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(GZ-8-2023)
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► Gemeinde Buttenwiesen:

 

Energiekommune des Monats

 

Die Agentur für Erneuerbare Energien hat die schwäbische Gemeinde Buttenwiesen als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Dort blickt man auf zwei Jahrzehnte der Erfahrung im Bereich der energetischen Transformation zurück. In der Gemeinde ist die Energiewende fest verankert – mehrfach wurden die ambitionierten EE-Projekte des Ortes bereits ausgezeichnet. Mit den Erneuerbaren und der nachhaltigen Wärmeerzeugung werden laut Bürgermeister Hans Kaltner pro Jahr rund 2.000 Tonnen CO2 eingespart.

Alles begann 2012 mit den ersten Biogasanlagen und der Einsicht, dass diese zwar Strom produzieren können, die dabei erzeugte Wärme jedoch verloren geht. Deshalb wird seit damals die produzierte erneuerbare Wärme der Anlagen der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Ende 2012 schloss das im Ort ansässige Unternehmen GP Joule die ersten Häuser an das erste Nahwärmenetz an.

Als ein Pionier im Bereich Sektorenkopplung gründeten GP Joule sowie die Kommunalverwaltung als Gemeinschaftsprojekt die Renergiewerke. 55 Prozent daran gehören den Buttenwiesener Bürgern, 45 Prozent dem Unternehmen. Die Renergiewerke zählen heute insgesamt 153 Anschlussstellen, die zuverlässig mit erneuerbarer Wärme versorgt werden. Momentan arbeiten diese an einem mehrjährigen Ausbauplan, der sich neben den Straßenzügen in Buttenwiesen auch mit dem Ausbau der Ortsteile Wortelstetten und Lauterbach sowie der dafür benötigten Erweiterung der Erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien wie Sonne und Wind befasst.

Erneuerbare vor Ort

Die Erneuerbaren vor Ort (drei Windenergieanlagen, zwei Solarparks, fünf Biogasanlagen, Bürgersolardächer auf allen geeigneten öffentlichen Gebäuden, drei Wasserkraftwerke) liefern bereits zweieinhalbmal so viel Strom, wie die gesamte Gemeinde samt Gewerbe verbraucht. Ein neues, noch in Planung befindliches Windrad, wird bis 2024 von den Renergiewerken gebaut werden und jeder in der Bevölkerung wird Anteile daran kaufen können. Damit stellt die Gemeinde sicher, dass produzierte Wertschöpfung in der Region bleibt.

Auch die Solarenergie hat in der Gemeinde eine lange Erfolgsgeschichte. Vor mehr als 18 Jahren gründete sich ein kleiner Verein mit der Idee, alle geeigneten Dächer öffentlicher Gebäude mit Solarmodulen zu bestücken. Heute ist das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Gerade wird eine große PV-Anlage auf einem Hallendach der Kläranlage im Ortsteil Lauterbach geplant.

Jüngst wurde eine Stelle für einen Klima(schutz)manager in Vollzeit beantragt. Dieser soll Eigenheimbesitzer beraten, ihre Hausdächer für Solarenergie nutzbar zu machen. Sobald die Stelle besetzt sei, könnten neue Herausforderungen im Bereich der Energiewende angegangen werden, für die die Verwaltung der kleinen Gemeinde aktuell keine weiteren Kapazitäten hat, erklärt Rathauschef Kaltner. Die neue Fachkompetenz werde in Zukunft helfen, die guten Ideen der Gemeinde noch besser zu verwirklichen.

DK

 

 

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