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(GZ-11-2023)
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► Bilanzzahlen für 2022:

 

Münchener Hypothekenbank steigert Geschäftsergebnis

 

Ein gutes Geschäftsergebnis im Jahr 2022 vermeldet die Münchener Hypothekenbank. Vor allem entwickelten sich die Erträge weiter positiv. Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit stieg um 17 Prozent auf 132,3 Mio. Euro. Laut Vorstandsvorsitzendem Dr. Holger Horn „erwies sich unser Geschäftsmodell nach den Jahren der Corona-Pandemie auch in dem nunmehr deutlich schwierigeren Marktumfeld als tragfähig und krisenfest. Wir haben einmal mehr gezeigt, dass wir auch in Zeiten erhöhter Unsicherheit sowie rückläufiger Nachfrage und Transaktionen unseren Kunden und Vermittlungspartnern verlässlich mit wettbewerbsstarken Finanzierungslösungen zur Seite stehen.“

Die Bestände an Hypothekendarlehen wurden weiter ausgebaut. Sie erhöhten sich um 6,5 Prozent auf 44,3 Mrd. Euro. Positiv entwickelte sich der Zinsüberschuss, der um 7 Prozent auf 432 Mio. Euro stieg. Dies ist Horn zufolge dem margenstarken und dynamischen Neugeschäft der Vorjahre und dem erhöhten Zinsniveau zu verdanken. Der negative Provisionssaldo verbesserte sich wegen des verringerten Neugeschäfts um 16 Prozent auf 110 Mio. Euro. Somit stieg der Zins- und Provisionsüberschuss um 18 Prozent auf 322 Mio. Euro.

Wachstumsstärkstes Segment war die private Wohnimmobilienfinanzierung in Deutschland. Das Neugeschäft wurde im Jahresverlauf zunehmend von der rückläufigen Nachfrage an den Immobilien- und Immobilienfinanzierungsmärkten als Folge der steigenden Zinsen beeinflusst. So verzeichnete die Immobilienbank noch im ersten Halbjahr 2022 aufgrund von Vorzieheffekten weitere Zuwächse, während sich das Neugeschäft in der zweiten Jahreshälfte abschwächte.

Wohnimmobilienfinanzierung

Insgesamt vergab die Münchener Hyp im Jahr 2022 Immobilienfinanzierungen im Volumen von 5,4 Mrd. Euro (2021: 6,8 Mrd. Euro). Davon entfielen auf die private Wohnimmobilienfinanzierung 3,3 Mrd. Euro (2021: 4,3 Mrd. Euro). Wichtigster Kooperationspartner in diesem Geschäftsfeld waren mit 2,4 Mrd. Euro Zusagevolumen (2021: 3,1 Mrd. Euro) weiterhin die Banken der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. In der gewerblichen Immobilienfinanzierung belief sich das Neugeschäft auf 2,1 Mrd. Euro (2021: 2,5 Mrd. Euro).

Die Risikosituation im Kreditgeschäft zeigte sich aufgrund der breiten Diversifizierung und hohen Granularität der Bestände noch moderat. Entsprechende Vorsorgen wurden jedoch vor dem Hintergrund der verschlechterten Marktsituation getroffen. Nach Steueraufwendungen in Höhe von 64,2 Mio. Euro verbleibt ein Jahresüberschuss von 68,1 Mio. Euro.

Eigenkapitalausstattung

Weiterhin sehr zufriedenstellend gestaltet sich die Eigenkapitalausstattung der Bank. Der Bestand an Eigenmitteln wuchs um rund 9 Prozent auf 1,95 Mrd. Euro. Darunter befindet sich auch eine im vergangenen Jahr erfolgreich emittierte Additional-Tier-1-Anleihe in Höhe von 75 Mio. Schweizer Franken. Die harte Kernkapitalquote lag zum 31. Dezember 2022 bei 19,0 Prozent, die Gesamtkapitalquote belief sich auf 21,9 Prozent (Vorjahr: 22,5 Prozent).

Hypothekenpfandbriefe waren mit einem Emissionsvolumen von insgesamt 5,3 Mrd. Euro weiterhin die wichtigste Refinanzierungsquelle der Münchener Hypothekenbank. So konnte sie im Geschäftsjahr 2022 mehrere großvolumige Pfandbriefe im Jumbo- und Benchmarkformat erfolgreich platzieren.

Bei den Fremdwährungsemissionen lag der Schwerpunkt auf Schweizer Franken. Insgesamt wurden gedeckte und ungedeckte Wertpapiere im Volumen von 0,7 Mrd. Schweizer Franken emittiert. Bei ungedeckten Wertpapieren belief sich das Emissionsvolumen auf 1,2 Mrd. Euro.

Die Münchener Hyp hat im vergangenen Jahr ihre weiterentwickelte Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet und damit die Integration von Nachhaltigkeit in das Kerngeschäft weiter vorangetrieben. In der privaten Wohnimmobilienfinanzierung sind nachhaltige Darlehen mit einem Anteil von 18 Prozent weiter ein bedeutendes Segment im Neugeschäft.

Nachhaltigkeit

Nachhaltige Wertpapiere emittierte die Bank in einem Volumen von 1,2 Mrd. Euro. Darunter befand sich auch ein grüner Hypothekenpfandbrief im Jumboformat, für den die Münchener Hypothekenbank bei den GlobalCapital Covered Bond Awards für den besten ESG-Deal ausgezeichnet wurde. „Wir haben uns vorgenommen, unser nachhaltiges Produktangebot sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite weiterzuentwickeln und damit wesentliche Beiträge bei der Transformation zu einer nachhaltigeren Immobilienwirtschaft zu liefern“, betonte Horn.

Blick nach vorn

„Für die Zukunft müssen wir uns darauf einstellen, dass das Umfeld an den Immobilien- und Kapitalmärkten herausfordernd bleiben wird. Die gestiegenen Zinsen, eine anhaltend hohe Inflation und konjunkturelle Unsicherheiten werden die Nachfrage nach Immobilien und Immobilienfinanzierungen weiterhin dämpfen. Eine Belebung ist erst zu erwarten, wenn insbesondere die hohe Zinsvolatilität zurückgeht“, fuhr der Vorstandschef fort.

In den Neugeschäftszielen für 2023 spiegelten sich die schwierigeren Marktbedingungen und die verhaltene Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen wider. „Wir konzentrieren uns deshalb darauf, weiterhin risikoarme und konservative Finanzierungen zu akquirieren. Wir werden zudem unsere Produkte, Prozesse und Services weiter optimieren und digitalisieren.“

Darüber hinaus will die MünchenerHyp in diesem Jahr den Erwerb der Warburg Hypothekenbank abschließen, sobald die erforderlichen Genehmigungen erfolgt sind. Mit der geplanten schnellen Integration der Warburg Hypothekenbank seien signifikante positive ökonomische Effekte und operative Synergien zu realisieren.

DK

 

 

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