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(GZ-3-2022)
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► Branchenkongress gat|wat:

 

Wasserexperten im Dialog mit der Politik

Nach rund anderthalb Jahren Corona- bedingter Einschränkungen kehrte die gat|wat als einer der führenden Branchenkongresse zum Live-Format zurück. Zwei Tage nahmen Vertreter der Energie- und Wasserbranche aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden auf der von DVGW und BDEW gemeinsam ausgerichteten Leitveranstaltung in Köln den direkten Austausch miteinander auf. Begleitet wurden die Kongresstage von einer Fachmesse, auf der Aussteller innovative Produkte und Dienstleistungen präsentierten. Ergänzend dazu wurden erstmals auf einer virtuellen Plattform zusätzliche Vorträge sowie eine virtuelle Ausstellung angeboten.

Dr. Wolf Merkel. Bild: Nicolas Det www.nicolas-det.eu
Dr. Wolf Merkel. Bild: Nicolas Det www.nicolas-det.eu

Wie DVGW- Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Gerald Linke im Vorfeld der Veranstaltung darlegte, verlange die krisenfeste Ausrichtung der zukünftigen Wasserversorgung nach politischen und technischen Lösungen gleichermaßen. Der Klimawandel veranschauliche dies eindrücklich: Auf der einen Seite seien neue Antworten auf die Gewährleistung der Versorgungssicherheit erforderlich. Klimatisch bedingte Herausforderungen wie Starkwetterereignisse machten ein neues Regenwassermanagement notwendig. Zum anderen müssten die politischen Entscheidungsträger den Rechtsrahmen weiterentwickeln und zum Beispiel die Wasserentnahmerechte flexibilisieren. Nur, wenn der Schulterschluss zwischen allen Beteiligten erfolgt, sei die öffentliche Trinkwasserversorgung auch in Zeiten des Klimawandels weiterhin sicher.

Aktuelle Herausforderungen

Erstmalig als rein digitale Veranstaltung fand im Rahmen der gat|wat das etablierte „Innovationsforum Wasserwirtschaft“ des Water Innovation Circle (WIC) von DVGW, DWA, BMBF und DBU statt. Angelehnt an die kürzlich veröffentlichte Strategische Innovationsagenda des WIC wurden inhaltliche und programmatische Anforderungen an eine anwendungsorientierte Zukunftsforschung aus Sicht der wasserwirtschaftlichen Praxis vorgestellt. Hierbei griff man insbesondere aktuelle Herausforderungen durch Klimawandel, Digitalisierung und gesellschaftliche Veränderungen auf.

Nach den Worten von Dr. Wolf Merkel, DVGW-Vorstand Wasser, „tragen fortschreitende Klimaveränderungen, neue Stoffe im Wasserkreislauf, aber auch digitale und gesellschaftliche Transformationen in hohem Maße dazu bei, dass die Trinkwasserversorgung in Deutschland vor tiefgreifenden Wandlungsprozessen steht“. Als Mittel der Orientierung nähmen Forschung und Wissenschaft eine zentrale Rolle ein, um die Wasserwirtschaft in Deutschland fit für die kommenden Jahrzehnte zu machen. Öffentliche Forschungsförderprogramme seien hierfür unerlässlich und Garant dafür, dass sich die Wasserwirtschaft, als Element der Daseinsvorsorge, im gesamtgesellschaftlichen Konsens weiterentwickelt.

„Stärker als bisher muss es uns hier gelingen, nicht nur die richtigen Themen zu identifizieren, sondern auch Herangehensweisen und Prozesse zu verbessern“, mahnte Merkel. Zunehmend komme es darauf an, langlebige Strukturen zu entwickeln, die rasch für Folgeprojekte reaktiviert werden und Synergien besser nutzen können. Die bereits bestehenden Ansätze zu verfestigen und im Dialog weiterzuentwickeln, stehe im Mittelpunkt des Austausches mit Vertretern der zuständigen Bundesministerien und Forschungsmittelgebern.

DK

 

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