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(GZ-14-2017)
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► Peter Keller / Green City Projekt GmbH:
 
Wie soll das (gut) werden? Fragestellungen für die kommunale Klimafolgenanpassung 

SD Keller

Peter Keller, Green City Projekt GmbH. RED

Seit 2005 unterstützt die Green City Projekt GmbH Kommunen, Organisationen und Unternehmen bei der Umsetzung einer klimafreundlichen Stadt-, Regional- und Unternehmensentwicklung. Die Umwelt-Projekt Agentur ist dabei spezialisiert auf umsetzungsorientierte Beratung und Projektumsetzung in den Bereichen Mobilität, Erneuerbare Energien, Partizipation sowie der Entwicklung und Implementierung innovativer Kommunikationsstrategien in Form von Kampagnen, Beteiligungsprozessen und Veranstaltungsformaten. Neben Klimaschutz- und Energiekonzepten unterstützt die Green City GmbH auch Kommunen bei der Entwicklung von Klimafolgenanpassungsstrategien.

Um auf die inzwischen deutlich spürbaren unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels frühzeitig mit entsprechenden Maßnahmen reagieren zu können und damit auch mögliche Folgekosten für die Kommune abzumildern ist die Entwicklung einer Klimafolgenanpassungsstrategie ein geeignetes zukunftsweisendes Instrument.

Der Einfluss des Klimawandels auf die kommunalen Handlungsfelder (und damit auch auf teilweise kommunale Pflichtaufgaben) gewinnt immer mehr an Bedeutung, neben zahlreichen wissenschaftlichen Expertisen zeigt das auch die immer stärker werdende Frequenz von Extremereignissen in Bayern (z.B. Hochwassereignisse 2013 in Deggendorf und Passau, Tornado in Affing bei Augsburg 2015, Hochwasserereignis Simbach 2016).

Die Klimaveränderung bietet aber auch Chancen hinsichtlich neuer industrieller und energietechnischer Entwicklungen und der Schaffung von Arbeitsplätzen, neuer Märkte für energieund rohstoffeffiziente Lösungen oder auch neuer Themen, die in den Vordergrund rücken (z.B. E-Mobilität).

Wie können Kommunen auf diese Veränderungen vorbeugend reagieren?

Im klassischen Dreisprung-Verfahren bietet sich für Kommunen die Möglichkeit, einen handlungsorientierten Maßnahmenplan zu entwickeln:

Im Rahmen einer Grundlagenanalyse wird eine Bestandsaufnahme erstellt, in der zum einen die bisherigen Erfahrungen mit klimabedingten Auswirkungen in der Kommune bzw. der Region untersucht werden. Zum anderen werden vorhandene Daten und Modelle zu Klimawandel und dessen Folgen für die Kommune dargestellt und die Bereiche bzw. kommunalen Handlungsfelder identifiziert, die in der Kommune besonders verletzlich sind (Vulnerabilitätsanalyse).

Ein konkreter Maßnahmen- bzw. Aktionsplan mit definierten Maßnahmen, Umsetzungszeitraum, Verantwortlichen bzw. Zielgruppen, zu erwartenden Kosten, Ressourcenbedarf, Priorisierung sowie Erfolgsfaktoren und Indikatoren zur Überprü- fung des Erfolgs bildet die Grundlage für die spätere Umsetzung. Sämtliche Schritte sind eingebettet in einen intensiven Akteursbeteiligungsprozess vor Ort, da zum einen nur dadurch die Sensibilisierung und das Bewusstsein für einen Wandel erzeugt werden kann, zum anderen die erfolgreiche Umsetzung entscheidend von der Motivation und Mitwirkung der lokalen Akteure abhängt.

Im Rahmen der Verstetigungstrategie gilt es, die organisatorische Einbindung der Verwaltung zu gewährleisten und damit das Thema dauerhaft in der Kommune zu implementieren. Dabei gilt es zu klären, wo und wie das Thema in der Kommunalverwaltung dauerhaft aufgehängt bzw. zugeordnet ist, welche personellen Kapazitäten mittel- und langfristig dafür nötig sind und welche Kooperations- und Vernetzungsmöglichkeiten kleinere Kommunen mit geringeren Verwaltungsressourcen haben.

Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung werden solche Klimafolgenanpassungstrategien für Kommunen mit bis zu 50% der förderfähigen Kosten (Personal- und Sachkosten) gefördert. Eine Anschlussförderung ist ebenso möglich wie erhöhte Fördersätze für finanzschwache Kommunen und eine gemeinsame Antragstellung mit Nachbarkommunen.

Kontakt: www.greencity-projekt.de

 RED

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