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(GZ-3-2024 - 1. Februar)
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► Arbeitsgemeinschaft Fränkischer Oberbürgermeister:

 

Fußgängerzonen erhalten!

 

Vor gut 70 Jahren wurden die ersten bundesweiten Fußgängerstraßen in Kassel, Kiel und Stuttgart ihrer Bestimmung übergeben. Sie waren die Antwort der autogerechten Stadt auf das Handelstreiben im Zentrum. Heute gehören Fußgängerzonen zur Grundausstattung der Innenstädte. Dies allerdings mit unterschiedlichem Erfolg: Gerade abends sind sie häufig verlassen und beinah menschenleer.

Wie können Innenstädte attraktiv bleiben? Die erneute Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof lenkt den Blick erneut auf die Zukunftsfähigkeit dieses Begegnungsorts. Den Kampf um den Erhalt der Fußgängerzonen aufgenommen hat nun die Arbeitsgemeinschaft Fränkischer Oberbürgermeister mit Hofs Rathauschefin Eva Döhla an der Spitze.

Funktion: Begegnungsort

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur verwies Döhla darauf, dass man eine Innenstadt nicht mehr dem Marktgeschehen überlassen könne, sondern von der öffentlichen Seite sehr stark planerisch und gestalterisch herangehen müsse, um funktionierende Zentren zu erhalten. Das Augenmerk dürfe sich nicht nur auf das Ladenangebot beschränken.

Aus Döhlas Sicht geht es darum, „die Innenstadt für die Zukunft anzupassen, wenn das Konzept nicht allein durch stationären Handel getragen wird“. Um die Funktion eines Begegnungsorts aufrechtzuerhalten, seien auch andere Faktoren, wie etwa Veranstaltungen in der Innenstadt, vonnöten. Dabei geht es der Rathauschefin auch um den wichtigen Aspekt des Klimawandels und die Frage, wie man Aufenthaltsqualität auch an heißen Tagen gewährleistet.

Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger warb bei der heimischen Bevölkerung darum, verstärkt wieder lokal zu shoppen: Schließlich sei es besser, im Fachhandel vor Ort einzukaufen als „vom Sofa aus“ bei Versandhändlern. Mit Blick auf die neuerliche Insolvenz der Warenhauskette Galerie Karstadt Kaufhof erklärte Ebersberger, dass „der Karstadt“ in der Fußgängerzone bislang von den Schließungswellen verschont geblieben sei. Die Entscheidung, wie es nun weitergeht, liege freilich nicht bei der Kommune, unterstrich Bayreuths Stadtoberhaupt: „Wir werden aber schauen, dass die Rahmenbedingungen stimmen für ein Kaufhaus am Markt.“ Das Warenhaus sei nach wie vor ein Magnet und deshalb als „Ankerhändler“ wichtig für die Innenstadt.

Attraktive Zentren durch Tourismus

Einen Schlüssel für attraktive Zentren sieht Ebersberger im Tourismus: Viele Tages- und Wochenendgäste seien Kunden der Innenstadt. Bayreuth verzeichne Zuwächse im Tourismus, außerdem sei zu erwarten, dass weitere Hotels zahlungskräftige Kunden in die Stadt bringen. Auch mit kulturellen Angeboten versuche die Kommune, die Innenstadt mit Leben zu füllen, so der Rathauschef abschließend.

DK

 

 

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