Aus den Kommunenzurück

(GZ-21-2023 - 9. November)
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► Bayerisch-französische Partnerkommunen:

 

Sonderkarte neu aufgelegt

LDBV und Montgelas-Gesellschaft e.V. München/Paris stellten Kooperationsprojekt vor

 

Seit Jahrzehnten dienen Kommunalpartnerschaften dem Frieden und der Völkerverständigung. Die Grundlage hierfür legte der am 22. Januar 1963 unterzeichnete deutsch-französische Elysée-Vertrag. Zum 60-jährigen Jubiläum legte das Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV) die Sonderkarte der bayerisch-französischen Partnerkommunen jetzt neu auf.

In München präsentierten Daniel Kleffel, Präsident des LDBV und Pierre M. Wolff, Vorsitzender der Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V. München/Paris im Beisein der Schirmherrinnen Melanie Huml, Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, und Corinne Pereira da Silva, Generalkonsulin Frankreichs in Bayern im LDBV, die von den Geomatik-Auszubildenden der Bayerischen Vermessungsverwaltung erstellte Wende-Faltkarte „Bayern & Frankreich – Partnerschaften – Gemeinden, Städte, Landkreise, Bezirke, Freistaat“.

Die Sonderkarte ist zweisprachig und besteht aus zwei Teilen: Ein Kartenteil zeigt den Freistaat Bayern mit allen Kommunen, die eine Partnerschaft mit einer französischen Kommune eingegangen sind. Zusätzlich enthält dieser Kartenteil eine Liste, in der alle diese bayerischen Kommunen mit ihren französischen Partnerkommunen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt sind. Der andere Kartenteil zeigt Frankreich mit allen Departements und Regionen. Dort sind die Zahlen der Kommunalpartnerschaften pro Department dargestellt. Auch dieser Kartenteil enthält zusätzlich eine Liste, in der alle französischen Kommunen mit ihren bayerischen Partnerkommunen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt sind.

Die Sonderkarte wird auch digital im BayernAtlas www.bayern-atlas.de unter dem Thema „Heimat“ bereitgestellt. Dort sind die Partnerkommunen im französischen Geoportal geoportail.gouv.fr direkt verlinkt.

Die Verbindung der Bayerischen Vermessungsverwaltung zu Frankreich hat eine lange Tradition. Der aus Savoyen stammende Staatsmann Maximilian Graf von Montgelas (1759-1838) baute die moderne bayerische Vermessungsverwaltung nach dem napoleonischen Modell auf. Die Messung der ersten Basislinie zwischen Unterföhring und Aufkirchen im Jahre 1801 leitete der französische Oberst Charles Rigobert Marie Bonne.

„Aktiver Austausch mit Partnern und Freunden über Landesgrenzen hinweg ist gerade in diesen Zeiten wichtiger denn je. In Bayern wird die deutsch-französische Partnerschaft vielerorts gelebt: Mehr als jede fünfte bayerische Kommune hat eine französische Partnerstadt. Die von den Geomatik- Auszubildenden der Bayerischen Vermessungsverwaltung erstellte Sonderkarte macht diese Verbindungen sichtbar“, betonte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. Insgesamt gibt es aktuell mehr als 400 Städte-, Landkreis- und Bezirkspartnerschaften zwischen Bayern und Frankreich.

Herzensangelegenheit

Wie Hohenlindens Bürgermeister Ludwig Maurer im Rahmen einer Podiumsdiskussion feststellte, sei ein Engagement in Sachen Gemeindepartnerschaften für ihn längst eine Herzensangelegenheit. Vor allem in den vergangenen zehn Jahren habe Hohenlinden intensive Kontakte mit Kommunen im Elsass und in Lothringen gepflegt, „wobei wir hier nicht mehr von Bekanntschaften, sondern von Freundschaften reden“. Diese gelte es lebendig zu halten, weshalb ein regelmäßiger Austausch unverzichtbar sei.

Dem Vorsitzenden der Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch- französischen Zusammenarbeit, Pierre M. Wolff, oblag es, kurz auf die Entstehungsgeschichte des Kartenprojekts zurückblicken. 1997 habe das Generalkonsulat entschieden, einen „Französischen Frühling in Bayern“ zu organisieren, der schließlich am 12. April offiziell eröffnet wurde.

„Ohne den Einsatz der Städte und Gemeinden, die eine Partnerschaft mit Frankreich unterhielten, hätte dieses Mammutprojekt niemals erfolgreich durchgeführt werden können“, erläuterte Wolff. „Damals haben sich 79 Kommunen mit insgesamt weit über 600 bayerisch- französischen Veranstaltungen in allen Regierungsbezirken beteiligt. Einen der Höhepunkte dieses Frühlings bildete ein Bürgermeistertreffen der verschwisterten Kommunen im Landshuter Rathaus unter dem Vorsitz des damaligen Oberbürgermeisters Josef Deimer, der dem Bayerischen Städtetag zu jener Zeit vorsaß.“ So sei ein bis dato im wahrsten Sinne des Wortes einmaliges Bild der kommunalen Partnerschaften zwischen Bayern und Frankreich entstanden.

Als sich die Bayerische Staatskanzlei im Jahr 2000 mit einem „Rendez-vous avec la Bavière“ in ihren damaligen südfranzösischen Partnerregionen revanchierte, beteiligte sich das damalige „Landesvermessungsamt“ mit der Erstellung einer „Karte der bayerisch-französischen Partnerkommunen“. Ziel dieses Projekts in Kooperation mit der Montgelas-Gesellschaft war Wolff zufolge, die Dichte des Netzwerks der bayerisch-französischen Kommunalpartnerschaften mittels Färbung der bayerischen Partnerkommunen auf einer administrativen Karte des Freistaats hervorzuheben.

Diese Idee griff im Jahr 2017 das katholische Schulwerk in Bayern, einer der Partner der Montgelas-Gesellschaft auf, und bat um die Erstellung einer Karte der Partnerschaften zwischen den Schulen des Katholischen Schulwerks und französischen Schulen. „Das Jubiläumsjahr 2023 bildet das vorläufige Ende dieser, wenn auch nicht märchenhaften, so doch zumindest ungewöhnlichen bayerisch-französischen kartographischen Entwicklungsgeschichte“, unterstrich Pierre M. Wolff.

DK

 

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