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(GZ-5-2021)
Zu Gast bei Gertrud Maltz-Schwarzfischer
 

Gertrud Maltz-Schwarzfischer

Oberbürgermeisterin der Stadt Regensburg, Bezirksvorsitzende der kreisfreien Städte in der Oberpfalz, Bayerischer Städtetag

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Ich bin Oberbürgermeisterin der Stadt Regensburg und vertrete rund 168.000 Einwohner.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten?

Zur Oberbürgermeisterin bin ich im März 2020 gewählt worden. Allerdings habe ich bereits seit Januar 2017 den vorläufig vom Dienst suspendierten Oberbürgermeister Joachim Wolbergs bis zu den letzten Kommunalwahlen vertreten.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland bietet jeder einzelnen Bürgerin und jedem einzelnen Bürger unzählige Möglichkeiten, sich aktiv in unsere Gesellschaft einzubringen und diese mitzugestalten.

Ich engagiere mich in der Politik, weil ich der Meinung bin, dass man die Möglichkeiten und Potenziale, die unsere Demokratie bietet, ausschöpfen sollte, statt sich passiv zurückzulehnen und darauf zu vertrauen, dass es andere schon richten werden.

Speziell die Kommunalpolitik liegt mir deshalb sehr am Herzen, weil ich Regensburg liebe und die Stadt, in der ich groß geworden bin, für die Zukunft lebenswert erhalten möchte.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Ich stamme aus einer sozial und politisch engagierten Familie und bin selbst seit 1995 Mitglied der SPD.

Seit vielen Jahren sitze ich im Stadtrat, war dort stellvertretende Fraktionsvorsitzende und habe den unterschiedlichsten Ausschüssen angehört.

Nach den Kommunalwahlen 2014 wurde ich zur zweiten Bürgermeisterin gewählt. Und – wie gesagt – bereits Anfang 2017 habe ich die Verantwortung als Stadtoberhaupt übernommen – wenn auch zunächst „nur“ in Vertretung.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Als ich mein Amt offiziell angetreten habe, hatte die erste Corona-Welle gerade ihren Höhepunkt erreicht.

Niemand konnte damals so genau sagen, wie es weitergehen und welche Auswirkungen der Lockdown haben würde. Das war keine einfache Zeit und es ist bis heute auch nicht einfacher geworden.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Ich glaube ich bin nicht die einzige Oberbürgermeisterin, die sich derzeit vor die Herkulesaufgabe gestellt sieht, immer mit dem Blick auf die aktuellen Infektionszahlen das Optimale für die Stadt zu erreichen.

Das ist nicht einfach, zumal uns die wirtschaftliche Lage dazu zwingen wird, den Rotstift anzusetzen.

Es ist aber auch deshalb schwierig, weil wir immer auf Sicht fahren müssen und fast täglich auf die Vorgaben reagieren müssen, die uns Bundes- und Landespolitik auferlegen.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Wie vermutlich alle Menschen hoffe auch ich auf ein Ende der Pandemie und damit auf eine Situation, in der die Zukunft unserer Stadt wieder erste Priorität genießt.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Gut informiert sein, stets die Ruhe bewahren, sich nicht von Schlagzeilen treiben lassen und immer so agieren, dass man vor sich selbst geradestehen kann.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen/Bürgerinnen und Bürger/Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Ich schätze die Gespräche mit der Bürgerschaft, aber auch im Kollegenkreis sehr.

Ehrlich geführte Unterhaltungen helfen, den Blickwinkel auf die Dinge zu verändern und die notwendige Distanz zu gewinnen, die im hektischen Arbeitsalltag vielleicht manchmal abhanden kommt.

Auch da freue ich mich sehr auf Zeiten, in denen wieder ein naher persönlicher Kontakt möglich ist.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Sicherlich einen sehr großen. Wie viel Handlungsbedarf hier noch besteht, das sehen wir jetzt gerade durchaus schmerzlich.

Dennoch glaube ich, dass auch künftig der persönliche Kontakt in keinem Bereich zu kurz kommen darf, und ich bin mir sicher, dass er in Zukunft vielleicht noch mehr geschätzt werden wird.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Da halte ich es mit Nelson Mandela, der gesagt hat: „Jeder kann über sich hinauswachsen, wenn er es mit Hingabe und Leidenschaft tut.“

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Es ist mir nicht wichtig, dass man von mir sagen wird, ich hätte immer Recht behalten. Aber ich möchte, dass sich die Menschen an mich als eine Oberbürgermeisterin erinnern, die stets ihr Bestes für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger gegeben hat.

 

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