akis-Liam Pieper aus Hauzenberg (Landkreis Passau). Gerade im Rahmen energetischer Sanierungen bieten Wärmedämmsysteme, Photovoltaik, Solarthermie oder Dachbegrünungen viele Möglichkeiten, Energie zu sparen oder zu gewinnen. Dieses Fachgebiet beherrscht auch Akis-Liam Pieper, der nach seiner Tätigkeit als Dozent am Kompetenzzentrum Dachtechnik Waldkirchen e.V. Ende 2022 selbst den Schritt zum eigenen Handwerksunternehmen wagte.

„Nachhaltigkeit“

In der Kategorie „Nachhaltigkeit“ wurde die Nigl & Mader GmbH, Röhrnbach (Landkreis Freyung-Grafenau), mit dem Gründerpreis bedacht. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2000 mit den Schwerpunkten Elektro-, Gebäude- und Energietechnik. Der Betrieb zeichnet sich durch stetiges und nachhaltiges Wachstum aus. Nachhaltigkeit ist vielfältig erlebbar: So werden Elektrofahrzeuge genutzt und der Neubau soll ganzjährig mit autarker Energie versorgt werden.

„Agrar“

Schweinefleisch aus ökologischer Kreislaufwirtschaft – dieses Ziel verfolgt die Fischer-Tischer GbR aus Eholfing (Landkreis Passau), die in der Kategorie „Agrar“ ausgezeichnet wurde. Das Konzept der jungen Landwirte Julius Fischer und Andreas Tischer setzt auf Bioschweinemast und -zucht und ist damit eine Besonderheit, denn Bio-Schweinefleisch ist immer noch selten. Ziel der beiden Initiatoren war ein geschlossenes System in Bioqualität zu schaffen. Ein offenes Stallkonzept mit Auslauf, viel Stroh, offenen Tränkebecken und individueller Fütterung sorgen für das Tierwohl. Der anfallende Mist wird in der eigenen Biogasanlage vergoren. Die verbleibende Gülle dient als Dünger für die eigenen Felder, auf denen Biofutter erzeugt wird.

„Unternehmensnachfolge“

In der Kategorie „Unternehmensnachfolge“ gewann die Rappl Maschinenbau GmbH, Kirchroth (Landkreis Straubing-Bogen). 1986 gründete Anton Rappl sein Maschinenbauunternehmen und setzte schon früh auf modernste Technik. Bislang sind bereits mehr als 75 junge Menschen ausgebildet worden. Inzwischen hat Sohn Klaus das Unternehmen übernommen. Zu den Tätigkeitsfeldern zählen unter anderem Medizin, Luftfahrt und der Landmaschinenbau.

„Lebenswerk“

Hermann Paintner, Gründer und Geschäftsführer der ROPA Fahrzeug- und Maschinenbau GmbH aus Sittelsdorf (Landkreis Kelheim), wurde in der Kategorie „Lebenswerk“ für seine herausragenden unternehmerischen Leistungen der vergangenen 50 Jahre gewürdigt. Letztlich überzeugte die Jury die Erfolgsgeschichte eines Landwirts, der sein Unternehmen zum bedeutendsten Innovationsstandort zur Herstellung von Maschinen für die Zuckerrüben- und Kartoffelerntetechnik entwickelte. Die ROPA-Produkte haben sich mit großem Erfolg am Weltmarkt etabliert und sind aus der landwirtschaftlichen Branche nicht mehr wegzudenken.

„Sonderpreis“

Mit dem Gründerpreis in der Kategorie „Sonderpreis“ wurde das Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut gewürdigt. Seit mehr als hundert Jahren leistet die Klinik Herausragendes im Bereich der Kinderheilkunde. Von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr werden Kinder und Jugendliche auch überregional versorgt. Dabei spielen soziale Überlegungen eine wichtigere Rolle als wirtschaftliche Interessen. Dafür steht exemplarisch der Aufbau eines ambulanten Palliativdienstes.

DK

 

 

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