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(GZ-23-2017)
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► Erfolgreiches Pilotprojekt in Neunkirchen:

 

AMISCREEN – eine Erfindung bekommt Konturen

 

Vier neue Stauraumkanäle tragen in Neunkirchen dazu bei, dass der kleine Fluss Blies in Zukunft sauberer bleibt. Gemäß den wasserrechtlichen Vorgaben musste die Regenwasserbehandlung in der saarländischen Kreisstadt auf den neuesten Stand gebracht werden. Dabei kam mit dem AMISCREEN Stauraumsystem erstmals im Saarland eine neue innovative Technik zum Einsatz, die von der Amiantit Germany GmbH, ein Unternehmen der Amiblu Holding, als Alternative zu herkömmlichen Rechensystemen entwickelt wurde und der effektiven Rückhaltung von Grobstoffen dient. 

Im Rahmen einer Kanalnachbarschaftsveranstaltung im Neunkirchener Rathaus hatten die Teilnehmer die Gelegenheit zur Besichtigung des gerade in der Fertigstellung begriffenen Regenüberlaufbauwerks 18. Zu der Fortbildung für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen und Entwässerungssystemen hatte der Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/ Saarland der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) eingeladen. Bevor es auf die Baustelle ging, konnten sich die Teilnehmer eingehend über die Planung und Durchführung des Projektes informieren, das im Auftrag des Abwasserwerkes Neunkirchen von der Neunkircher Baugesellschaft mbH erstellt wurde.

„Die vorhandenen Anlagen entsprachen inzwischen nicht mehr den durch die wasserrechtlichen Bestimmungen vorgegebenen technischen Anforderungen. So haben wir uns nicht zuletzt mit Blick auf einen modernen, wirtschaftlichen Netzbetrieb sowie aus Gründen der Nachhaltigkeit für einen Neubau entschieden“, so Dipl.-Ing. (FH) Thomas Knapp, Bauleiter in der Abteilung für Tiefbau der Kreisstadt Neunkirchen. Dem Baustart waren – 2015 beginnend – intensive Beratungen über das geeignete Material für den Bau des Stauraumkanals vorausgegangen. Schließlich sei man zu der Überzeugung gelangt, dass eine Ausführung mit dem Flowtite GFK-Stauraumsystem von Amiantit die wirtschaftlichste und bautechnisch geeignetste Variante darstellt, so Knapp. Eine Herstellung entsprechender Bauwerke beispielsweise aus Ortbeton oder aus Betonfertigteilen wäre wesentlich aufwendiger gewesen. Für die GFK-Rohre sprach unter anderen ihr vergleichsweise geringes Gewicht, wodurch die Handhabung auf der Baustelle erheblich erleichtert wird. „Die Rohre sind zudem korrosionsbeständig und verfügen über hervorragende hydraulische Eigenschaften“, ergänzt Martin Lang, Gebietsverkaufsleiter der Amiantit Germany GmbH. In die Rohre integriert ist das mechanische Schmutzrückhaltesystem AMISCREEN, von dessen Funktionsweise sich die Verantwortlichen des Abwasserwerkes Neunkirchen bei der Besichtigung eines bereits in Betrieb befindlichen Bauwerkes im sauerländischen Winterberg im Vorfeld überzeugt hatten.

Insgesamt besteht das Regenüberlaufbauwerk 18 aus zwei Stauraumspeichern mit insgesamt 300 m3 Stauvolumen, einem Entlastungsbauwerk und einem Drosselsystem. Die beiden 15 m bzw. 57 m langen Stauraumspeicher DN 2400 sind über vier Inspektionsschächte zugänglich. Die Stauraumspeicher sind mit AMISCREEN ausgerüstet, d. h. in jedem der Speicher befinden sich zwei ganzflächig perforierte Rohre in der Nennweite DN 500.

Wartungsarm und verschleißfrei

Der klassische Rechen zur Grobstoffrückhaltung wurde von der Überlaufschwelle weg in den Stauraumspeicher verlegt. „Damit konnten wir ein Vielfaches an Rechenfläche schaffen, die in etwa dem 25-fachen eines klassischen Rechens auf oder an einer Entlastungsschwelle entspricht“, so Uwe Napierski, Vertriebsleiter Sonderanwendungen bei Amiantit. „Das AMISCREEN-System ist so konstruiert, dass die Durchflussgeschwindigkeit unter 0,05 m/s und damit unter der maximalen Fließgeschwindigkeit für Regenklärbecken bleibt.“

Angesichts der Produktvorteile zeigt sich Knapp überzeugt: „Wir haben die richtige Wahl getroffen und der Bauablauf war hervorragend, wodurch wir nicht zuletzt auch den Zeitplan einhalten konnten.“ So ist das System nach nur zweimonatiger Bauzeit im März 2017 ans Netz gegangen. Zusammen mit den drei weiteren Bauwerken zur Regenwasserbehandlung sorgt es seitdem für eine bessere Wasserqualität in Neunkirchen.

RED

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