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(GZ-8-2021)
Matthias Dießl, Landrat im Landkreis Fürth, Vorsitzender des Bezirksverbandes Mittelfranken und Präsidiumsmitglied im Bayerischen Landkreistag
 

Matthias Dießl

Landrat im Landkreis Fürth, Vorsitzender des Bezirksverbandes Mittelfranken und Präsidiumsmitglied im Bayerischen Landkreistag

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Landkreis Fürth mit 117.975 Menschen.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten?

01.05.2008.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Mir war es schon immer wichtig, zu gestalten und aktiv an der Entwicklung meiner Heimat mitzuwirken. Ich möchte, dass durch die richtigen Weichenstellungen in der Politik die Grundlagen dafür geschaffen werden, dass sich alle Generationen im Landkreis Fürth wohlfühlen.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Noch lange bevor ich offizielle Ämter als ehrenamtlicher Mandatsträger bekleidete, beteiligte ich mich daher zum Beispiel an Bürgerforen (z. B. Aktion „1000 Bilder Heimat“) in meiner Heimatgemeinde, war im Musikverein aktiv im Vorstand oder gestaltete bei der Jungen Union sowie der CSU Veranstaltungen und politische Konzepte mit.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

In meinem politischen Wirken spielten bisher insbesondere die Jugend- und Familienpolitik, die Themen Umwelt und Verkehr sowie die Schaffung einer schlanken kommunalen Verwaltung, verbunden mit der modernen Ausrichtung auf die Herausforderungen der Zukunft, eine große Rolle.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Seit über einem Jahr wird die tägliche Arbeit natürlich durch die Coronapandemie geprägt. Nichts desto trotz gilt es, auch den anderen wichtigen Themen ausreichend Platz einzuräumen und diese weiter voranzutreiben. Das sind die Digitalisierung der Verwaltung, aber auch die Weiterentwicklung des Schulstandortes Landkreis Fürth auf Grund wachsender Schülerzahlen.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Eines meiner Ziele ist es, dass der Landkreis zum Vorbild beim schonenden Energieverbrauch und dem Klimaschutz wird. Wir bekennen uns zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und wollen mit eigenem nachhaltigem Handeln zum Schutz unserer Erde beitragen. Wir erarbeiten aktuell eine Nachhaltigkeitsstratgie für unsere Landkreisverwaltung und damit für unseren Landkreis.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Die ersten Jahre in der ehrenamtlichen Kommunalpolitik waren für mich persönlich so etwas wie Lehrjahre. Ich habe mich Schritt für Schritt in die Themen eingearbeitet und mir so sehr viel Wissen angeeignet. 

Denn nur wenn man sich auskennt und das nötige Hintergrundwissen hat kann man auch andere von seinen Ideen überzeugen und weiß wo man ansetzen muss, um Veränderungen erfolgreich zu meistern. Generell ist es wichtig, an Vorhaben dranzubleiben und für eine Sache zu „brennen“. Hierbei darf man sich auch nicht entmutigen lassen, wenn etwas nicht gleich gelingt.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen/Bürgerinnen und Bürger/Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Mir ist es wichtig, gemeinsam Zukunft zu gestalten. Dafür ist es notwendig, immer im Gespräch zu bleiben und einen offenen Austausch zu pflegen. Egal ob mit den Kolleginnen und Kollegen im Kreistag, wo es für mich selbstverständlich ist, die Tagesordnungspunkte vor Sitzungen mit den Fraktionsvorsitzenden aller Fraktionen zu besprechen oder durch den regelmäßigen Austausch mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der 14 Landkreiskommunen. Man muss auch zuhören können. Durch die monatliche Telefonsprechstunde komme ich ebenso in direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern, wie bei persönlichen Begegnungen, aus denen ich viel „Input“ für meine tägliche Arbeit mitnehme. Für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe ich immer eine offene Bürotüre und auch hier sind mir der direkte Austausch und das unmittelbare Feedback sehr wichtig.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Durch die Pandemie ist doch gut deutlich geworden, an welchen Punkten es noch Nachholbedarf gibt. Andererseits haben wir dadurch, wie ich finde, im Bereich Digitalisierung einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Dass künftig auch Hybridsitzungen für Gremien möglich sind ist nur ein Beispiel dafür. Als Amt sind wir Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger und es ist wichtig, dass wir Verwaltungsvorgänge so schlank und effizient wie möglich durchführen. Onlineangebote müssen unnötige Wege in die Behörde ersparen. Das muss selbstverständlich werden.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Ein ganz spezielles Lebensmotto habe ich nicht. Es sind verschiedene Leitlinien. In Bezug auf uns als Gesellschaft ist es beispielsweise: Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst. Wir haben alle nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Das wird leider immer mehr vergessen.

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Ich stehe für nachhaltige Politik – sowohl in Bezug auf die konsequente Umsetzung von Konzepten und Maßnahmen für die Entwicklung unseres Landkreises als auch hinsichtlich der Schaffung einer gesunden Finanzbasis, damit in Zukunft ebenfalls Spielräume zur Gestaltung bestehen. Ich hoffe natürlich, dass dies später auch rückblickend so wahrgenommen wird.

 

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