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(GZ-9-2025 - 2. Mai)
GZ 09 2025 Zu Gast bei Jan Rothenbacher Stadt Memmingen
 

Jan Rothenbacher

Oberbürgermeister der Stadt Memmingen

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?
Stadt Memmingen, 46.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten und sind Sie hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig?
Im März 2023, hauptamtlich.

Welchem Beruf sind Sie vor Amtsantritt nachgegangen bzw. üben Sie diesen nach wie vor aus?
Unternehmensberater mit Schwerpunkt Verwaltungsmodernisierung und -digitalisierung.

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?
Mich reizt die Chance, ganz konkret die eigene Heimat mitgestalten zu können und aktiv eine zukunftsfähige Ausrichtung der Stadt zu prägen.

Wie haben Sie sich vorbereitet?
Ich habe mich nicht aktiv vorbereitet ein kommunales Amt zu übernehmen; Die Kenntnisse und Erfahrungen aus meiner beruflichen Laufbahn und dem jahrelangen ehrenamtlichen Engagement sind aber sehr hilfreich für die tägliche Arbeit im Rathaus.

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?
Einerseits galt es inhaltlich wie strukturell eine Modernisierung der ganzen Stadtverwaltung auf den Weg zu bringen, andererseits galt es vom ersten Tag an die notwendige Konsolidierungen der kommunalen Finanzen anzugehen.

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?
Der umfangreiche Strukturwandel in der Stadt, der Stadtverwaltung und auch der gesamten Gesellschaft. Kurz: Wie stellen wir uns auf, um auch zukünftig leistungsfähig, attraktiv und lebenswert zu sein.

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?
Mit der ganzen Bandbreite: Demographischer Wandel, moderne Stadtplanung, Wandel in der Wirtschaftsstruktur, Wohnungsnot und vor allem mit der unzureichenden Ausstattung der Kommunen mit Finanzen, was sich direkt auf Themen wie Schulen, Kindergärten, Gesundheit und Soziales auswirkt.

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?
Ich zähle ja selbst noch zu den jungen Kollegen …. Ich würde sagen, es gilt eine Mischung aus eigenen Ansätzen (Lösungen der Vergangenheit bringen einen nicht weiter) und einem gemeinsamen Vorgehen mit Kolleginnen und Kollegen im ganzen Land (sprich: Das Rad nicht neu erfinden) zu pflegen.

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen / Bürgerinnen und Bürger / Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?
Kommunikation, Transparenz und viele, viele Diskussionen. Man muss sich den Menschen im Diskurs stellen. Egal ob im persönlichen Gespräch, im Stadtrat, online oder bei Gesprächen vor Ort. Der Austausch muss immer nah am Thema und vor Ort geführt werden!

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?
Sehr viel. Es erweitert den verfügbaren Werkzeugkasten und wird auch von einem Großteil der Bürgerinnen und Bürger eingefordert. Hier muss man im Sinne eines guten Service auch liefern und die eigenen Prozesse darauf einstellen. Wichtig ist, die Strukturen hierbei kritisch neu zu denken und nicht dieselbe Arbeit dann mit neuer Technik zu machen.

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?
Ein bestimmtes Lebensmotto habe ich nicht. Ich ziehe aber viel Inspiration aus den antiken Philosophen, vor allem den „jüngeren“ Stoikern wie Seneca, Epiktetos oder Mark Aurel. Sie haben viele zeitlose Weisheiten, die sich auch gut in unsere moderne Zeit übertragen lassen. Beispielsweise von Mark Aurel: „Wenn Sie morgens aufstehen, denken Sie daran, was für ein wertvolles Privileg es ist, am Leben zu sein – zu atmen, zu denken, zu genießen, zu lieben.“

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?
Als ein engagierter und aufrichtiger Gestalter. Ein OB, der die Menschen und die Stadt in den Mittelpunkt stellt, aber auch Rückgrat bei schwierigen Entscheidungen zeigt.

Bild: Stadt Memmingen

 

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