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(GZ-21-2019)
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► Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO):

 

Bayerns Zukunft ist digital

 

Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran und beeinflusst unser aller Leben mehr und mehr. Wer hätte vor 10 oder 20 Jahren gedacht, dass unsere Landwirte mit Highspeed-Internet ihre Felder überwachen können oder Ärzte ihre Patienten über den Computer beraten werden? Auch wenn manches weniger greifbar scheint als die ganz alltäglichen Freuden der Digitalisierung, wenn beispielsweise die Großeltern ihre weit von der Heimat entfernt wohnenden Enkel über Videotelefonie sehen können, birgt die Digitalisierung Chancen für alle Bürger und Unternehmen im Freistaat.

Damit die Digitalisierung in allen Lebensbereichen zum Wohle von Bürgern und Unternehmen auch tatsächlich Realität werden kann, braucht es nicht nur Bürger und Unternehmen, die die Dienste in Anspruch nehmen. Zuallererst braucht es eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur, die diese Anwendungen überhaupt erst möglich macht. Viele sprechen hierbei von der Datenautobahn, und diese Metapher ist auch sehr zutreffend.

Um den Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung gewachsen zu sein und der Nachfrage der Bürger nach immer höheren Bandbreiten und weiteren bestimmten Qualitätsmerkmalen, wie geringe Latenz, sichere Datenübertragung, höchste Verfügbarkeit und Energieeffizienz gerecht zu werden, braucht es leistungsfähige und zukunftsfähige Glasfasernetze bis in alle Gebäude Bayerns.

Experten des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO) schätzen, dass das auf den Breitbandnetzen übertragene Datenvolumen allein zwischen 2018 und 2025 jährlich durchschnittlich um mehr als 30 Prozent steigen wird. Daraus resultiert auch ein gesteigertes Bedürfnis nach sehr hohen Bandbreiten. Die werden nicht nur für geschäftliche Anwender immer wichtiger. Auch bei Privatkunden wird erwartet, dass sie immer höhere und symmetrische Bandbreiten benötigen werden.

Marktanalyse

Die BREKO Marktanalyse19 zeigt, dass neben dem Geschäftskundenbereich auch im Privatkundenbereich zukünftig die Nachfrage nach symmetrischen Bandbreiten steigen wird. Die Studie prognostiziert eine Versiebenfachung der Upload-Bandbreiten im Privatkundenbereich zwischen 2019 und 2025. Diese Entwicklung kann an folgendem Beispiel greifbar gemacht werden: Wer in höchster 4K-Auflösung bei einem Streaminganbieter Filme anschaut, braucht dafür eine Bandbreite von mindestens 25Mbit/s. Wenn also beispielsweise beide Kinder eine Serie im Internet schauen und man selbst noch online Sport schauen möchte, erhöhen sich die nötigen Bandbreiten dementsprechend.

Andere Anwendungen, Smartphones, Smart Home Systeme und ähnliches lassen die Datenmengen und Bandbreiten weiterwachsen. Cloud-Anwendungen sorgen andererseits dafür, dass nicht nur eine hohe Download-Bandbreite benötigt wird. Die Speicherung von Daten auf Servern macht es nötig, dass auch ein hohe Upload-Bandbreite verfügbar sein muss. Mit der steigenden Komplexität der Anwendungen steigt so der Bedarf an symmetrischen Bandbreiten, die gleichermaßen schnell im Download wie im Upload sind.

Die digitale Infrastruktur muss heute den Anforderungen von morgen gerecht werden, weil ansonsten Anwendungen in den Bereichen Industrie/Arbeit 4.0, Cloud Computing, Smart Farming, autonomes Fahren oder Virtual Reality nur Vision bleiben. Aktuell konzentriert sich die Breitbandversorgung in Bayern auf kupferbasierte Netze in Form von Vectoring und Super-Vectoring-Anschlüssen, und Koaxial-Kabelnetze.

Für mehr Lebensqualität

Die Zukunft liegt jedoch bei direkten Glasfaseranschlüssen, die bis in die Gebäude und Wohnungen reichen und die weit höhere symmetrische Bandbreiten ermöglichen. Das hat auch die Landesregierung erkannt und fördert zukünftig echte Glasfasernetze bis in die Gebäude und Wohnungen, die den Freistaat auch in Zukunft zu einer zuverlässigen Wirtschaftskraft machen und die Lebensqualität der Bürger weiter steigert.

Wenngleich die Förderung ein wichtiges Instrument ist, um den Breitbandausbau unterstützend voranzutreiben, erfolgen rund 80 Prozent des Glasfaserausbaus eigenwirtschaftlich, also ohne staatliche Förderung. Es sind vor allem die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands Breitbandkommunikation e.V. (BREKO), die diese essenzielle Zukunftsinfrastruktur für Bürger und Unternehmen errichten: Sie stellen rund 2,8 Millionen (56 Prozent) aller zurzeit etwa 5 Millionen verfügbaren Glasfaseranschlüsse in Deutschland.

Viele Mitgliedsunternehmen des BREKO sind lokale/regionale Telekommunikations-Netzbetreiber, die die Gegebenheiten und Ansprechpartner vor Ort genau kennen. Das zeigt, dass die Zusammenarbeit von Netzbetreiber und Kommune immens wichtig ist, um den Bedarfen und Gegebenheiten vor Ort gerecht werden zu können. Gemeinsam mit den Kommunen haben es Netzbetreiber geschafft, Modelle für den Glasfaserausbau in Gebieten zu finden, die einst als unwirtschaftlich galten und jetzt eigenwirtschaftlich ausgebaut werden.

Örtliche Gegebenheiten berücksichtigen

Diese Beispiele in Bayern zei-gen, wie der Glasfaserausbau praktikabel auf regionaler Ebene vorangetrieben werden kann. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Netzbetreibern und den kommunalen Entscheidungsträgern ist auch deswegen wichtig, weil die Planung und der Ausbau der Glasfasernetze immer auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst sein muss.

Trotz der ambitionierten Ziele auf Bundes- und Landesebene läuft der Ausbau mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen nur schleppend. Die Tiefbaukapazitäten stellen hierbei einen limitierenden Faktor dar, der Ausbaupläne und die Ausbaugeschwindigkeit mitbestimmt und die Kosten in die Höhe treibt. Es bestehen erhebliche Schwierigkeiten geeignete Fachkräfte für die Planung und Ausbau zu finden. Um Abhilfe zu schaffen brauchen wir auch in Bayern eine Fachkräfteinitiative, die neue Arbeitskräfte in den Telekommunikationsbereich bringt. Trotz der ambitionierten Ziele auf Bundes- und Landesebene.

Plattform Tiefbaubörse

Um auf die Probleme im Tiefbausektor zu reagieren, hat der BREKO einen Lösungsansatz entwickelt. Mit der BREKO Tiefbaubörse, die als Online-Plattform unter www.tiefbauboerse.de verfügbar ist, bringt der Verband Netzbetreiber beziehungsweise ausbauende Kommunen und Tiefbauunternehmen unabhängig von einer Verbandsmitgliedschaft zusammen. Die Plattform verfolgt das Ziel, die vorhandenen, aber begrenzten Tiefbaukapazitäten optimal für den Glasfaserausbau in Anspruch nehmen zu können.

Städte, Landkreise und Gemeinden in Bayern befassen sich mittlerweile intensiv mit dem dringend benötigten Ausbau mit zukunftssicheren Highspeed-Glasfasernetzen. Immer mehr engagierte Bürgermeister, Gemeinde-, Stadt- und Landräte haben erkannt:

Glasfaser ist Standortfaktor Nummer Eins – noch vor den Themen Verkehrsanbindung oder Gewerbe- und Grundsteuer. Glasfasernetze spielen bei der Wahrung und dem Ausbau von Wohlstand eine entscheidende Schlüsselrolle. Die flächendeckende Versorgung mit Glasfaseranschlüssen in ganz Deutschland ist die zentrale Aufgabe auf dem Weg in die Gigabit-Gesellschaft und sichert gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land.

 

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